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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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erfahren, dass wir entweder Tölpel vom Lande waren oder Leute, die mit dem Geld nur so um sich warfen. Es war ein Spiel auf Zeit; wir würden wohl kaum lange in Tar'Haar verweilen.
    Wortlos zählte ich fünf Münzen ab, dann führte uns der Alte über eine schmale, steile Treppe in den ersten Stock und zeigte uns das Zimmer. Es war schlicht eingerichtet, nur mit dem nötigsten Mobiliar, aber ebenfalls sauber; wir würden es hier wohl kaum mit Kopfläusen oder noch unangenehmeren Plagegeistern zu tun bekommen.
    Nachdem ich dem Mann noch eine Münze gegeben hatte, legte er den Schlüssel auf den Tisch und schlurfte davon.
    Als ich auf das grobschlächtige Holzbett sah, spürte ich plötzlich eine zehrende Müdigkeit in den Knochen. An Bord der IMASO hatten wir nicht mehr geschlafen, sondern uns konzentriert auf den Einsatz vorbereitet. Zwar war es draußen noch hell, doch wir durften nicht unterschätzen, dass ein Tag auf Thanaton fast um ein Drittel länger war als an Bord unseres Schiffs, wo man sich nach der Erdzeit richtete. Eher früher als später würde die Umstellung uns gewaltig zu schaffen machen.
    Santjun schien meine Gedanken zu erraten. »Verlockend, nicht wahr, Lordadmiral?«
    »In der Tat.« Ich warf ihm zwei der silbernen Schmuckstücke zu, ein Armband und einen Ring. Geschickt fing er sie auf und streifte sie über.
    »Aber die Arbeit kommt vor der Erholung.«
    »Noch einmal: in der Tat.« Ich legte die drei anderen Stücke an, ebenfalls ein Armband und einen Ring, dazu noch eine Halskette.
    Die USO-Geheimstation im Haus des Händlers Terry Ulcarach wartete darauf, dass wir sie in Augenschein nahmen.
    Wir verteilten ein paar unwichtige Habseligkeiten im Zimmer und machten uns dann sofort auf den Weg.
     
     
    Viel zu sehen bekamen wir allerdings nicht, weder von Ulcarachs Geschäft noch von der Station, die natürlich sowieso im Inneren des Gebäudes verborgen gewesen war. Am interessantesten waren noch die zahlreichen Restbrandherde, die in der allmählich einsetzenden Abenddämmerung ein schwaches, aber trotzdem unheilvoll anmutendes Glimmen von sich gaben. Sie leuchteten wie die letzten langsam erkaltenden Kohlen inmitten von Asche und ausgekühlter Schlacke.
    Das Grundstück mit der abgebrannten Ruine war weder abgesperrt noch auf andere Weise gesichert. Zu plündern gab es hier nichts mehr, und die meisten Einheimischen gingen achtlos an dem Trümmerfeld vorbei. Niemand schenkte uns Beachtung, als wir vorsichtig über einen Schotterhaufen stiegen und uns dann umsahen. Die Dämmerung senkte sich rapide über Tar'Haar. Bald würden wir nichts mehr sehen können.
    Nur die Grundmauern des Gebäudes standen noch, wenigstens zum Teil. Das Feuer, das hier gewütet hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Eine so umfassende, dass mir schon beim ersten Anblick eine ganz bestimmte Vermutung gekommen war.
    Es konnte nicht natürlichen Ursprungs gewesen sein.
    Ich setzte die Brille auf und aktivierte dann einige Geräte in meinem getarnten Allzweckarmband. Santjun hatte sich auch schon an die Arbeit gemacht. Er zeigte auf die hinteren Mauern. »Da besteht akute Einsturzgefahr. Wir sollten uns von diesem Bereich fernhalten.«
    »Und einen halben Meter unter der Oberfläche befinden sich große Hohlräume. Wahrscheinlich die geheime Station«, fügte ich hinzu. »Warten wir, bis es völlig dunkel ist, dann sehen wir weiter.«
    Unbemerkt verließen wir das Trümmergrundstück wieder, und ich führte Santjun zu einer der zahlreichen Garküchen, an denen wir auf unserem Weg vorbeigekommen waren. Der Agent ließ sich nichts anmerken, doch er war durchaus beeindruckt von den Fähigkeiten meines fotografischen Gedächtnisses. Das hatte ich schon bemerkt, als ich ihn von unserer Herberge zum USO-Stützpunkt geführt hatte.
    Tar'Haar bestätigte auch am Abend die Eindrücke, die wir von der Stadt gewonnen hatten. Die Ansiedlung wimmelte vor Bewohnern, war das regionale Zentrum und barst aus allen Nähten. Auch auf Thanaton schien es zu einer Art Landflucht zu kommen, wie sie auf Planeten am Beginn einer industriellen Revolution fast zwangsläufig eintrat.
    Wir aßen teuer, aber gut, einen Eintopf mit Gemüse und dem Fleisch des einheimischen Nutzviehs, und kehrten zu Ulcarachs abgebranntem Laden zurück. Verfolger konnten wir nicht ausmachen, wobei ich nicht nur nach Atog'Mars Leuten Ausschau hielt, sondern auch nach solchen, die sich vielleicht etwas geschickter anstellten. Nicht nur die USO hatte Agenten auf diesem

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