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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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die Nase. Er war berauschend, weckte Verlangen und versprach gleichzeitig unendliches Glück.
    Ich wand mich, drückte Safira zurück und hielt sie gleichzeitig fest, damit sie nicht erneut stürzte. Es gelang mir, mich von ihr zu befreien und mich zu erheben. Wieder griff sie nach mir, diesmal aber nach meiner Hand, wollte mich zur Tür ziehen.
    Ich rührte mich nicht. »Verdammt, was ist hier los? Was ist nur in dich gefahren? Wieso …«
    Sie zerrte kräftiger an meiner Hand. »Ich hab dir doch gesagt, sie wollen dich töten! Sie glauben, du wärest für das alles verantwortlich, weil du noch nicht berührt worden bist, und die Hmenuikigli sind noch zu weit entfernt, um sie alle unter Kontrolle zu halten. Und warum sollen sie sich die Mühe machen? Sie sollen ja sterben! Aber du nicht. Und Hiroki ist völlig unwichtig. Sie wäre sowieso gestorben, wie wir alle.«
    »Was redest du da?«
    »Sie meinen, der Spuk wäre vorbei, wenn sie dich töten, aber das stimmt nicht. Sie werden sowieso sterben, sie alle, wir alle, alle außer dir. Und wir müssen dich schützen, die Hmenuikigli können dich nicht berühren, weil dein Geist frei bleiben muss.«
    Ich verstand kein Wort, ließ mich von ihr aber zur Tür ziehen. Sie öffnete sich, und ich hörte einen unterdrückten Aufschrei von Safira.
    Ich trat einen Schritt vor, blickte auf und sah, dass Winer Melher vor ihm stand. Der beleibte Ferrone war einst Küchenchef in einem First-Class-Hotel in Terrania gewesen, doch dann war irgendetwas vorgefallen, worüber er nie ein Sterbenswörtchen hatte verlauten lassen, und er war in Ungnade gefallen. Er hatte bei der Solaren Flotte angeheuert, war dort aber auch nicht zurecht gekommen und schließlich zur Explorerflotte gewechselt. Anfangs hatte er auf Reginald Bulls persönlichem Schiff Dienst getan, doch schon nach ein paar Wochen war er auf die EX-2714 versetzt worden – kurz bevor wir zu unserer derzeitigen Mission aufgebrochen waren.
    Und nun war er hier.
    Und hielt einen Kombistrahler in der Hand.
    »Hallo«, sagte er, und seine bläuliche Hautfarbe wurde eine Spur dunkler.
    Winer richtete die Waffe auf mich. »Du wirst ihnen befehlen, uns freizugeben. Sie sollen sofort damit aufhören.«
    Safira schob sich seitwärts vor, bis sie genau vor mir stand. Ich atmete tief ein; sie schien mich tatsächlich mit ihrem Leib beschützen zu wollen. »Beruhige dich«, sagte sie. »Er kann ihnen nichts sagen, ihnen schon gar keine Befehle erteilen. Er weiß nicht mal, dass es sie überhaupt gibt! Sie haben ihn nicht berührt !«
    Schon wieder dieses Wort. Ich fragte mich, was damit gemeint war.
    Winer bedeutete Safira mit einem Wink der Waffe, ihm aus dem Weg zu gehen. Zögernd gehorchte sie.
    Der Koch kniff die Augen zusammen. »Wenn sie nicht sofort damit aufhören, erschieße ich dich, Cockney.«
    Hilflos zuckte ich die Achseln. »Safira hat recht. Ich weiß wirklich nicht, was hier los ist.«
    »Verdammter Mist!«, brüllte Winer. »Erzähl mir nicht so einen Blödsinn! Darüber sind wir etwas hinaus, werter Mr. Faucet. Sie sollen aufhören !«
    Die Mündung der Waffe, die eigentlich nur für Einsätze auf Planeten bestimmt war, kam mir riesengroß vor, wie ein gewaltiges Schwarzes Loch, das mich zu verschlingen drohte. Mein Blick glitt den Lauf entlang, bis er schließlich auf Melhers Zeigefinger haften blieb, der sich um den Abzug krümmte, langsam, ganz langsam …
    Mir brach der kalte Schweiß aus. Was auch immer hier vorging, der Koch meinte es todernst. Er würde mich erschießen, einfach so! Aber vielleicht hatte er die Waffe ja nur auf Lähmung eingestellt …
    Ich löste den Blick gewaltsam von Zeigefinger und Abzug, sah Melher an, wartete darauf, dass er irgendeinen Fehler beging, zur Seite schaute oder sich gar umdrehte, doch der Ferrone war sehr wachsam und ließ mich nicht aus den Augen. »Deine letzte Chance, Cockney Faucet.«
    Ein hässliches Geräusch fauchte durch den Korridor. Safira schrie auf, und Winer Melher öffnete den Mund, doch kein Ton kam über seine Lippen. Qualm stieg empor, und eine rote Blume blühte auf der Vorderseite seines Overalls auf, verfärbte den grauen Stoff. Hinter dem Koch machte ich eine weitere Gestalt aus, und noch ein Fauchen zischte in meinen Ohren, alles gleichzeitig oder fast gleichzeitig. Winers Kopf war plötzlich verschwunden, und eine warme Flüssigkeit klatschte auf mein Gesicht. Ich schloss die Augen und öffnete sie sofort wieder, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie

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