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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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dasselbe flackernde Dämmerlicht herrschte, war es schwer, nicht sein Zeitgefühl zu verlieren.
    Bezüglich der EX-856 hatte mein fotografisches Gedächtnis einige wenige Fakten preisgegeben. Gerade in den Jahren ab 2800 waren verhältnismäßig viele Explorer verschollen. Zu dieser Zeit hatten sich in der Milchstraße die ersten Autarkiebestrebungen terranischer Kolonien abgezeichnet. Die Raumer der Explorerflotte galten aufgrund ihrer nicht vorhandenen Transformbewaffnung und der militärisch nur sporadisch geschulten, da größtenteils wissenschaftlichen Besatzungen als bevorzugte Zielobjekte für Piraten, Schwarzhändler, potentielle Diktatoren und ähnliches Gesindel und wurden deshalb häufig das Opfer entsprechender Angriffe.
    Adrian Deubtars Schwerer Kreuzer war Mitte 2867 als vermisst registriert worden. Man hatte nach ihm gesucht, doch nichts gefunden. Die Attacke mittels jenes silbrigen Netzes, so wie sie Shareen soeben geschildert respektive wie sie ihr Urgroßvater damals erlebt hatte, war ein klarer Hinweis auf die Illochim. Auch meine AVIGNON war mit dieser Waffe, Kohärenzgestöber genannt, in Kontakt geraten.
    Der Fall der EX-856 war mir deshalb in der Erinnerung haften geblieben, weil die Suchmannschaften bereits kurz nach Empfang der letzten Positionsmeldung vor Ort eingetroffen waren. Die Einheiten der Solaren Flotte hatten das Gebiet des ungewöhnlichen Sonnenclusters im Scutum-Crux-Spiralarm besonders gründlich durchkämmt, doch die Messungen waren ergebnislos geblieben. Auch ein kurzfristig angefordertes Spezialschiff der USO musste nach drei Tagen aufgeben. Man hätte den auf Interlude gestrandeten Explorer finden müssen . Da man es nicht getan hatte, konnte ich wohl davon ausgehen, dass die Illochim ihre Finger im Spiel gehabt hatten.
    Shahimboba war ihnen als Arrachieda-Quelle offenbar überaus wichtig , wisperte der Extrasinn. Die EX-856 war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
    Aber warum sind sie dann erst fünfzig Jahre später gelandet und haben mit der Ausbeutung begonnen?
    Erinnere dich daran, was Waheijathiu kurz vor unserem Aufbruch gesagt hat , antwortete der Logiksektor. Er sprach davon, dass das Erz extrem selten ist und dass jeder Planet, auf dem es entdeckt wird, bis ins letzte Detail durchleuchtet, vermessen und kartografiert wird. Jetzt wissen wir auch, warum?
    Ja , nickte ich verstehend. Die Verläufe der Arrachieda-Adern müssen bis auf den Zentimeter genau bekannt sein, um moderne Technik einsetzen zu können. So kann man zumindest die Hauptschächte der Minen mit einem vertretbaren Zeitaufwand graben.
    Genau , übernahm mein zweites Ich wieder. Und danach sind die Shahms an der Reihe. In unmittelbarer Nähe der Vorkommen ist Handarbeit und Muskelkraft gefordert.
    Immer mehr Teile des Puzzles fügten sich mit einem Mal zusammen. Die Illochim arbeiteten auf Shahimboba zwar unter Geheimhaltung und waren daher entsprechend vorsichtig. Dennoch waren sie auf organische Hilfskräfte angewiesen, da nur diese in der Lage waren, das Arrachieda dauerhaft fördern zu können. Da die Fremden – aus welchen Gründen auch immer – im Verborgenen bleiben wollten, konnten sie ihre Arbeiter nicht offen anheuern, sondern mussten sie zwangsverpflichten.
    Jedes Jahr wurden milchstraßenweit mehr als eine Million Personen als vermisst gemeldet. Die Dunkelziffer lag laut Expertenmeinung um das fünf- bis zehnfache höher. Wie viele dieser Vermissten waren wohl schon als Sklaven in den Minen der Illochim gelandet? Auf wie vielen Welten fristeten Unschuldige ihr Dasein als Sklaven eines Volkes, das sich Jahrtausende erfolgreich vor der galaktischen Völkergemeinschaft versteckt hatte?
    Ist dir die Ähnlichkeit zwischen diesem Dahagmata und den Sinterbuckeln aufgefallen? , wechselte der Extrasinn das Thema.
    Durchaus , dachte ich. Shareen Deubtar hat es nicht direkt gesagt, aber ich bin sicher, auch sie glaubt, dass die Geschwüre ursprünglich Stücke des Symbiontvaters waren. Sie werden ihm bei lebendigem Leib aus selbigem herausgeschnitten und allen Neuankömmlingen auf Shahimboba eingepflanzt.
    Malotuffok nannte sie Dahagmatas Kinder , wisperte der Logiksektor. Ich frage mich, woher der Symbiontvater stammt und wie er in Kontakt mit dem Navigator gekommen ist.
    Ist das wichtig? , erkundigte ich mich erstaunt.
    Narr! , bekam ich prompt die Quittung für meine Begriffsstutzigkeit. Kannst du nicht eins und eins zusammenzählen? Waheijathiu sprach von einem Gremium aus Navigatoren, das

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