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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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erwischt«, sorgte sich der Kurator.
    Mich beunruhigten vielmehr die Waffen, die Gale zur Verfügung standen. Gegen die Bordsysteme eines Kreuzers der STAATEN-Klasse kam man als Fußgänger nicht an. Zumindest ein paar Handfeuerwaffen hätten sich gut angefühlt. Andererseits begingen größenwahnsinnige Emporkömmlinge häufig den Fehler, die Macht ihrer Waffen zu überschätzen.
    Gale ist ihre eigene Waffe , schärfte mir der Extrasinn ein.
    Da hat sie mir nichts voraus , relativierte ich seine Warnung.
    Wohl aber deinen Begleitern. Sie werden Gales Suggestionen ebenso erliegen wie es die Kunshuner getan haben und wie es nun den Kanacht ergeht.
    »Ich sehe ein Trümmerfeld.« Legove deutete zum südlichen Stadtrand, wo sich Schutt türmte. Kanacht waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. »Es sieht aus, als sei da ein Gebäude eingestürzt.«
    »Nein.« Ich ahnte, was geschehen war. »Nicht eingestürzt, abgestürzt.«
    »Bei einem Transport mit dem Schiff, bei dem der Traktorstrahl versagt hat?«
    »Oder bei dem es zu menschlichem Versagen kam.« Zwischen den Kanacht waren Terraner beschäftigt, die bei den Arbeiten halfen.
    Deine Feindin hat fürwahr ein gutes Herz , stichelte der Extrasinn.
    Um Eindruck bei der Bevölkerung zu schinden, lässt sie die Besatzung der ESHNAPUR schuften , wählte ich eine andere Ausdrucksweise, während sie es sich wahrscheinlich an Bord gut gehen lässt. Den Umstand konnte ich mir vielleicht zunutze machen. Dem Ausmaß der Zerstörungen nach würden die Arbeiten noch ein paar Tage anhalten.
    Wir setzten unseren Weg fort, bis der Wald einen Knick machte. Offenes Gelände lag zwischen uns und dem Kreuzer. Bei seiner Überquerung würden wir zwangsläufig entdeckt werden. Ich wählte einen Umweg, der uns in weitem Bogen auf die andere Seite des Dorfes führte. Er kostete uns einen halben Tag; Zeit zu überlegen, wie ich vorgehen wollte. Gleichgültig von welcher Seite ich mich an die ESHNAPUR anschlich, meine Aussichten, sie unentdeckt zu erreichen, waren minimal. Außerdem glaubte ich nicht, dass Gale eine Schleuse offen stehen ließ, durch die ich ins Schiff spazieren konnte.
    Diese Irre hat sich in der ESHNAPUR verschanzt.
    Spätestens zur Nacht muss sie die Besatzung einlassen.
    Das half mir nicht weiter. Da machte Legove eine Entdeckung, die mich elektrisierte. »Ein ausgeschleustes Beiboot.« Es stand ein wenig außerhalb der Stadt, auf halber Strecke zwischen den Trümmern und dem Wald, auf den wir uns zu bewegten.
    Ich beschleunigte meine Schritte.
     
     
    »Du hast ausgesprochenes Glück, weißt du das?«, hauchte Greta Gale.
    »Natürlich, Herrin.« Jorim Kilshasin lag erschöpft auf dem Rücken. Er atmete schwer, seine Augen waren geschlossen.
    »Wie würde es dir gefallen, wenn ich dich ebenfalls hinausjagte und den Kanacht helfen ließe? Der Kommandant und deine anderen Kameraden sind begeistert«, erklärte sie spöttisch.
    Kilshasin antwortete nicht. Aus seinem halb geöffneten Mund drang gedämpftes Schnarchen. Greta musterte ihn und zeichnete mit dem Zeigefinger seine Brust nach. Sie hatte sowieso nicht wirklich vor, was sie im Scherz gesagt hatte. Jorim blieb schön in ihrem Quartier. Ein so schmuckes Spielzeug pflegte man. Es wäre ausgesprochen dumm, es für profane Dinge wie einen Häuserbau einzusetzen.
    Die Vorstellung, dass sich Karim Shoutain und die Besatzung gemeinsam mit den Kanacht abmühten, bereitete ihr Vergnügen. Sie waren selbst schuld, weil sie das Unglück nicht verhindert hatten. Den Kommandanten hatte sie als letzten zur Unterstützung hinausgeschickt, nachdem er in den Karten ein Sonnensystem gefunden hatte, in dem ein Volk lebte, das sich anschickte, die Grenzen des eigenen Systems zu überwinden. Das war zwar weniger, als Greta sich erhoffte, aber eine deutliche Steigerung zu den Kanacht.
    Sie verließ ihr Quartier und streifte durch die Korridore der ESHNAPUR. Niemand war an Bord, der sie störte. Zum ersten Mal fühlte Greta sich wirklich frei. Sie genoss das prickelnde Gefühl, splitternackt durch ein Raumschiff zu spazieren. Sie bedauerte, es nicht selbst steuern zu können. Warum eigentlich nicht? Sie war jung genug, es zu lernen. Eine Stunde erforschte sie Bereiche des Schiffs, wo sie zuvor nicht gewesen war. In einem Gang nahe des unteren Pols kreuzte ein Schatten ihren Weg. In dem unübersichtlichen Ringkorridor huschte er über die Wand, geworfen von einer Person, die vor ihr davonlief.
    Nicht schon wieder, flehte Greta. Immer wenn

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