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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Spitzschnabel in den Leib rammte.
    »Cris!«, schrie Taffy. »Springen!«
    Eppenroq sprang nicht, er fiel. Regungslos blieb er liegen. Der Erfolg schien die Echsen zu beflügeln. Mit Vehemenz stürzten sie sich auf uns herab. Zwei Messer waren zu wenig, ging es mir durch den Kopf. Wir würden nicht lange standhalten. Rufe mischten sich in das Gezeter der Geflügelten. Ein Tier stürzte ins Gesträuch, von einem Speer getroffen.
    Einheimische, war mein erster Gedanke.
    Plötzlich tauchten Menschen zwischen den Büschen auf. Sie trugen Schutzanzüge. Es war die Besatzung eines Beiboots. Sie führte weitere Speere und Messer mit sich, und der Kampf war rasch entschieden. Eine weitere Echse verlor ihr Leben, dann floh der Rest des Schwarms.
    Drays eilte zu Eppenroq und beugte sich über ihn. Ihr Kopfschütteln bedeutete, dass jede Hilfe für ihn zu spät kam. Er war tot. Wie durch ein Wunder waren wir anderen unverletzt geblieben, wenn man von dem Biss an Taffys Oberarm absah.
    »Sashmo Task, Sir«, stellte sich einer der Männer vor und nannte die Namen seiner sechs Begleiter. In knappen Worten berichtete er von den Umständen, welche die Gruppe zu uns geführt hatten. »Ist etwas vorgefallen, was den Angriff der Tiere provoziert hat, Sir?«
    »Sie stürzten sich aus heiterem Himmel auf uns«, erklärte ich. »Wieso fragen Sie?«
    »Weil wir ihre Bekanntschaft unterwegs ebenfalls machten. Sie haben uns ignoriert.«
    »Das ging uns gestern genauso. Heute schienen die Tiere wie verwandelt.« Und das hatte einen Spezialisten das Leben gekostet. Eine Ahnung sagte mir, dass dies nur der erste Angriff gewesen war und uns weitere bevorstanden.
    »Ganz so friedlich, wie ich gedacht habe, ist diese Welt wohl doch nicht«, seufzte Task. Wir bestatteten Cris Eppenroq. Mehr konnten wir nicht mehr für ihn tun.

 
    Alles tauscht sich aus
     
    »Über hundert Kilometer voneinander entfernt. Orgoch ist wirklich nur minimal besiedelt«, unkte Heyburn. »Hier kommen wir auf keinen grünen Zweig.«
    »Die Einwohner dieses Dorfes werden mein Volk vergrößern«, frohlockte Greta Gale. »Du hast immer noch nicht begriffen, dass Orgoch ein Testfeld ist. Ich fange klein an und lote meine Fähigkeiten, die Massen zu beeinflussen, Stück für Stück aus. Aber wozu erkläre ich dir das überhaupt? Es geht dich nichts an.«
    Die Ansiedlung war etwas kleiner als die zuerst entdeckte. Der Shift, eine zivile Variante, senkte sich dem Dorfrand entgegen.
    »Geht es mich auch nichts an, dass keine Kanacht zu sehen sind?«, nervte Heyburn. »Das Dorf ist verlassen. Da lebt vielleicht seit Generationen niemand mehr – wobei ›seit Generationen‹ bei der Kurzlebigkeit der Kanacht nicht viel aussagt. Jedenfalls sehe ich deine Felle davonschwimmen. Hier vergrößerst du dein Volk nicht.«
    »Und diese Handkarren da unten? Frisches Obst oder Gemüse liegt darauf. Glaubst du, es hat sich selbst geerntet und aufgeladen?«
    »Seltsam. Wo sind dann die Kanacht? Wenn sie sich verstecken, verhalten sie sich ganz anders als die, die wir kennen.«
    »Sie fürchten sich vor dem Shift.«
    »Warum die hier, und die anderen nicht?«
    Die Frage war leider berechtigt, gab Greta zu. Sie verfolgte den Verlauf der Gassen zwischen den buckligen Häusern, während sich das Beiboot dem Boden näherte. Nicht ein Kleinwüchsiger hielt sich im Freien auf Versteckten sie sich in ihren Bauten, oder hatten sie Zuflucht im bewaldeten Umland gesucht? Nein, dazu war ihnen keine Zeit geblieben.
    Was soll dieses Versteckspiel? , dachte Greta verwirrt. Kommt heraus und begrüßt eure künftige Herrscherin.
    Der Shift landete, und die sechsköpfige Eskorte stieg aus dem Passagierraum. Heyburn stellte sich vor ihnen auf. »Irgendwas stimmt hier nicht. Ihr seid für die Sicherheit der Chefin verantwortlich«, schärfte er ihnen ein. »Haltet eure Waffen bereit und die Augen auf.«
    Mit der Flasche Aldebaran-Rum in der Hand bot er eine lächerliche Figur dar. Die Raumfahrer von der ESHNAPUR nickten trotzdem, was Greta ein Lächeln entlockte. Sie fühlte sich nicht in Gefahr. Die Kanacht waren viel zu friedfertig, um eine Bedrohung darzustellen, aber wenn Svin den starken Mann spielen wollte, sollte er seinen Spaß haben.
    Greta ging zum ersten Haus am Dorfrand und blieb vor der Tür stehen. Sie lauschte. Kein Geräusch drang aus dem Inneren. Überhaupt war es still im Dorf. Die Schritte der Raumfahrer hallten unnatürlich laut. Ihre Kanacht waren dagegen stets zu hören. Sie unterhielten

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