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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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jetzt über das sprechen, was wir vorhaben?«, hörte ich plötzlich ihre Stimme hinter mir. Ich fuhr herum, Rion, und da stand sie und sah mich aus ihren grünen Augen an.
    Und lächelte ein Lächeln, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte.

 
    Die fünfte Ebene
     
    Mein Geist war noch immer völlig leer, als sie mich aus dem Regenerationstank holten. Die Erschöpfung saß noch tief in meinen Knochen, fast wie Permafrost, der sie spröde und unbelastbar machte. Ich war müde, unerträglich müde, konnte die Augen nur einen winzigen Spaltbreit öffnen, und sofort fielen sie mir wieder zu.
    Mein Kreislauf war so gut wie zusammengebrochen. Der ganze Körper war in kalten Schweiß gebadet, ich war zu schwach, auch nur einen Arm zu heben, zitterte am ganzen Leib.
    Sie hatten mich viel zu schnell aus dem Tank gezerrt. Mein Organismus musste sich erst daran gewöhnen, wieder aktiv zu sein. Aber sie ließen mir nicht die dafür nötige Zeit.
    Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Sie schonten mich nicht, behandelten mich nicht anständig. Offensichtlich war mein Nutzen für sie begrenzt. Sie legten keinen Wert darauf, dass ich ihnen lange erhalten blieb.
    Ich konnte nicht laufen. Sie legten mich auf eine Antigravplattform und schoben mich durch die Gänge der EX-2714.
    Zumindest vermutete ich das. Ich konnte noch immer nichts sehen. Meine Umwelt war so tiefschwarz wie der traumlose Schlaf, aus dem sie mich gerissen hatten.
    In rascher Folge schlief ich ein oder wurde ohnmächtig, träumte und erwachte wieder. Mein Unterbewusstsein war hyperaktiv; es hatte wohl damit zu kämpfen, dass es während des Tiefschlafs völlig ausgeschaltet gewesen war, und versuchte nun nachzuholen, was es in dieser Zeit versäumt hatte. Und der Wechsel zwischen Schlaf, Traum und Wachen erfolgte so schnell, dass ich mich noch deutlich an meine Träume erinnern konnte. Eine ganz neue Erfahrung für mich; normalerweise schlief ich so tief, fest und lange, dass ich nicht einmal wusste, ob ich geträumt hatte oder nicht.
    Einmal träumte ich von Safira. Von der Safira, wie ich sie liebte. Sie trug keine durchsichtige Bluse mit blau bespraytem Körper darunter, sondern einen Raumanzug, wie er zur Standardausrüstung eines jeden Schiffs gehörte, das als Teil der Explorerflotte die Galaxis erkundete.
    Ich riss die Augen auf und sah, dass sie sich mir allmählich näherte, ganz langsam, wie in Zeitlupe, durch eine Landschaft, von der ich wusste, dass sie nur einem Traum entsprungen sein konnte. Seltsame Felsformationen reckten sich, überdeutlich scharf akzentuiert in einer dünnen, sauerstofflosen Atmosphäre, kilometerhoch in einen blutroten Himmel, und sie schwebte fast schwerelos über den Sand zwischen den Gesteinsnadeln.
    Die einzigen Pflanzen, die hier wuchsen, waren grobschlächtige Bäume, wahre Riesen, dick und massiv der Stamm, feingefächert die Äste. Die Blätter rauschten im scharfen Wind, und im einen Augenblick waren sie noch braun und grün wie in Wirklichkeit, im nächsten dann rotviolett, als würde ich sie durch fremde Augen sehen, die ein ganz anderes Spektrum wahrzunehmen vermochten.
    Boddhi , flüsterte etwas in meinem Kopf. Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr?
    In der Ferne reflektierten die Kuppeln einer fremdartig anmutenden Stadt das strahlende Sonnenlicht.
    Als sie mich endlich erreicht hatte, blieb sie jedoch nicht stehen, um mich zu küssen, wie ich es mir erhofft hatte, sondern nahm mich an der Hand und zog mich in die Richtung, in der die halbkugelförmigen Kuppeln lagen, unter denen ich hohe, filigrane Türme ausmachen konnte, die aussahen, als könnte sie auch der leichteste Windstoß umreißen.
    Sie lief voraus durch die lebensfeindliche Landschaft, und ich folgte ihr, fiel in meinem Druckanzug, der ein paar Nummern zu groß für mich war, jedoch immer weiter zurück.
    »Warte!«, rief ich, und meine Stimme hallte verzerrt im Helm wider, denn plötzlich war mein Raumanzug gar kein modernes Modell mehr, das die Vorzüge der arkonidischen Technik mit denen der terranischen vereinigte, sondern ein uraltes, primitives, wie es Perry Rhodan vielleicht getragen hatte, als er zum ersten Mal auf dem Mond gelandet und auf Crest und Thora gestoßen war. Meine Worte klangen so undeutlich, dass ich selbst sie kaum noch verstand, obwohl sie gerade erst über meine Lippen gekommen waren.
    Endlich blieb sie stehen und tat wie geheißen. Als ich sie erreichte, beugte sie sich vor, um mich zu küssen, wie es sich für einen Traum

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