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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Stücke des Puzzles zusammen , dachte ich, wenn ich auch noch keinerlei Vorstellung vom großen Gesamtbild habe. Ich schaute auf, lächelte Kommandantin Simmers zu. »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich habe gelegentlich noch Probleme mit meinen zurückkehrenden Erinnerungen. Bei einem fotografischen Gedächtnis und über elftausend Jahren Lebenserfahrung ist das nicht ganz einfach.«
    »Das ist doch verständlich, Sir.«
    Der Satz klang allerdings nicht verständnisvoll, sondern eher skeptisch. »Würden Sie bitte Oberleutnant Gabrielle in die Zentrale rufen?«
    Naileth Simmers öffnete den Mund … und schloss ihn wieder. Mir war klar, was sie im ersten Moment hatte sagen wollen. Den Ersten Wissenschaftlichen Offizier der IMASO?
    Es ehrte sie, dass sie sich noch rechtzeitig besann und darauf verzichtete. »Jawohl, Sir.«
    »Und ich brauche noch einmal eine Verbindung nach Quinto-Center.«
    »Sie steht noch, Sir.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte ich anerkennend. Mit Hilfe meines Spezialkodes rief ich weitere Protokolle ab und stellte fest, dass ich in einer speziellen robotischen Ein-Mann-Jacht nach Ranjokhan aufgebrochen war, bevor die Nachricht von der Entdeckung der EX-2714 Quinto-Center erreicht hatte.
    Was noch immer kein Beweis dafür war, dass ich wirklich nie einen Fuß an Bord des Explorers gesetzt hatte, aber ein starkes Indiz. Offensichtlich hatte ich eine Maske angelegt, denn diese Jacht benutzte ich hauptsächlich, wenn ich mich als – enorm neureicher und kaum weniger degenerierter – arkonidischer Adliger mit der Vorliebe für einige mehr oder weniger exquisite Perversitäten ausgab. Man musste eben mit der Zeit gehen.
    Die Jacht wurde als verschollen geführt, und ich hatte keine Erinnerung daran, wohin ich geflogen war. Darüber hatte ich auch keine Angaben gemacht. Immerhin war man in Quinto-Center darüber informiert, dass die IMASO mich gefunden hatte und dass ich mich körperlich unversehrt an Bord der Leichten Kreuzers befand. Über meinen geistigen Zustand ließen die Protokolle kein Wort verlauten.
    »Sir?«
    Ich sah auf. Das Wunderkind . »Oberleutnant Gabrielle, ich habe eine Bitte an Sie«, sagte ich. Ich hatte sie zwar schon einmal formuliert, aber in einer Vision, auf der zweiten Ebene. »Würden Sie überprüfen, ob Sie in letzter Zeit in der Technischen Abteilung ein Schmuckstück analysiert haben? Ein Armband aus einem silberähnlichen Metall.«
    »Ein Schmuckstück, Sir?« Sie sah mich irritiert an, wie in meiner Vision. »Ich bin mir sicher, dass wir in letzter Zeit kein Armband untersucht haben …«
    »Rufen Sie bitte die Protokolle sämtlicher Geräte ab«, sagte ich. »Es ist möglich, dass ich dieses Schmuckstück ohne Ihr Wissen analysieren ließ.«
    »Ohne das Protokoll daraufhin zu löschen, Sir? Für so nachlässig …« Sie hielt ein wenig erschrocken inne.
    »Ich war nicht ganz bei Sinnen«, erinnerte ich sie. »Bitte kümmern Sie sich darum.« Meine Stimme wurde etwas strenger. »Oberleutnant. Prioritätsstufe Eins. Ein direkter Befehl vom Regierenden Lordadmiral der USO, auch wenn Sie ihn vielleicht für nicht ganz bei Trost halten.« Mein freundliches Lächeln konterkarierte die Schärfe meiner Worte.
    Christina Gabrielle schluckte und nickte dann. »Selbstverständlich, Sir. Sofort, Sir.«
    »Danke«, sagte ich, aktivierte die Verbindung nach Quinto-Center wieder und befahl, die Suche nach meiner Luxus-Jacht mit höchster Priorität voranzutreiben.
    Wer auch immer an meinen Erinnerungen herumgepfuscht hatte, wollte unbedingt etwas vertuschen.
    Er hatte einen Fehler begangen. Er hatte versucht, mich mit diesem psionischen Imprint mit erheblicher Zeitverzögerung zu töten und damit sämtliche Spuren zu verwischen.
    Ich hatte überlebt, und damit hatte er das Gegenteil von dem erreicht, was er hatte erreichen wollen.
    Jetzt war ich unmittelbar involviert. Man hatte versucht, mich zu manipulieren. Das konnte ich mir nicht gefallen lassen. Ich war so zornig wie lange nicht mehr, in etwa, seit Mirona Thetin durch meine Hand gestorben war. Ich atmete tief ein und schloss die Augen.
     
     
    Der Junge sah mich an. »Ich kann es einfach nicht. Ich möchte es, aber ich kann es nicht. Ich muss dich töten, aber ich kann es nicht.«
    »Ich kann dir helfen«, sagte ich. »Du bist nicht verantwortlich für das, was du getan hast. Ich werde mich für dich einsetzen. Man wird dich nicht bestrafen, sondern dir helfen. Dich heilen. Ich verbürge mich dafür.«
    Der Blicke des Jungen

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