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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht. Wenn ich die gesamte Macht der USO gegen dich einsetze, werden die Piraten in wenigen Jahren Geschichte sein.«
    »Warum solltest du das tun? Bislang konntest du immer Verbündete von Feinden unterscheiden. Ich will dich nicht herausfordern, Atlan, sondern der vereinigten Menschheit helfen. Einem Ideal, das von Jahr zu Jahr stärker in Gefahr gerät.«
    Dieser verdammte Idealismus, falls er denn echt war … »Ich habe gesagt, dass ich einverstanden bin. Also Schluss mit den Spielchen.«
    Sie nickte. »Meinen Informationen zufolge stammt diese Probe mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Planeten Thanaton.«
    Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Auch dieser Begriff war mir aus den Visionen der sechs Ebenen bekannt. Genau wie Ranjokhan befand sich dieser Planet in allernächster Nähe.
    »Du wirst mir also nicht verraten, woher du diese Information hast. Und das war auch noch nicht deine Trumpfkarte.«
    »Ja zu beiden Aussagen.«
    »Dann spiel die Karte aus. Oder willst du noch etwas damit warten? Vielleicht können wir währenddessen ja nach Gatas fliegen und dort eine Portion Muurt-Würmer essen? Du bist eingeladen. So extrem selten und teuer diese Delikatesse auch sein mag, die USO übernimmt die Rechnung.«
    »Spar dir den lächerlichen Zynismus, Arkonidenhäuptling. Ich habe einen deiner Leute. Einen USO-Agenten – aus Raumnot gerettet und nicht mehr ganz bei Verstand.«
     
     
    Es tat mir weh, aber ich wusste, wann ich geschlagen war.
    In diesem Augenblick.
    »Wen?«
    »Einen Risiko-Spezialisten. Er gibt seinen Namen mit Santjun an. Angeblich …«
    Ich wollte es nicht, hätte es gern vermieden, aber ich konnte nicht mehr hinhören. Erinnerungen spülten hoch, rissen mich mit sich. Wieso hatte ich diesen Zusammenhang nicht schon längst erkannt?
    Der Logiksektor hatte mir die Antwort schon längst gegeben. Weil ich es für einen Traum gehalten hatte, nicht einmal für eine Vision. Visionen waren ehrlich, zweite Gesichter anständiger Menschen, die für wirklich hielten, was sie sahen. Ich hingegen hatte nur eine Manipulation meines Gedächtnisses aufzuweisen.
    Die dritte Ebene, ich als namenloser Raumsoldat, R-Gelb, auch das war Absicht gewesen. Man hatte mir jede Identität nehmen wollen. Ein Raumsoldat, der einen Explorer enterte, den ich wahrscheinlich niemals betreten hatte. Ein Besatzungsmitglied, das ich für tot gehalten hatte. Der Mann vor mir hob einen Arm, als wolle er nach mir greifen. Über die Außenlautsprecher drang ein Krächzen; er schien etwas sagen zu wollen, doch ich konnte es nicht verstehen. Ich beugte mich tiefer, und nun hörte ich, dass der Mann zwei, drei Mal ein und dasselbe Wort wiederholte: »Santjun … Santjun …«
    Santjun.
    Das waren die Vor- und Nachteile eines fotografischen Gedächtnisses. Ich hatte ihn persönlich eingestellt und danach sämtliche Urkunden seines Werdegangs bei der USO unterschrieben.
    Santjun, 51 Jahre alt, 3061 auf der terranischen Kolonialwelt Passa geboren, 9. Planet des Antares und Heimat der Evergreens. Mit 21 Jahren trat er in den Dienst der USO und erhielt eine umfangreiche Ausbildung zum USO-Spezialisten und Hyperphysiker. Er bekleidete den Rang eines Majors und kämpfte seit 3100 als Risiko-Spezialist gegen alle Formen des organisierten Verbrechens in der Galaxis. Sein Spezialgebiet waren Einsätze gegen Schmugglergruppierungen auf wenig entwickelten Kolonialwelten.
    1,80 Meter groß und sportlich. Dunkles Haar, blaue Augen; die Finger waren auffällig schlank und lang, wie die eines Pianisten. Er verfügte über keine auffälligen Körpermerkmale.
    Sein Naturell war ruhig, was ihn aber nicht hinderte, im Einsatz auch große Risiken einzugehen, die jedoch stets gut kalkuliert waren. Dabei bluffte er gern seine Umgebung durch scheinbar unbedachte Aktionen, die sich dann im Nachhinein als Teil einer sorgfaltig geplanten Vorgehensweise entpuppten. Seinen Gegnern gegenüber neigte er zur Härte, ebenso wie er Fremden gegenüber zunächst reserviert war und nur allmählich auftaute. Er wirkte gelegentlich distanziert und kühl, bis hin zu einer fast chirurgischen Kälte in der Beurteilung von Situationen und Personen. Hatte er jedoch eine Bindung aufgebaut, konnte er durchaus warmherzig und humorvoll sein. Gelegentlich stellten Personen in seiner Umgebung allerdings fest, dass er wohl das eine oder andere Leid zu viel gesehen und den einen oder anderen Konflikt zu viel gefochten hatte. Eine eindeutig feststellbare Quelle für seine Kraft gab

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