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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Sohn war manchmal ein Hitzkopf, eine Eigenschaft, die er zweifellos von seinem Vater geerbt hatte.
    Vier der fünf Diskusschiffe waren im Verlauf der vergangenen Tage wieder gestartet. Vermutlich waren sie für den Transport der schweren Maschinen verantwortlich, die den Abbau des Darkonits vorbereiteten und das Tal in eine gigantische Grube verwandelten. Der fünfte Raumer schwebte unverändert auf seiner Position wenige Meter über Grund, vermutlich überwachte er den Fortgang der Arbeiten.
    Obwohl es nur noch geradeaus ging und das Gelände kein Gefälle mehr aufwies, war der letzte Kilometer der beschwerlichste. Der Staub war hier unten so dick, dass Adrian kaum noch Luft bekam. Winzige Sandkörner brannten in seinen Augen und auf seiner Haut und das Heulen des Sturmes war so laut, dass es sogar den Lärm der Maschinen übertönte.
    Als er das Areal unter dem Diskusschiff erreichte, flaute der Wind ein wenig ab. Der Staub setzte sich. Adrian legte den Kopf in den Nacken und musterte die stumpfgraue Oberfläche des Raumers. Auf dem glatten Material waren weder Schleusen noch Schotte zu erkennen.
    Die Angst, kurz zuvor noch ein unangenehmer Druck im Hintergrund seines Bewusstseins, war verschwunden. Die Fremden konnten ihm nichts mehr anhaben. Sein Alter und seine Entschlossenheit machten ihn unangreifbar.
    Er wusste nicht mehr, wie lange er einfach nur mit untergeschlagenen Beinen dagesessen und ausgeharrt hatte, als endlich das Erwartete geschah und sich über ihm eine kreisrunde Öffnung in der Schiffshülle bildete. Aus dem Loch fiel helles, weißes Licht, das wie eine Säule durch den allgegenwärtigen Staub stach. Adrian fühlte sich an einen uralten Film erinnert, den ihm Elvia einmal auf TriVid gezeigt hatte. Mitte des 20. Jahrhunderts hatten viele Menschen auf Terra ernsthaft geglaubt, dass sich Außerirdische in scheibenförmigen Flugobjekten bewegten und ihre Opfer für medizinische Untersuchungen an Bord ihrer Raumschiffe holten. Fast immer war dabei ein grelles, blendendes Licht im Spiel gewesen. Elvia hatte eine riesige Sammlung solcher antiker Aufnahmen besessen.
    Adrian fühlte sich mit einem Mal schwerelos. Ein Antigravfeld zog ihn sanft durch die Öffnung und setzte ihn in einer kleinen und völlig leeren Kammer ab. Die Luke schloss sich hinter ihm und war danach nicht mehr als solche zu erkennen.
    Neugierig sah er sich um. Ein breites, rechteckiges Schott führte aus der Kammer auf einen geräumigen Korridor hinaus. Ohne darüber nachzudenken, wandte sich Adrian nach rechts. Seine Schritte auf dem harten Untergrund erzeugten ein schwaches Echo. Ansonsten war nichts zu hören. Die Stille war nahezu gespenstisch; nur, wenn er stehen blieb und sich konzentrierte, glaubte er ein weit entferntes Summen zu vernehmen, so als wäre irgendwo hinter den tristen graublauen Stahlplastwänden ein Bienenstock versteckt.
    Etwa zwanzig Meter weiter erwartete ihn ein weiteres Schott, das sich ebenfalls anstandslos öffnete. Dahinter lag eine runde Halle, in deren Wand sechs Antigravschächte integriert waren. Da es nirgendwo auch nur die Spur einer Kennzeichnung gab, fragte sich Adrian, wie sich die Besatzung des Diskusschiffes normalerweise orientierte. Überhaupt machte das, was er bislang vom Inneren des Raumers gesehen hatte, einen merkwürdig unfertigen Eindruck.
    Das Licht in einem der sechs Schächte begann plötzlich zu flackern. Gleichzeitig stieg Adrian ein feiner Duft nach Nelken und Rosenwasser in die Nase. Er beschloss, auf die stumme Aufforderung einzugehen und den entsprechenden Lift zu benutzen. In mäßigem Tempo schwebte er an mehreren Öffnungen vorbei, die allesamt in einem jener Rundsäle endeten, die er bereits kannte. Nachdem er fünf mögliche Ausgänge passiert hatte, sorgte ein sanfter Stoß dafür, dass er den sechsten benutzte.
    Das nächste Schott, der nächste Gang. Die Schmerzen in Adrians Knie nahmen mit jedem zurückgelegten Schritt zu. Außerdem machte ihm die extrem trockene Luft zu schaffen. Die Feldflasche mit Tee an seinem Gürtel, die er sich auf seinen Marsch ins Tal mitgenommen hatte, war längst leer.
    Als er den großen Saal mit den an drei Seiten durchsichtigen Wänden betrat, wusste er sofort, dass er sein Ziel erreicht hatte. Hinter den transparenten Verkleidungen schimmerte glasklares Wasser. Das Licht schien von überall her gleichzeitig zu kommen und wurde auf so vielfältige Weise reflektiert, dass es Adrian für einen Moment schwindlig wurde. Er streckte die Arme

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