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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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wirklich herausgefunden, befürchte ich?«
    Terry nickte ansatzweise.
    »Ich kann dich töten«, flüsterte der Junge ihm wieder verstohlen zu.
    Ulcarach sah zuerst Rion, dann Malcher an. Beide zeigten nicht die geringste Reaktion. »Ja«, antwortete er. »Ich befürchte, die USO wird in absehbarer Zeit eingreifen. Es kann sich nur noch um Tage, wenn nicht sogar um Stunden handeln.« Er berichtete von dem überraschenden Hyperfunkspruch und dem kurzen Gespräch mit Lordadmiral Atlan, das er schließlich einfach unterbrochen hatte.
    »Und das alles wegen ein wenig Silberschmuck«, sagte Malcher beiläufig. Er nahm die schlechte Nachricht für Ulcarachs Geschmack zu gelassen hin.
    Terry seufzte. Er hatte schon längst herausgefunden, dass der Schmuck der Thanatoner Langelebigkeit verlieh, und sich mit den wirklichen Beherrschern der Silberherren arrangiert. Er scheute zwar den direkten Kontakt zu dieser Organisation, hatte sich jedoch niemals um die Aufdeckung ihrer Machenschaften bemüht und bezahlte gewisse Erleichterungen durch nützliche Information.
    An sich ist die Einmischung der Silberherren ja nicht schädlich , redete er sich zum wiederholten Male ein, da ja auch die Ureinwohner in den Genuss der Langlebigkeit kommen. Wenn auch nur gegen Bezahlung und in abnehmendem Maße. Wer behauptet, ich sei längst schon gekauft worden, weiß nicht, was hier vor sich geht.
    Aber Malcher gegenüber würde er mit dieser Behauptung nicht durchkommen. Schließlich war es ja letztlich er gewesen, er, Terry Ulcarach, der die Aktion Atlans auslöst hatte. Als ihm vor einigen Jahren ein Besatzungsmitglied eines USO-Versorgungsschiffs zufällig auf die Schliche gekommen war, hatte er den Mann mit Silbermetall bestochen.
    Doch irgendwie schien Unredlichkeit sich herumzusprechen, oder auch nur der Hinweis, wo etwas zu holen war. Von da an waren immer wieder Besatzungsmitglieder von USO-Schiffen an ihn herangetreten, und er hatte sich ihr Schweigen mehrmals erkaufen müssen.
    Aber niemals Agenten , sagte sich Terry Ulcarach voller Stolz. Immer nur Hilfskräfte, niemals Agenten.
    Eins dieser Besatzungsmitglieder wiederum musste seine Beute in Unkenntnis ihres eigentlichen Werts auf Olymp verkauft haben, oder auf Lepso oder sonst wo. Es kursierte nur ein knappes Dutzend dieser Schmuckstücke, und es überraschte Ulcarach, dass eins davon die Aufmerksamkeit der USO erregt hatte und in Atlans Hände gefallen war.
    Selbstvorwürfe hin, Selbstzweifel her – es war passiert und ließ sich nicht mehr ändern.
    Schon von der ersten Bestechung an hatte er versucht, die USO möglichst von Thanaton fernzuhalten, indem er stets meldete, dass auf Thanaton keine Einmischung durch fremde Mächte stattfinde. Normalerweise waren solche Eingriffe sowieso kaum nachweisbar.
    Und dann hatte Melher sich an ihn gewandt. Dieser verdammte Ferrone, der ihm irgendwie auf die Schliche gekommen war und die Sache in großem Stil aufziehen wollte. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als Malcher um Hilfe zu bitten.
    »Alles hat schon viel früher angefangen«, sagte Malcher. »Schon, als die ersten Schmuckstücke auf anderen Planeten aufgetaucht sind.« Er warf Ulcarach einen nachdenklichen Blick zu. »Das war der Anfang vom Ende. Von Melher ganz zu schweigen.«
    Wieder floss die Angst wie Eiswasser durch den Körper des Agenten. Weiß er es? , fragte er sich. Weiß Malcher, dass ich die Schmuckstücke in Umlauf gebracht habe? »Was haben Sie jetzt vor?« Er wunderte sich, dass seine Stimme ihm nicht den Gehorsam versagte.
    Malcher wühlte in einer Tasche seiner schwarzen Jacke und holte schließlich eine kleine Kugel aus Opal hervor. Er hielt sie vor die Augen und betrachtete sie, starrte wortlos geradezu hinein.
    Der Junge neben ihm beugte sich vor, grinste Ulcarach verschlagen an. Mit den Lippen bildete er stumm einen Satz. Ich kann dich töten , glaubte der USO-Agent zu lesen.
    Plötzlich riss Malcher die Augen auf und sprang hoch. »Warum informierst du mich so spät?«, schrie er. »War dir deine Hure wichtiger als unser großes Ziel?«
    Aus Erfahrung verzichtete der USO-Agent darauf zu antworten. Malcher reagierte oft so. Er pendelte in seinen Reaktionen und Handlungen zwischen dem Kalkül eines nüchternen Verstandesmenschen hoher Intelligenz und einem Hang zu plötzlicher Brutalität. Ein typisches Anzeichen für eine manisch-depressive Veranlagung, wie Ulcarach von seiner Ausbildung her wusste. Bei solchen Personen war mitunter jedes Wort eins

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