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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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säßen wir längst fest. Einmal wurden wir von den Beinen gerissen, als in unserer Nähe etwas explodierte. Unermüdlich trieb ich meine Begleiter an. Emchebas Leichnam hatten wir zurücklassen müssen. Das durfte keinem weiteren Mann und keiner Frau passieren.
    Am Ende unserer Kräfte erreichten wir einen Notausstieg inmitten von Flammen. Ich benutzte den Feuerlöscher, bis sein Inhalt erschöpft war. Das Feuer hatte die mechanische Verriegelung erhitzt, die zwischen uns und der Freiheit lag. Ich zog die Ärmel meines Schutzanzugs über die Hände und machte mich an dem Schott zu schaffen. Obwohl es mir gelang, die Arretierung zu lösen, passierte nichts.
    »Der Rahmen ist verzogen.«
    »Feuer am Ende des Korridors«, klagte Havedge. »Es nähert sich uns.«
    Legove trat neben mich und versetzte dem Schott einen Tritt. Es löste sich aus dem Rahmen, und gemeinsam schafften wir es, einen Durchgang zu schaffen, der breit genug war, uns passieren zu lassen. Wenn wir den Gatusain hochkant stellten, passte er ebenfalls hindurch. Als ich den Kopf durch die Öffnung steckte, offenbarte sich mir das nächste Hindernis. Wir befanden uns sieben oder acht Meter über dem Boden, kein Problem für mich und die USO-Agenten, doch an Havedges Gesicht sah ich, was er bei dem Höhenunterschied empfand – Todesangst.
    »Spezialisten zuerst!«
    Sie sprangen der Reihe nach. Nur Legove blieb hinter mir, was ich schweigend zur Kenntnis nahm. Ich schob den Sarkophag, zögernd, weil ich Angst hatte, ihn zu beschädigen, in den Durchlass. Unsinn. In Tausenden von Jahren hatte er ganz andere mechanische Belastungen ausgehalten als einen solchen Sturz. Ich gab ihm einen Stoß, und er kippte vornüber, neigte sich und fiel in die Tiefe. Die Spezialisten nahmen sich seiner an und trugen ihn von dem Wrack fort.
    »Jetzt Sie, Kurator«, drängte ich. Ich überhörte Havedges Gejammer und dirigierte ihn in eine Position oberhalb der Abbruchkante. Legove und ich packten je eine seiner Hände und ließen ihn hinab, soweit es uns möglich war. Er schrie wie am Spieß, als er die letzten fünf Meter fiel.
    »Tristan, Sie sind dran«, forderte ich Li auf und hielt auch ihm meine Hand hin, um ihm zu helfen.
    »Ich sterbe doch sowieso, Sir.« Er trat an mir vorbei und sprang, kam auf, knickte in den Knien ein und rollte sich fast so geschickt ab wie meine Spezialisten. Der tägliche Überlebenskampf in den Slums von Kunshun zahlte sich aus.
    Ich folgte ihm auf dem Fuß.
    Cada Legove drehte sich noch einmal um und warf einen Blick zurück in die sich ausbreitende Flammenhölle. Dann stieß er sich ab. Der Kommandant verließ als letzter sein Schiff.

 
    Verloren auf Orgoch
     
    Craft Lemörf drückte sich die Nase an der Kanzel des Shifts platt. »Die AVIGNON bricht auseinander. Der Lordadmiral ist noch an Bord. Wir müssen etwas unternehmen, um ihn zu retten. Ohne uns ist er verloren.«
    »Mit uns auch. Ganz davon abgesehen, können wir nicht das Geringste tun, um ihm zu helfen.« Sashmo Task steuerte den Flugpanzer weg von dem abstürzenden Wrack des Kreuzers, der sich mit hoher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung entfernte.
    »Woran machen Sie das fest?«
    »An unserem fehlenden Antrieb.«
    »Wir fliegen doch. Ob in die eine oder andere Richtung, bleibt sich gleich.«
    Task winkte ab. »Fliegen ist was anderes. Die Impulstriebwerke sind genauso lahmgelegt wie die Bordsysteme der AVIGNON. Nur der Antigrav arbeitet noch, stotternd, wie nicht zu überhören ist. Die Gewichtsreduktion packt es, was ich von der Abstoßfunktion nicht behaupten kann. Mit anderen Worten, wir kommen runter, aber keinen Meter mehr hoch. Manövrieren ist erst recht nicht drin. Ich bin schon froh, dass wir nicht runterkrachen wie ein Stein.«
    Wie zur Bestätigung drangen wenig vertrauenerweckende Geräusche aus der Antriebssektion. Der Shift sackte ab, fiel fünfzig Meter schwerelos, bis es Task gelang, ihn abzufangen. Im Passagier- und Lastenbereich wurden Protestschreie laut. Acht Männer und Frauen hockten dort dicht gedrängt. Auf die Ausrüstung hatte man aus Platz- und Zeitmangel verzichten müssen.
    Lemörf stieß einen Fluch aus. »Gleich kommt es knüppelhart.«
    »Was ist los?« Der Pilot erkannte die Bedrohung, als ein Schatten auf den Shift fiel. Am Himmel zeichnete sich die ESHNAPUR ab.
    »Dieses Miststück Greta Gale hat nicht vor, irgendwen entkommen zu lassen. Der HÜ-Schirm wäre hilfreich.«
    »Beim nächsten Mal wieder«, seufzte Task. »Köpfe

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