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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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sind.«
    »Was heißt das?«
    »Dass mir ein übersichtlicheres Gelände lieber wäre.«
    »Als Kosmobiologin so schreckhaft?«
    »Nur angemessen vorsichtig.«
    Sashmo Task überflog die Ausdehnungen der Steppe. Sie erstreckte sich viele Kilometer in alle Richtungen. »Umkehren halte ich für eine schlechte Idee«, sagte er. »Ich halte nicht viel davon, einen Weg zurückzugehen, den ich soeben bewältigt habe. Wenn wir uns mit den natürlichen Gegebenheit nicht arrangieren können, hätten wir in dem Shift hocken bleiben können bis zum Sankt Nimmerleinstag.«
    »Und das kann dauern«, flötete Tonkem Röndga und ging weiter.
    »Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt oder wir auf ein Gelege Muurt-Würmer stoßen«, scherzte Craft Lemörf und folgte Röndga.
    Damit war die Entscheidung gefallen. Task und die anderen drei Männer, Ülter Lemper, Walter Kovip und Chaime Thaille, schlossen sich an. Im Gänsemarsch ging es eine Stunde lang einfach geradeaus, ohne dass etwas Ungewöhnliches geschah. Das einzige, was Task auffiel, war das verflochtene Wurzelwerk, das nicht von den Gräsern stammte. Irgendwann nahm er ein Rauschen wahr.
    »Ein Fluss.« Er orientierte sich nach Gehör und deutete nach rechts hinüber. »Da drüben. Folgen wir seinem Verlauf.«
    Nach 200 Metern stießen sie auf das Flussbett, das von saftigen Grassoden flankiert war. Sie waren durchsetzt mit Blumenkolonien, deren knallgelbe Blüten Schwärme von Insekten anlockten. Der Fluss selbst war breit und flach. Behäbig bahnte er sich seinen Weg durch die Landschaft. Sein diesseitiges Ufer war gangbar.
    »Da haben Sie es übersichtlicher«, versetzte Task.
    »Übersichtlich und idyllisch.«
    Task schnaufte und übernahm die Spitze der Gruppe. Hoffentlich erwies sich das Idyll nicht als trügerisch. Irgendwo auf dieser Welt trieb sich schließlich Greta Gale herum, die nicht davor zurückgeschreckt war, erst die AVIGNON und danach die Rettungsboote abzuschießen. Ihre Skrupellosigkeit zeigte, dass sie zu allem fähig war. Zwar hatte sie sich zunächst nicht weiter um die Überlebenden gekümmert, ihre Absicht inzwischen aber womöglich geändert.
    »Halten Sie ständig nach Gleitern Ausschau«, forderte er die Gruppe auf. »Wenn am Horizont einer auftaucht, verstecken wir uns im Gras.«
    »Das mit dem Gras würde ich mir noch mal überlegen.« Reezal deutete auf eine ufernahe Stelle, wo der Untergrund in Bewegung war.
    »Keine hektischen Bewegungen«, mahnte Task zur Ruhe. Zwischen den Soden, wo sich eine Wasserlache angesammelt hatte, wimmelten schlanke Körper durcheinander. Er schätzte zwanzig Schlangen, etwa einen Meter lang, mit angelegten Flügeln. Ihre Schuppen reflektierten das Licht und schimmerten in der Sonne. Ein paar streckten den Menschen ihre Köpfe entgegen. Sie züngelten und zischten.
    »Gehen wir weiter, ganz vorsichtig.« Röndga hielt einen Speer umklammert. Er setzte einen Fuß vor den anderen, der Rest der Gruppe folgte.
    »Sie auch, Task«, flüsterte die Biologin. »Stehen Sie nicht da wie angewurzelt. Kommen Sie.«
    Task nickte und entfernte sich von dem Nest. Plötzlich entfalteten zwei Schlangen ihre Flügel und erhoben sich in die Luft. Als sei es eine Aufforderung, folgten weitere. Task sprang auf und zückte sein Messer, um sich gegen den Angriff zu verteidigen. Er erfolgte nicht. Die Schlangen überflogen den Fluss und stürzten sich ins Wasser.
    »Amphibisch«, kommentierte Reezal.
    »Und ohne Interesse an uns.« Gedankenverloren sah Lemörf den Tieren nach, die unter der Wasseroberfläche dahinjagten, sie hundert Meter weiter durchstießen, in die Luft aufstiegen und auf der anderen Flussseite davonflogen. »Genau wie die Flugechsen, die wir beim Shift gesehen haben. Was auf den ersten Blick bedrohlich aussieht, erweist sich als harmlos. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass die Tiere dieser Welt friedlich sind.«
    »Wahrscheinlich nur, solange man sie in Ruhe lässt.«
    »Nichts anderes haben wir vor. Das bedeutet, es wird nicht gejagt. Unsere Konzentrate halten eine Weile vor. Setzen wir unseren Weg fort.«
    Nach zwei Stunden ging die Grassteppe allmählich in Buschwerk und Dickicht über, das von kleinen Baumgruppen durchzogen war. Das Flussufer wurde zusehends schmaler, zu einem Sims, den die Raumfahrer hintereinander benutzten, bis auch der abbrach. Der Fluss wand sich zwischen dornengespickten Büschen hindurch, die wie Mangroven auf Stelzwurzeln am und im Wasser

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