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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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gerade über Funk avisiert, Sir. Und ich habe meine Befehle, die eindeutig besagen …«
    »Ich bin nicht Ihretwegen hier«, versetzte der Arkonide kalt und drehte sich wieder zu mir um. »Du weißt es, nicht wahr? Nimm deinen Helm ab!«
    »Was?«
    »So geht das nicht!« Der Korporal trat vor. »Ich hätte es Ihnen vorher sagen sollen, aber …«
    »Allerdings, das hätten Sie!«, entgegnete der Lordadmiral wütend.
    »Wir können nicht auf Sie aufpassen! Wir wissen selbst nicht, was uns erwartet. Außerdem …«
    Atlan brachte den Korporal mit einer Handbewegung zum Schweigen. Die ganze Unterhaltung zwischen ihnen kam mir völlig unwirklich vor, als würden sie aneinander vorbei sprechen.
    »Ich will gar nicht mitkommen«, sagte der Arkonide ruhig. »Haben Sie nicht verstanden, Korporal? Ich bin seinetwegen hier.« Er zeigte auf mich.
    Der Korporal wollte etwas erwidern, ließ es aber bleiben. Natürlich stellte der Lordadmiral ein Sicherheitsrisiko dar. Aber es war der falsche Ort und die falsche Zeit, um so etwas auszudiskutieren. Also fügte er sich schweren Herzens.
    Die Situation wurde immer absurder.
    »Meinetwegen, Sir?«, fragte ich.
    »Du weißt es wirklich nicht, oder? Nimm den Helm ab!«, wiederholte der Lordadmiral.
    Zögernd befolgte ich den Befehl. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass alle anderen zu mir herüber starrten.
    Ich löste den Helm aus der Verankerung und schob ihn hoch. Auf der glatten Oberfläche der Konsole spiegelte sich mein Gesicht.
    Ich riss die Augen auf, schnappte nach Luft. Die markant geschnittenen Züge, die langen hellen Haare, aber vor allem die Augen, die Augen …
    »Du hast es wirklich nicht gewusst, nicht wahr?«, sagte der Lordadmiral zum wiederholten Male.
    Auf der glatten Fläche starrte mir Atlans Gesicht entgegen. Das Gesicht des unsterblichen Arkoniden, des Lordadmirals der United Stars Organisation.
    Fassungslos schüttelte ich den Kopf.
    Ich spürte einen Luftzug, und im nächsten Augenblick stand das drollige sprechende Tier mit der hohen Piepsstimme neben mir. Erst jetzt, als ich es zum ersten Mal in seiner ganzen Größe von gut einem Meter sah, fiel mir auf, dass es nicht nur ein Mausgesicht, sondern auch einen Biberschwanz hatte. Traurig sah es mich aus seinen großen Kulleraugen an.
    Du wirst dabei nicht sterben. Aber jedes Mal, wenn sie glauben, dass du stirbst, verändert sich etwas für dich. Du erreichst die nächste Ebene , gingen mir seine Worte wieder durch den Kopf.
    Atlan zog seinen Kombistrahler und richtete ihn auf mich. Alle anderen standen nur da, starrten ihn oder mich an und begriffen offensichtlich nicht, was hier vor sich ging.
    Genauso wenig, wie ich es begriff.
    »Es tut mir leid«, sagte der Lordadmiral, »aber dir ist doch klar … es kann nur einen geben!«
    Was hatte diese seltsame Mischung zwischen Maus und Biber noch gesagt? Es ist wichtig, wie du stirbst. Du musst sterben, aber auf die richtige Weise. Sonst ist alles verloren. Verstehst du?
    Nein. Ich hatte das damals nicht verstanden, und ich verstand es auch jetzt nicht. Aber als der Lordadmiral die Waffe entsicherte und auf mich feuerte, fragte ich mich, ob das die richtige Weise zu sterben war.
     
     
     
    Ulcarach
     
    Damit hat es natürlich nicht geklappt, Rion. Du weißt selbst, dass es nicht so einfach ist, diesen Verein zu verlassen.
    Und dann will der Zufall es, dass ausgerechnet wir beide hierher nach Thanaton versetzt werden, ausgerechnet nach Thanaton! Thanaton, der unvergleichliche zweite Planet der aufsehenerregenden Sonne Tjomen-31/438. Atlan allein weiß, warum er hier USO-Agenten stationiert hat. Wenn ein Planet die Bezeichnung »Arsch der Welt« verdient, dann dieser. Ich habe mich von Anfang an gefragt, was wir hier sollen. Hauptsächlich die Augen auf und nach Agenten der neuen Menschheits-Imperien Ausschau halten, hieß es – Dabrifa, ZGU, Tarey-Bruderschaft, Shomona-Orden, die üblichen Verdächtigen eben. Na ja, bislang wir haben nichts entdeckt, was ernsthaft Anlass zur Beunruhigung gäbe. Das alte Spiel: Seit etwa hundert Jahren sickern Angehörige einer Macht, die sich nach der Zersplitterung des Solaren Imperiums aus abtrünnigen terranischen Kolonien gebildet hat, in den Kreis der Silberherren ein und mittlerweile steuern sie dessen Geschicke. Zum Glück sind nur wenige von ihnen dauerhaft auf Thanaton engagiert, und unsere Zusammenstöße halten sich in Grenzen.
    Die Frage ist nur, was wir tun würden, wenn es wirklich mal hart auf hart ginge, nicht

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