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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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verließen den Antigravschacht und betraten die Zentrale der IMASO. Die Führungsoffiziere hielten mit dem inne, was sie gerade taten, und salutierten.
    »Wir freuen uns, dass Sie wieder wohlauf sind, Sir«, sagte Ramit Claudrin, der epsalische Pilot der IMASO. Er war nur gut anderthalb Meter groß, aber fast ebenso breit. Sein Haar hatte er grau gefärbt und trug es bürstenkurz geschnitten. Der Inbegriff eines epsalischen Raumfahrers.
    »Ich danke Ihnen«, erwiderte ich. »Bitte machen Sie weiter.« Ich ging zum Sessel des Expeditionsleiters, den man neben dem der Kommandantin installiert hatte, als ich an Bord gekommen war, und setzte mich. Naileth Simmers tat es mir gleich.
    »Ich brauche eine Verbindung mit der Explorerflotte. Wir müssen Solarmarschall Reginald Bull informieren«, sagte ich. Bully hielt sich allerdings am liebsten an Bord eines seiner Schiffe auf und tuckerte durch die unbekannten Sektoren der Galaxis, wenn sein Zeitplan es zuließ und das Solsystem nicht gerade wieder von einer fremden Macht bedroht wurde. »Falls der Chef persönlich nicht greifbar ist«, fuhr ich daher fort, »wenden Sie sich an seinen Stellvertreter. Höchste Priorität.« Ich nannte ihr einen Kode. »Die EX-2714 muss unter Sicherheitsstufe Eins gestellt und gründlichst untersucht werden. Ich will, dass man das Schiff notfalls Schraube für Schraube auseinandernimmt. Diesen Satz können Sie zitieren. Das meine ich wörtlich. Eine genaue Analyse des Logbuchs ist wohl selbstverständlich. Ansonsten bitte ich darum, besonderen Wert auf die Suche nach fremder DNA zu legen. Ich will wissen, ob sich tatsächlich Wesen einer uns unbekannter Spezies an Bord befunden haben.«
    »Verstanden, Sir.« Naileth Simmers leitete den Befehl an Amelia Marcos weiter, den Funkoffizier der IMASO.
    »Liegt eine Besatzungsliste der EX-2714 vor?«
    »Ja, natürlich, Sir.«
    »Auf meine Konsole.«
    Zehn Sekunden später konnte ich sie aufrufen. Ich überflog sie kurz.
    Ein Robotschiff der Explorerflotte, 18 Personen Besatzung. Kommandant: Camp H. Alexander, von seinen Leuten stets »Captain« genannt. Soweit stimmte das mit meinen Erinnerungen überein.
    Und da waren auch die anderen, Joshua Samuelson, Erster Offizier, Cockney Faucet, Spitzname »Rooster«, Kartograph, Kister Herward, Techniker, Winer Melher, Schiffskoch …
    Ich runzelte die Stirn. Wieso verfügte eine Einheit der Explorerflotte mit einer Besatzung von 18 Personen über einen eigenen Schiffskoch?
    »Sir?«
    Ich blickte auf.
    »Ein Funkspruch, Sir. Von der BUTTERFLY. Tipa Riordan, Sir. Ihr Schiff befindet sich ganz in der Nähe, und sie bittet um ein Treffen, Sir. Sie habe etwas für Sie.«
    Ich runzelte die Stirn. »Tipa Riordan?«, murmelte ich eher zu mir selbst. Ich mochte diese Frau nicht, aber das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit.
    Sie war Anführerin einer unabhängigen Gruppe von Menschen terranischer Abstammung, die sich »Piraten« nannten. Überdies trug sie einen Zellaktivator und war relativ unsterblich. Perry Rhodan selbst hatte ihr das Gerät im Gegenzug für ihre Hilfe bei der Second-Genesis-Krise überlassen. Ihr biologisches Alter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 125 Jahre betragen. Sie hatte also das Erscheinungsbild einer uralten Frau, aber davon durfte man sich nicht täuschen lassen. Der Zellregenerierungsprozess des Aktivators hatte eine Revitalisierung aller Organe und Gliedmaßen bewirkt, sodass die alte Hexe geistig und körperlich so beweglich war wie eine junge Frau.
    Tipas »Piraten« bildeten einen unabhängigen Interessenbund, der aus den Kosmischen Freihändlern hervorgegangen war. Deren ehemaliger König Roi Danton alias Michael Rhodan würde sich wahrscheinlich im Grab umdrehen, wüsste er, wie man sein Erbe verunstaltet hatte. Die Handlungen der Gruppe lagen nicht selten hart an der Grenze des Gesetzes – und meines Erachtens viel zu oft auch jenseits dieser Linie. Die Piraten begingen zwar keine direkten Gewalttaten, scheuten sich aber auch nicht, wohlhabende Wirtschaftsverbrecher zu erleichtern, Zollbestimmungen einfallsreich zu umgehen und ihren Vorteil ohne Skrupel durchzusetzen, wo immer es ihnen möglich war.
    Andererseits war das eine recht gute Beschreibung des allgemeinen Zustands der Menschheit im beginnenden vierten Jahrtausend.
    Seltsamerweise hatte Perry einen Narren an diesen Gesetzlosen gefressen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass die Piraten um das Wohlergehen der Menschheit bemüht waren und nicht gegen die politischen

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