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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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noch ein paar Minuten und gingen dann weiter, über gewundene Bergpfade Makra'Khor entgegen, stets auf der Hut vor Patrouillen der Silberherren und Schmugglern, mit denen wir bei jedem Schritt rechnen mussten.
     
     
    Die Ansiedlung war kaum mehr als ein ausgedehntes Lager aus hölzernen Gebäuden und Zelten. Man hatte sie um einige wenige Steingebäude errichtet, die offensichtlich uralt waren, vielleicht sogar einige Jahrhunderte. Ich nahm das als weiteren Hinweis darauf, dass die Aktivität in dieser Region in den letzten Jahren stark zugenommen hatte.
    Der Abend dämmerte bereits, als wir eintrafen. Ich war mir unsicher gewesen, ob wir die Stadt überhaupt betreten sollten, da wir davon ausgehen mussten, dass Terry Ulcarach, unser Mann auf Thanaton, meine Ankunft auf dem Planeten verraten hatte. Wir hatten uns zwar eine kleine, hübsche Geschichte zurechtgelegt und würden uns als Händler ausgeben, die versuchten, an größere Mengen des silbrigen Metalls heranzukommen, doch das würde keiner Überprüfung standhalten.
    Das ungezügelte Lagerleben, das ich halbwegs erwartet hatte, fand nicht statt. Die Arbeiter, die den Großteil der Bevölkerung Makra'Khors zu stellen schienen, wirkten müde und erschöpft und waren wortkarg. Wir stellten ein paar Fragen, erhielten aber keine brauchbaren Antworten. Sogar die Händler, die Waren des täglichen Bedarfs anboten, und die Wirte, die die Arbeiter mit Speisen und Getränken versorgten, kamen mir ausgesprochen einsilbig vor.
    Wir aßen in einer der vielen Garküchen. Um ein großes Feuer, in dem Fleisch gegrillt und in Töpfen gekocht wurde, hatten die Betreiber Tische und Holzbänke aufgebaut. Ich wählte eine Bank ganz hinten, die im Halbdunkel lag. »Wir müssen einen Führer anheuern, der uns in die Berge bringt, zum Monolithen«, sagte ich, während ich ein paar Bissen Fladenbrot mit einem dünnen Bier herunterspülte.
    »Ich stelle mich auf den Marktplatz und biete dem, der uns zu den Silberherren bringt, tausend Thanos.«
    Ich grinste. »Das wird vielleicht nicht nötig sein.« Ich gab Santjun ein Zeichen und rutschte auf der Holzbank zurück, noch tiefer in den Schutz des umgebenden Dunkels.
    Der Agent wartete noch einen Moment und drehte dann unauffällig den Kopf. Er ließ sich nichts anmerken, doch in seinen Augen blitzte es.
    Ich nickte. Ein alter Bekannter hatte gerade eins der steinernen Häuser verlassen und ging schnellen Schrittes zum Rand der Ansiedlung, wie üblich begleitet von zwei Aufpassern, die sich dicht hinter ihm hielten.
    Atog'Mar, der Händler von dem Flussschiff, der energisch bestritten hatte, den Silberherren anzugehören.
     
     
    Wir ließen unser Essen stehen und folgten ihm. Er bemerkte nichts davon. Im Gegensatz zu seinen Helfern verstanden wir etwas von unserem Job.
    Meine Erwartung, dass er das Lager verlassen würde, erfüllte sich nicht. Vielmehr betrat er eins der zahlreichen kleinen Zelte, die den Hauptteil der Ansiedlung bildeten. Einer der beiden Leibwächter blieb wartend vor dem Eingang stehen, der andere folgte ihm ins Zelt.
    Ich aktivierte den Individualtaster meines Allzweckarmbands. Die beiden Männer waren in dem Zelt allein. »Atog'Mar wird unser Führer sein«, sagte ich.
    Santjun nickte. »Lassen Sie mich das übernehmen, Sir.«
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. »Es ist ungefährlicher, wenn wir gemeinsam vorgehen.«
    »Trotzdem, Sir.«
    Mir wurde klar, wie wichtig das für Santjun war. Man sagte mir nach, ein Kenner aller Graustufen der praktikablen Moral zu sein, und der Agent wollte mir schlicht und einfach beweisen, dass ich ihm nach allem, was vorgefallen war, vertrauen konnte. Mehr noch, er wollte eine tiefergehende Bindung zu mir aufbauen. »Also gut.«
    Ohne das geringste Zögern schlenderte Santjun zu dem Zelt hinüber. Er sprach den Wachtposten an; der Mann war zwar misstrauisch, antwortete aber und beging damit den entscheidenden Fehler. Er ließ zu, dass der Agent zu nah an ihn herankam.
    Es geschah so schnell, dass ich es kaum verfolgen konnte. Während Santjun heftig gestikulierend auf den Mann einredete, griff er zu. Der Wächter riss Augen und Mund auf und wollte abwehrend einen Arm heben, konnte es aber nicht mehr. Seine Beine gaben nach, und Santjun packte und stützte ihn und bugsierte ihn in das Zelt.
    Ich ließ dem Agenten noch ein paar Sekunden Zeit und folgte ihm dann.
    Beide Leibwächter lagen bewusstlos auf dem Boden, und der feiste Händler Atog'Mar hockte neben ihnen, Santjuns

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