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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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sie ihren Verfolger sah, war er gar nicht da, wie sie später konstatierte. Also bildete sie ihn sich nur ein. Sie hatte gehofft, dass nun, da sie die Wahrheit erkannt hatte, die Einbildungen endeten. Plötzlich fiel ihr der Widerspruch auf. Ein Verfolger lief nicht vor ihr davon. War außer ihr und Jorim wirklich niemand an Bord? Ihrer Blöße gewahr, dachte sie plötzlich an einen Voyeur. Sie wollte loslaufen, um den Unsichtbaren zu stoppen. Sie nahm sämtliche Kraft zusammen, drehte sich um und rannte den Weg zurück zu ihrem Quartier, um ihren Sarkophag aufzusuchen. Nach der Benutzung würden ihre Alpträume von allein enden.
    Als sie ihm zwei Stunden später wieder entstieg, schlief Kilshasin immer noch. Sie schnappte sich ihre Montur und weckte ihn rüde. »Anziehen und ab in die Zentrale. Es beginnt zu dämmern. Lassen wir die Besatzung ins Schiff.«
    Wenig später kehrten Karim Shoutain und seine Leute zurück. Auch Svin Heyburn kam an Bord. Zu Gretas Erstaunen hatte er wesentlich bessere Laune als die Raumfahrer.
    »Irgendwelche Beschwerden?«, wandte sie sich an den Kommandanten.
    Er schüttelte den Kopf, und Greta lächelte zufrieden.
     
     
    Die Arbeiteten endeten. Die Besatzung der ESHNAPUR begab sich zu Fuß zu ihrem Schiff. Die Männer und Frauen durchquerten das Dorf und verließen es auf der gegenüberliegenden Seite wieder. Die Kanacht zerstreuten sich zu ihren Häusern. Andere kamen von umliegenden Feldern, auf denen sie ihr Tagwerk vollbracht hatten.
    »Einen Penny für Ihre Gedanken, Lordadmiral.« Cleany Havedge gesellte sich an meine Seite. »Was haben Sie vor?«
    »Abwarten, solange noch Kanacht unterwegs sind.«
    »Aha.« Er dehnte die Äußerung. »Wenn sie weg sind, wollen Sie sich das Beiboot ansehen.«
    Ich schürzte die Lippen. Die beiden Männer aus dem Beiboot waren einfach weggegangen. Vielleicht waren sie töricht genug, es nicht zu verschließen. Ich war mir der Gefahr bewusst. Das nächste Gebäude lag nur wenige Meter entfernt. Wenn ich entdeckt wurde, war in wenigen Minuten das ganze Dorf auf den Beinen, und Greta erfuhr von unserer Anwesenheit. Eine Flucht vor den Beibooten der ESHNAPUR konnten wir uns abschminken.
    Meine Gruppe hatte Stellung im Wald bezogen. Obwohl ich in unmittelbarer Nähe zur Siedlung nicht mit gefährlichen Tieren rechnete, hatten wir ringsum Wachposten aufgestellt. Ein paar Kanacht waren ausgesprochene Nachtschwärmer. Sie spazierten durch das Dorf. Drei näherten sich dem Beiboot und umringten es in gebührendem Abstand. Ganz heran wagten sie sich nicht. Sicher hatte Greta ihnen entsprechende Befehle eingetrichtert. Je dunkler es wurde, desto mehr Lichter wurden in den Häusern angezündet.
    »Romantisch«, fand Drays. Ich zuckte mit den Achseln. »Ich vergaß, Unsterbliche halten nicht viel von Romantik.«
    Wie sehr sie sich irrte! Ich gab es ihr mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Es war ein faszinierender Anblick, die unzähligen kleinen Flammen in der Nacht zu sehen, doch ich hatte keine Muße für die Schönheit. Denn noch immer waren nicht alle Kanacht in ihren Häusern verschwunden.
    »Sie sollten sich die Wartezeit mit einem Aufenthalt in dem Sarkophag verkürzen«, schlug Cyriane vor.
    »Solche Worte aus Ihrem Mund, Doktor? Woher der Sinneswandel?«
    »Weil sie ja doch nicht an normalen Schlaf denken. Wer weiß, was passieren kann, wenn Sie da runter gehen. Sie brauchen ihre Kraft.«
    »Nun, da Sie es anordnen, Doktor …« Ich ließ den Rest des Satzes offen, drückte ihre Hand und suchte den Gatusain auf. Die Zeiten, in denen ich ihn noch nicht benutzt hatte, schienen in unendlicher Ferne zu liegen. Er war zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich legte mich hinein und empfing schon bald einen Gedankenfetzen von Waheijathiu. Er war nicht an mich gerichtet, dem Navigator vermutlich unbeabsichtigt entfleucht. Ich brachte keinen Zusammenhang hinein und musste mich mit Anhaltspunkten begnügen.
    Gasuijamuo … nahe … Illochim … Kampf.
    Von welchem Kampf war die Rede? Von dem, den Illochim und Navigatoren seit unzähligen Generationen austrugen, erst sie und später ihre in den Gatusain eingelagerten Rudimentärbewusstseine? Oder der Kampf, der mir bevorstand?
    Waheijathiu schwieg, auch als ich ihn direkt ansprach. Er schien mit seinen Gedanken in einer anderen Sphäre, zu der mir der Zutritt verwehrt blieb. Als die Muschel sich öffnete, beugte sich Cyriane zu mir herab und half mir hinaus.
    »Wie sieht es aus?«
    »Alle

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