Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
zuviel.
    Allerdings , dachte er bei sich. Davon kannst du ausgehen, Malcher. Sein primäres Ziel war es gewesen, seine »Familie« zu schützen.
    Er sah Rion an. Du hast es doch gewusst, oder? Und du hättest genauso gehandelt wie ich. Du hättest zuerst einmal Coal'ha in Sicherheit gebracht. Wir wollen Thanaton zwar verlassen, aber ich habe auch alle Vorkehrungen getroffen, zuerst einmal auf unserer Welt unterzutauchen. Schon längst habe ich Rückzugsräume für meine Familie vorbereitet. So, wie du es auch getan hast. Eigentlich habe ich deine Pläne übernommen und nur leicht modifiziert. Und jetzt müssen wir wohl oder übel erst einmal eine Weile hierbleiben.
    Rion schwieg.
    »Das ist einfach widerlich«, sagte Malcher.
    Ulcarach nickte unglücklich.
    »Hast du alle Spuren verwischt? Spuren, die auf mich hindeuten, meine ich.«
    »Ja.« Ulcarach nickte. Dass Malcher nur an sich dachte und ihm sein Schicksal völlig gleichgültig war, war dem USO-Agenten klar. Falls der geheimnisvolle Herr der Silberherren es sich nicht doch noch anders überlegte und wirklich alle Spuren verwischen wollte. Darin war er ja groß.
    Als er Atlans Funkspruch empfangen hatte, war die Situation für ihn eskaliert. Jetzt, im Nachhinein, fielen ihm zehn Möglichkeiten ein, wie er wesentlich besser auf die überraschende Anfrage hätte reagieren können. Aber er hatte nur noch an Coal'ha gedacht und war in Panik geraten. Er hatte die Verbindung einfach unterbrochen, die USO-Station mithilfe vorbereiteter Sprengsätze zerstört und war Hals über Kopf geflohen.
    »Wenigstens hast du mich vorher über die Lage auf dem Laufenden gehalten«, sagte Malcher versonnen. »Vielleicht kann ich deshalb noch etwas retten.« Aber er sprach seltsam unbeteiligt, als läge ihm gar nichts daran, es auch nur zu versuchen.
    Ulcarach nickte nachdrücklich. Ja, er hatte Malcher stets informiert, gegen Rions ausdrücklichen Ratschlag, und vielleicht waren sie letzten Endes deshalb aufgeflogen. Er hatte noch ein paar Freunde bei der USO, auch jetzt noch, nachdem man ihn nach Thanaton abgeschoben hatte …
    Der grausige Schatten eines Terraners hätte wahrscheinlich Einwände gegen diese Formulierung erhoben. »Du hast keine Freunde«, hätte er gesagt, »du hast Kollegen, die die Vorzüge des Silberschmucks kennengelernt haben und dich von Zeit zu Zeit mit Informationen versorgen, weil sie Nachschub haben wollen. Weil sie es auch herausbekommen haben. Je mehr Schmuck, desto größer die Wirkung.«
    Ja, genauso dachten seine Kollegen wohl. Immerhin hatte er von ihnen erfahren, dass man die EX-2714 ganz in der Nähe von Thanaton gefunden hatte, dass auf anderen Welten mehrere der Schmuckstücke auf einen neuen Besitzer warteten und dass Lordadmiral Atlan nach Ranjokhan aufgebrochen war, um dort der Sache persönlich auf den Grund zu gehen.
    Und kaum war es ihm zu Ohren gekommen, hatte er es an Malcher weitergegeben. Andererseits … wenn Malcher nicht jedes Mal reagiert hätte, wären sie wohl schon längst durchschaut worden.
    »Ja, du hast gute Dienste geleistet«, sagte der große, hagere Mann. »Deshalb lasse ich dich am Leben.« Seine Worte klangen völlig nüchtern und sachlich.
    Auch das »Vorerst!«, das er dann noch wie einen unbedeutenden Nachsatz hinzufügte.
    Ulcarach versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch es gelang ihm nicht. Unwillkürlich atmete er auf. Er hatte nicht damit gerechnet, so leicht davonzukommen.
     
     
    Malcher sah Ulcarach nach, als der, nicht ohne zuvor Rion Parth ergriffen zu haben, die Halle verließ. Der USO-Agent bemühte sich, langsam zu gehen, ja sogar würdevoll, doch es gelang ihm nicht. Seine Schritte wurden immer schneller, und schließlich drehte er den Kopf über die Schulter zurück, um sich zu überzeugen, dass der Silberherr es sich nicht im letzten Augenblick anders überlegt hatte.
    Ein verächtliches Lächeln legte sich auf Malchers Züge. Terry Ulcarach wusste gar nicht, was für ein kleines Licht er war, was für ein unbedeutender Wicht. Der USO-Agent lebte nur von seiner Gnade. Zuckerbrot und Peitsche, das war seine Devise, mit der er seit geraumer Zeit gut gefahren war. Dazu gehörte auch, andere in den Genuss des Metalls kommen zu lassen. Er setzte auf Loyalität und nicht auf eine Monopolstellung, ging allerdings rigoros gegen die vor, die ihre Treue ihm gegenüber vergaßen. Das erstreckte sich auch und besonders auf Terry Ulcarach, dem er ein angenehmes Leben in einer sehr gut versteckten

Weitere Kostenlose Bücher