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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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legte die Hand auf die Sensorfläche. »Warten Sie bitte auf mich, Oberleutnant.«
    Die Tür öffnete sich, und ich trat ein, bevor Oberleutnant Gabrielle etwas sagen konnte. Ich machte noch einen Schritt, und die Tür schloss sich wieder hinter mir.
    Offensichtlich hatte ich die Kabine eines Offiziersanwärters gewählt. Eines Kadetten. Ein schmales Bett, ein fast genauso schmaler Schrank, in dem man vielleicht eine Ersatzuniform aufhängen konnte. Ein Tisch mit einem Terminal mit eingeschränktem Zugriffsrecht auf die Bordpositronik. Eine Tür, wahrscheinlich der Zugang zur Hygienezelle.
    Immerhin wurden Offiziersanwärter anders behandelt als gemeine Mannschaftsmitglieder, denen Duschräume zur Verfügung standen. Und Gemeinschaftstoiletten. Ich sah mich in der Kabine um. Hatte ich gehofft, hier Hinweise auf meine Vergangenheit zu finden, sah ich mich getäuscht. Nichts wies darauf hin, dass sie bewohnt war.
    Keine Holos, keine Datenspeicherstapel vor dem Trivid, keine Kleidungsstücke auf dem Bett. Nichts. Kein einziger persönlicher Gegenstand.
    Aber aus irgendeinem Grund hatte ich genau diese Kabine gewählt. Aus welchem? Hatte ich hier etwas versteckt, das mir nun weiterhelfen konnte?
    Ich fluchte leise. Eine Enttäuschung mehr. Kein Hinweis auf den, der ich war. Es war, als hätte ich diese Kabine niemals bewohnt. Ich beschloss, später hierher zurückzukehren und sie gründlich zu durchsuchen.
    Aber da war noch die Hygienezelle. Ich öffnete die Tür, trat ein. Ultraschalldusche, Toilettentopf, Waschbecken mit Ablage.
    Auch hier kein einziger persönlicher Gegenstand. Kein Mundreiniger, kein Enthaarungsschaum, kein Duftwasser, nichts. Als hätte ich nie als Person existiert, oder als hätte meine Existenz zumindest keine Spuren hinterlassen.
    Ich trat vor das Waschbecken, starrte in den Spiegel an der Wand. Die glatte Fläche schien nur darauf gewartet zu haben, dass ich vor sie trat. Sofort bildeten sich Dampfschleier vor der Oberfläche.
    Ich wirbelte herum, sah zur Nasszelle. Aber dort floss kein heißes Wasser, das Dampf hätte erzeugen können.
    Und es waren keine milchigweißen, durchsichtigen, sondern rotbraune, dunkle Schwaden. Sie bildeten einen Umriss, zogen sich zu einem Fell zusammen, dicht, rotbraun. Es prägte sich zu einem Gesicht aus, bildete eine lange, spitze Nase, zog sich um große, braune Augen zusammen, um einen breiten, schmalen Mund. Die Ohren am Kopf waren übergroß und plüschig.
    Der Kopf des Tiers . Des putzigen Tiers mit der hohen Piepsstimme, das ich in der Kabinendecke im Gang vor der Technischen Abteilung gesehen hatte. Auf das der Kampfroboter hatte schießen wollen.
    »Hallo, Arkonidenhäuptling.«
    Ich starrte das Gesicht im Spiegel aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Du wirst dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern, oder? Aber ich bin hier, um dich zu retten. Ich bin der Retter des Universums, und da wird es mir doch wohl auch gelingen, dir aus der Patsche zu helfen.«
    »Wer … bist du?«
    »Ach, dir geht es wirklich schlecht, Administrator. Entschuldige. Lord. Ich hatte es bis jetzt für unmöglich gehalten, dass man sogar mich vergisst.« Die Kulleraugen des Tieres blinzelten. Vielleicht sogar schalkhaft , dachte ich. »Aber worauf es jetzt ankommt … es darf ihnen nicht gelingen!«
    »Was darf ihnen nicht gelingen?«
    »Dich zu töten. Du wirst dabei nicht sterben. Aber jedes Mal, wenn sie glauben, dass du stirbst, verändert sich etwas für dich. Du erreichst die nächste Ebene. Du darfst niemals vergessen, wer du bist, Atlan. Auch wenn dir alles unerklärlich vorkommt, wenn du ein ganz anderer bist, musst du immer bedenken, dass du Atlan bist. Sonst stirbst du wirklich, alter Freund. Aber anders, als du es denkst.«
    Alter Freund … das hatte der Kampfroboter am Eingang der Technischen Abteilung auch zu mir gesagt.
    »Was … meinst du?« Wem konnte ich vertrauen?
    »Es ist wichtig, wie du stirbst. Du musst sterben, aber auf die richtige Weise. Sonst ist alles verloren. Verstehst du?«
    »Nein. Nein, ich verstehe nicht. Und wenn du glaubst, du könntest dumme Spielchen mit mir treiben …«
    Das pelzige Gesicht seufzte deutlich vernehmbar. »Ich treibe keine Spielchen, ich versuche dir zu helfen.« Die hohe Stimme des sprechenden Tiers klang müde. »Ich versuche, dir Warnungen zukommen zu lassen, doch du verstehst sie nicht. Ich …«
    Hinter mir erklang ein Räuspern.
    Ich fuhr herum. Christina Gabrielle stand in der Tür zur Hygienezelle. »Sir …«, sagte

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