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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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keinen Blick für sie übrig.
    Malcher und der Junge fanden seine vollständige Aufmerksamkeit.
    Nachdem der USO-Agent Coal'ha und seine »Familie« in Sicherheit gebracht hatte, war er sofort nach Makra'Khor aufgebrochen und hatte, im Gebiet des Monolithen angekommen, ein Treffen mit Malcher arrangiert, dem Anführer des inneren Kreises der Silberherren.
    Der Mann war ihm nicht nur wegen seines Aussehens unheimlich, sondern auch, weil er ihn nicht einschätzen konnte. Was für Motive mobilisierten ihn? Weshalb betrieb er die Ausbeutung des Bergs mit solcher Kraft? Es ging ihm nicht nur um Reichtum, dessen war sich Ulcarach sicher.
    Vielleicht um Langlebigkeit? Aber auch das war nicht die einzige Erklärung für Malchers Handeln, das spürte der USO-Agent genau.
    Das, was Ulcarach zu sagen hatte, war so wichtig, dass Malcher ihn sofort empfangen hatte. Ein paar Andeutungen hatten genügt, um in den Genuss dieser seltenen Vorzugsbehandlung zu kommen. Von Vergnügen mochte er allerdings nicht reden.
    Er räusperte sich nun, als Malcher zu ihm trat und ihn von oben bis unten musterte. Sein Gang und sein Habitus waren auffallend kontrolliert. »Sie bringen schlechte Nachrichten, Ulcarach?« Die Halle wurde von Fackeln erhellt, die tanzende Schatten warfen. Von Fackeln! Und das bei all den Maschinen, die man hier im Berg fand.
    Nun ja, gestand Ulcarach sich ein, die meisten waren nicht irdischer Herkunft und irgendwie mit den Wänden »verwachsen«. Wahrscheinlich hatte sich noch niemand einen Reim auf ihre Funktion machen können.
    Er nickte knapp, wagte es kaum, den Blick auf Malcher zu richten.
    Der Terraner unbekannter Herkunft war mit knapp über zwei Metern noch etwas größer als der Junge. Seine lang gestreckte, dünne, fast schon ausgemergelte Gestalt und seine filigranen Gliedmaßen ließen darauf schließen, dass von einer Niederschwerkraftwelt stammte. Sein Gesicht war schmal und scharf geschnitten, mit einer Hakennase und kräftigen dunklen Augenbrauen.
    Bei seinem Äußern fingen bereits die Absonderlichkeiten an. Seine Haut hatte – wohl durch den permanenten Kontakt mit zu viel Silbermetall – einen silbrigen Schimmer angenommen und wirkte eingeschrumpft. Die Haare waren dicht und dunkel, die Augen von einem stechenden Grün.
    Damit hörten die Eigentümlichkeiten aber noch längst nicht auf. Ulcarach vermutete, dass hier die Schattenseiten des silbrigen Metalls zutage traten, das in zu großen Mengen und viel zu lange auf Malcher eingewirkt hatte. Vielleicht hatte die Substanz eine genetische Instabilität erzeugt, die zu Effekten führte, wie man sie üblicherweise nur bei Menschen sehr hohen Alters sah – Hautwucherungen, Falten, kleine Geschwüre. Für Ulcarach wirkte Malcher kaum lebendiger als Rion, und das wollte schon etwas heißen.
    Er sah zu Rion Parth, seinem Kollegen und besten Freund, der jetzt nie mehr von seiner Seite weichen würde, den er immer bei sich hatte. Doch der Blick, mit dem Rion den seinen erwiderte, war starr, ausdruckslos, in die Ferne gerichtet.
    Es reicht mir schon, wenn du mir nur zuhörst, alter Knabe , dachte er fast zärtlich.
    Wusste Malcher, welchen Eindruck sein Auftreten bei anderen Menschen erzielte? Legte er es vielleicht sogar darauf an, diese alptraumhafte Komponente ins Spiel zu bringen und für sich zu nutzen? War er wirklich ein so kühler Rechner, dass er seine Erscheinung für sich zu nutzen wusste und durch dunkle Kleidung und ungewöhnliche Verhaltensweisen noch unterstrich?
    »Ja«, sagte Ulcarach. »Es hat alles nicht funktioniert.«
    Malcher runzelte die Stirn.
    Er sieht wirklich uralt aus , dachte Ulcarach. Wie ein Dreihundertjähriger, der schon seit hundert Jahren tot ist.
    Der Silberherr deutete auf die Sitzgruppe in der Spitzbogen-Halle. »Nehmen wir doch erst einmal Platz«, sagte er höflich. »Wo ist übrigens Rion Parths Hure? Ihre Hure jetzt, wenn ich nicht völlig falsch liege, Terry?«
    Ulcarach schluckte. »In … einem sicheren Versteck, Malcher.« Er sah Rion an. Sag doch was , dachte er, obwohl er wusste, dass Rion nie wieder etwas sagen würde. Er war nur noch als Zuhörer zu gebrauchen. Aber er war ein sehr guter Zuhörer.
    Der Junge nahm – ausgerechnet – ihm gegenüber Platz. »Terry Ulcarach«, sagte er und streckte die Hand aus. »Ich kann dich töten, wenn ich will.«
    Ulcarach wich unwillkürlich zurück, soweit das Polster es ihm erlaubte. »Ich weiß«, murmelte er.
    Malcher lachte laut auf. »Zur Sache. Sie haben es also

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