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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Schwere der Sanktionen, die eine Nichtbeachtung nach sich ziehen würde.«
    Ich schwieg. Das Verhältnis zwischen meiner Gastgeberin und dem Diskusraumer hatte sich seit meinem letzten Besuch an Bord grundlegend geändert und ich fragte mich, ob der mehr oder weniger offen gezeigte Widerwille der GAHENTEPE, ihrer Besitzerin zu gehorchen, nicht eines Tages zum ernsthaften Problem werden würde.
    Selbst wenn es so wäre , wisperte der Extrasinn, könntest du nichts dagegen tun. Richte deine Aufmerksamkeit also lieber auf Dinge, die du beeinflussen kannst.
    »Identifikation wurde akzeptiert.« Die Stimme des Bordgehirns enthob mich eines Kommentars. »Pawhikuthar fordert mich zur Landung auf einem Raumhafen im Landesinneren von Moiboslomo auf. Dort soll ich auf weitere Anweisungen des Gremiums der Zweiundzwanzig warten.«
    »Keine weiteren Rückfragen?«, wollte ich verwundert wissen. »Keine Ankündigung eines Prisenkommandos? Wir sollen einfach so und ohne Kontrolle landen?«
    »So lauten die Instruktionen.«
    »Wie weit ist dieser Raumhafen vom nächsten Minenschacht entfernt?«, fragte ich.
    »Gut zehn Kilometer«, sagte die GAHENTEPE knapp.
    »Kannst du Verteidigungsanlagen ausmachen?«, bohrte ich weiter. »Energieemissionen, die auf Schirm- oder Fesselfeldprojektoren hindeuten? Haben die Illochim Bodentruppen in Marsch gesetzt?«
    »Nichts von alledem.«
    »Bist du fertig?« Trilith hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Ihre Lippen glänzten in mattem Gelb.
    »Kommt dir das nicht sehr komisch vor?« Ich fuhr mir nachdenklich durch die langen Haare. »Das hier soll eine Welt der Illochim sein, eine Welt jenes Volkes, von dem bislang noch niemand in der Milchstraße gehört hat, obwohl es sich bereits seit mindestens neuntausend Jahren hier herumtreibt, und wir dürfen einfach so landen. Da kann doch etwas nicht stimmen.«
    »Das sehe ich anders«, sagte Trilith. »Die GAHENTEPE wurde hier gebaut. Man könnte auch sagen, sie ist hier stationiert. Wer sagt dir, dass ihre Rückkehr nicht ein völlig normaler Vorgang ist, zumal sie gültige Sicherheitskodes besitzt?«
    »Mein gesunder Menschenverstand«, gab ich zurück. »Die GAHENTEPE wurde dir zur Verfügung gestellt. Müssten die Illochim also nicht wissen, dass du an Bord bist? Warum fragen sie nicht nach? Sie haben einen beispiellosen Aufwand betrieben, um dich zu dem zu machen, was du bist und jetzt soll sie das alles plötzlich nicht mehr interessieren? Ich befürchte, dass die Aussicht, mehr über deine Herkunft herauszufinden, dein Urteilsvermögen trübt.«
    »Was macht es für einen Unterschied, ob du recht hast oder nicht?« Trilith zuckte mit den Schultern. »Was würde es ändern? Soll ich umkehren und davonfliegen?«
    »Warum nicht?«, stieß ich hervor. »Du kennst mein Angebot. Lass mich Kontakt mit Quinto-Center aufnehmen. Lass meine Spezialisten einen offiziellen Erstkontakt in die Wege leiten. Ich weiß, es ist sinnlos, aber ich appelliere noch einmal mit Nachdruck an deine Vernunft: Eine Landung auf Shahimboba ohne Rückendeckung ist ebenso unnötig wie gefährlich.«
    »Du irrst dich, Atlan.«
    Obwohl es die Stimme der GAHENTEPE war, die gesprochen hatte, wusste ich sofort, dass nicht der Bordrechner hinter diesen Worten steckte.
    »Waheijathiu«, entfuhr es mir.
    »So ist es«, bestätigte der Navigator meine Vermutung. »Die Illochim auf Shahimboba verhalten sich … befremdlich. Etwas ist dort … nicht in Ordnung.«
    »Ein Grund mehr, sich nicht blindlings in ein unberechenbares Abenteuer zu stürzen«, beharrte ich auf meinem Standpunkt.
    »Eine Einmischung von außen kann auf keinen Fall hingenommen werden«, zeigte sich Waheijathiu uneinsichtig. »Das Shahimlakat-System und Shahimboba sind Illochim-Territorium. Auch wenn die Völker dieser Galaxis eine lange Tradition darin besitzen, sich gegenseitig auszulöschen, so kann ich dir versichern, dass die Illochim Mittel und Wege haben, um …«
    »Halt! Stopp! Was soll das werden?«, rief ich wütend. »Wir reden hier doch nicht über eine Invasion oder eine Kriegserklärung. Ich spreche von der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, wie sie im normalen Mit- und Nebeneinander üblich sind. Deine Reaktion lässt mich allerdings befürchten, dass die Illochim etwas zu verbergen haben. Was geschieht auf Shahimboba, das niemand sehen soll? Und wie wollen die Illochim mich daran hindern, ihre Existenz bekannt zu machen, wenn ich wieder bei meinen Leuten

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