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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Wirklichkeit klein, spartanisch, karg und unpersönlich.
    »Eine Besenkammer«, sagte Tipa Riordan.
    »Dann wirst du hier sicher einen Besen finden, mit dem du fliegen kannst«, sagte ich und verfluchte im gleichen Moment meine Unbeherrschtheit. Hatte ich nicht gerade einen Waffenstillstand vorgeschlagen?
    »Das werde ich mir merken. Verlass dich darauf, Arkonide. Man kann mit dir einfach nicht vernünftig sprechen. Nun ja, wie du willst. Die Klügere gibt nach. Ich habe zum einen das hier für dich.«
    Noch bevor ich etwas zu Gesicht bekam, hob ich abwehrend die Hand. »Was willst du dafür haben?«
    »Das, was es dir nach unserem Gespräch wert ist. Ich überlasse die Entscheidung dir, Arkonidenknabe. Ist das fair?«
    Ich seufzte. »Wahrscheinlich nicht. Nichts von dem, was du sagst oder tust, ist fair. Aber gut, solch ein Angebot kann ich nicht ausschlagen.«
    Sie lachte viel zu laut und grell auf und griff in eine Tasche ihrer weiten Jacke. Heraus holte sie ein kleines Schmuckstück, einen Ring aus einem Material, das ich im ersten Augenblick für Silber hielt.
    Mir war jedoch noch in der gleichen Sekunde klar, dass ich damit falsch lag. Es war kein Silber, sondern ein silberähnliches Metall mit offensichtlich ungewöhnlichen Eigenschaften.
    Das kann kein Zufall sein , murmelte der Extrasinn.
     
     
    »Interessant«, sagte ich abwartend. Tipa Riordan war auf ein Geschäft aus, und jetzt bot sich mir die Möglichkeit, den Preis herunterzuhandeln.
    »Das ist nicht das, wonach es auf den ersten Blick aussieht«, sagte die Piratin. »Dieses Material …«
    Ein zufälliges Zusammentreffen dieser Art konnte es eigentlich nicht geben, aber ich wagte es. Was hatte der Extrasinn gesagt? Da hast du schon ein fotografisches Gedächtnis, und du ordnest die Dinge nicht richtig ein, weil du sie für einen Traum hältst.
    Allmählich war ich imstande, Traum und Wirklichkeit voneinander zu trennen. »Dieses Material ist ein silbriges, leicht nachgiebiges organisches Gitter mit eingelagerten, ultraschweren Atomen mit einem durchschnittlichen Atomgewicht von über eintausend. Es ist durchscheinend mit außerordentlich kleinen kristallinen Einschlüssen, die sich unter dem Analysator-Mikroskop ständig zu neuen, winzigen Mustern umorientieren und dabei ein Verhalten zeigen, das man nur als quasi-lebendig bezeichnen kann.«
    Der Bluff hatte Erfolg. Tipa Riordan schwieg ein paar Sekundenbruchteile zu lange, und ich wusste, dass ich gewonnen hatte.
    »Die USO ist gut informiert«, gestand sie schließlich ein. »Aber so gut, wie sie glaubt, nun auch wieder nicht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Sphinxe sprechen in Rätseln, Hexen fliegen auf Besen. Was soll ich mit dieser Probe, und warum hast du deshalb den weiten Weg auf dich genommen? Oder befand sich die BUTTERFLY rein zufällig in der Nähe?«
    Ich hatte das Psychospiel eröffnet, und sie ging darauf ein. »Da gibt es noch eine Besonderheit. Es hat den Anschein, als ob der menschliche Organismus bei längerem Kontakt …«
    »… Teile der Substanz aufnimmt, die gesundheitsförderliche Modifikationen bewirken. Ja, ich weiß. Kurz gesagt, je mehr Metall man am Körper trägt, umso gesünder ist man.« Mein fotografisches Gedächtnis schrieb mir erneut die Worte geradezu vor. »Es geht also um Langlebigkeit, vielleicht sogar Unsterblichkeit, und vielleicht sogar um einen Hinweis auf ES.«
    Tipa Riordan wirbelte mit einer Geschmeidigkeit herum, die ich ihr niemals zugetraut hätte, stand nun wenige Zentimeter vor mir. Ihre grünen Augen blitzten, und sie schob das stark ausgeprägte Kinn vor. »Jemand verkauft zu horrenden Preisen Schmuck aus diesem Material in sehr, sehr kleinen Mengen, auf Olymp und anderen Welten. Und meinen Quellen zufolge ist ein USO-Agent in diese Sache verwickelt.«
     
     
    Das saß. Diese Runde ging an sie.
    »Welche Quellen?«
    »Du glaubst doch nicht eine Sekunde lang, dass ich meine Informanten preisgeben und meine Kanäle aufs Spiel setzen werde? Spare dir bohrende Nachfragen, Beuteterraner.«
    Meine Gedanken rasten, doch ich kam zu keinem Ergebnis.
    Es ist sinnlos , meldete sich der Extrasinn. Sie wird ihre Quellen nicht verraten. Du würdest das auch nicht. Geh auf den Handel ein.
    »Einverstanden«, sagte ich. »Was verlangst du?«
    »Später, arkonidisches Jüngelchen. Das war nur der Anfang. Ich habe noch viel, viel mehr anzubieten.«
    Ich schloss kurz die Augen.
    Sieh es ein , sagte der Extrasinn. Diese Runde hat sie gewonnen.
    »Übertreib es

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