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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Interessen des Solaren Imperiums handelten, sondern das Imperium häufig in schwierigen Situationen unterstützten. In der Tat erweckte Tipa Riordan den Anschein, Anhängerin einer vereinten Menschheit zu sein und gegen alle Gruppen zu kämpfen, die von einer solchen Einheit nichts wissen wollten.
    Mich störte bei dieser Organisation weniger, dass ihre Regierungsform teils monarchisch, teils diktatorisch war – darüber konnte sich eher Perry ereifern – und dass die Piraten kaum zu greifen waren, weil ihr Leben sich überwiegend in ihren Raumschiffen abspielte. Mich störte in erster Linie, dass dubiose Privatleute im Begriff waren, eine gewaltige Flotte aufzubauen, die weder unter Rhodans, noch meiner oder irgendeiner anderen legitimierten Kontrolle stand. Manche meiner Ansichten mochten zwar als altmodisch gelten, doch ich hielt es keineswegs für wünschenswert, da draußen ein paar Freischärler herumfliegen zu haben, die ganze Planeten pulverisieren konnten, wenn ihnen der Kopf danach stand. Tipa Riordan war in meinen Augen letztlich eine gefährliche Kriminelle, der man schleunigst das Handwerk legen musste, bevor sie ihren Einfluss vergrößern konnte.
    Andererseits wiederum hatte sie mich vor zehn Jahren auf Lepso bei der Suche nach Artefakten der Tyarez und deren Erforschung unterstützt. Dabei hatte sie von ihren guten Verbindungen zu den geheimnisvollen Wissenschaftlern von Kopernikus profitiert, deren Organisation sie maßgeblich zu finanzieren schien. Ich hatte selbstverständlich versucht, mehr über diese Gruppe in Erfahrung zu bringen, war mit meinen Bemühungen aber nicht sonderlich weit gekommen.
    Es konnte also nicht schaden, sich anzuhören, was die Alte zu sagen hatte. Und ihre Behauptung, sie habe etwas für mich, erweckte durchaus meine Neugier.
    Ich nickte. »Einen Treffpunkt vereinbaren. Ich freue mich, Tipa Riordan an Bord der IMASO begrüßen zu können.«
    »Verstanden, Sir.«
    Ich widmete mich wieder der Besatzungsliste der EX-2714. Safira Pandolus, Hiroki Matsuda … auch sie wurden darin aufgeführt. Insofern schien die Liste also mit meinen Erinnerungen überein zu stimmen, auch wenn ich hätte schwören können, dass ich nie einen Fuß an Bord dieses Explorers gesetzt hatte.
    »Major Simmers«, sagte ich, »ich brauche eine Verbindung nach Quinto-Center. Sicherer Kanal, Vorbereitung für einen Datentransfer.«
    Die Kommandantin bestätigte. Fünf Minuten später stand die Verbindung, und ich gab einen Spezialkode ein und rief eine Kopie meiner persönlichen Berichte und Notizen ab.
     
     
    Das Frühjahr 3112 war nur oberflächlich betrachtet einigermaßen ruhig. Es brodelte auf zahlreichen Planeten, hauptsächlich Welten, auf denen das Solare Imperium, der Carsualsche Bund, das Imperium Dabrifa und die zahllosen Splittergruppen um Einfluss kämpften. Perrys und Guckys Mission auf Ruppet war nur ein Beispiel dafür. Der Planet im Kugelsternhaufen 47 Tucani war im Jahre 2392 von terranischen Kolonisten kolonisiert worden, die der Sekte »Expandere universalis« angehörten. Nach der Besiedlung hatte dort eine gewaltige Bevölkerungsexplosion stattgefunden, die sowohl durch die Ideologie der Sekte, bei der alle Formen von Empfängnisverhütung oder des Schwangerschaftsabbruchs illegal waren, als auch durch die Bedingungen auf Ruppet verursacht worden war. Nach der Erstkolonisation war der Kontakt zwischen dem Planeten und dem Solaren Imperium abgebrochen. Die Kolonisten hatten große Teile ihrer technischen Kapazität verloren. Als der Ruppet im 30. Jahrhundert wiederentdeckt worden war, befanden sich seine Bewohner etwa auf dem Stand des späten 20. Jahrhunderts auf Terra.
    2992 hatte Perry bei einem Staatsbesuch auf Ruppet für einen Beitritt der Welt zum Solaren Imperium geworben und war in ein Intrigenspiel der Geheimdienste der anderen großen menschlichen Sternenreiche geraten, die ebenfalls ihren Einfluss auf Ruppet hatten ausdehnen wollen. Es war ihm jedoch gelungen, den Planeten für das Solare Imperium zu gewinnen.
    Und nun, 120 Jahre später, musste der ewige Idealist Rhodan die Suppe auslöffeln, die er sich eingebrockt hatte. Ruppet hatte zwar dank der Zugehörigkeit zum Solaren Imperium einen ungeheueren technischen Aufschwung genommen, doch »Expandere universalis« war die beherrschende Macht auf dem Planeten geblieben, und die Bevölkerung platzte aus allen Nähten. Statt sich irgendwelche unbesiedelten Planeten auszusuchen, von denen es ja durchaus genug gab, griff

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