Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
aufbringen würde, ihn anzuspringen. Irgendwie schien mir völlig gleichgültig zu sein, was mit mir geschah.
    Aber Herward schien es ernst zu meinen. Ich bückte mich langsam und griff nach Melhers Waffe, schob die Fingerspitzen immer näher an das Metall heran, schloss sie nach einer Ewigkeit darum und hob den Strahler hoch.
    Herward nickte zufrieden, ließ Safira los und stieß sie von sich, als ich mich wieder erhoben hatte.
    »Vertraue ihr nicht«, sagte der Hilfskoch, der eigentlich Techniker war und Mädchen für alles. »Welche Gefühle hegst du für sie?«
    Ich sah Herward an, und dann Safira, und fragte mich zum wievielten Mal, was hier eigentlich geschah, und plötzlich wusste ich, dass ich sterben würde, komme, was wolle. Ich würde das alles genauso wenig überleben wie mein Kabinengenosse oder Safira. Ich schluckte und suchte nach Worten und …
    Es ist wichtig , wie ich sterbe , ging es mir durch den Kopf Ich muss sterben, aber auf die richtige Weise. Sonst ist alles verloren.
    Ich schaute wieder Safira an, musterte sie ganz genau, und stellte fest, dass sie weinte.
    »Ich glaube, ich liebe sie«, sagte ich. »Ich liebe sie noch immer. Daran wird sich nie etwas ändern, trotz …« Dann inspizierte ich Winers Leiche, betrachtete Safira in ihrem widerwärtigen Aufzug, und mir wurde klar, was ich gesagt hatte. Ich hielt inne.
    Sie drehte sich zu mir um. Der Blick in ihren Augen war verzweifelt. »Es ist sinnlos, so sinnlos …«
    »Auf ewig!«, hörte ich eine Stimme. Es war die meine.
    »Ich habe das Gefühl, ihr beide habt noch einiges zu klären«, sagte Herward. »Aber sie hat dich nie geliebt. Du hast sie doch gehört. Sie wollte nur noch einmal mit dir schlafen, mit dir oder einem anderen, bevor die Hmenuikigli ihre Hassmasken aufsetzen.«
    »Was sind Hassmasken?« fragte ich. »Wer sind die Hmenuikigli?«
    Herward überging mich einfach. »Vertraue ihr nur nicht«, sagte er. »Wenn dir irgendetwas seltsam vorkommt oder ich dir ein Zeichen gebe, schießt du ihr einfach den verdammten Kopf ab.«
    Ich schluckte. »Jawohl, Sir.« Ich hielt die Waffe nervös in der Hand, wusste nicht, was ich damit anfangen sollte. »Und jetzt sagt mir, was das alles zu bedeuten hat.«
    Bevor Herward antworten konnte, rollte ein dumpfes Donnern durch die EX-2714, und der Boden zitterte merklich unter meinen Füßen.
    Herward riss die Waffe hoch, wirbelte einmal um die eigene Achse, sah sich in alle Richtungen um, konnte aber nichts ausmachen. »Wisst ihr, was das heißt?«, rief er. »Das ist das Geräusch, mit dem wie alle sterben! Auch der Unberührte ! Das ist das Ende! Die Verräter haben gerade den Nebenreaktor zerstört, der die Lebenserhaltung speist!«
     
     
    Ich wurde blass. Wenn sie auch noch den Hauptreaktor hochjagten und es richtig anstellten, würden von Safira, Herward, mir, allen anderen Besatzungsmitgliedern und dem gesamten Schiff nur noch Atome übrig bleiben, die sich dann langsam im leeren Raum verteilten.
    Safira schien solche Gedanken nicht zu hegen. »Kommt!«, rief sie und übernahm die Führung, stürmte voran, Richtung Heck. Hinter mir hörte ich Herwards Schritte. Ich hoffte, dass die Frau wusste, wohin sie ging, denn ich wusste es mit Sicherheit nicht. Ich wusste überhaupt nichts mehr. Die Situation war mir völlig entglitten.
    Angefangen hatte es mit den unerklärlichen Zornesausbrüchen der Mannschaft, mit immer wieder aufflackernder Gewalt, mit aus der Luft gegriffenen Vorwürfen und Beschuldigungen, mit höhnischen Bemerkungen und Spötteleien, mit Wortgefechten und handfesten Schlägereien. Und nun endete es mit einer sinnlosen Orgie der Gewalt. Und mit Fragen, auf die ich noch immer keine Antworten erhalten hatte.
    Wieso brachten die Mannschaftsmitglieder sich gegenseitig um? Wer waren die Hmenuikigli? Wie konnten sie die Besatzung der EX-2714 berühren ? Und wieso war ich der Unberührte ?
    Safira blieb plötzlich stehen, reckte sich und schob den Deckel einer getarnten Schleuse hoch, der einen vertikalen Schacht verbarg. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er hier in die Decke eingelassen war. Hunderte Male war ich unter ihm hinweggegangen, ohne ihn bemerkt zu haben.
    Aber ich hatte den Eindruck, dass ich sowieso nicht wusste, was um mich herum geschah.
    Die Frau schob eine Verriegelung zur Seite, und eine Leiter rutschte hinab. Ohne das geringste Zögern stieg sie sie hoch. Ich reckte den Hals, sah die kleinen, festen, runden Hinterbacken unter dem Stoff der Hose, stellte mir

Weitere Kostenlose Bücher