Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
noch die Nachwirkungen des psionischen Imprints, der dem Arkoniden vor einigen Tagen von dem mysteriösen Jungen namens Te’pros aufgeprägt worden war? Zwar glaubte der Lordadmiral, dass er die Manipulation seiner Erinnerungen aufgrund des Extrasinns schadlos überstanden hatte, doch eine Garantie dafür gab es nicht. Santjun hatte die Auswirkungen dieser massiven Beeinflussung am eigenen Leib erfahren und fühlte sich seitdem … anders. Lag das wirklich nur an der Wirkung der Monolithen, oder hallte der psionische Imprint noch immer nach? War das, was hier und jetzt gerade geschah, überhaupt real, oder durchlief er lediglich eine jener Erinnerungsebenen , die der Arkonide erwähnt hatte?
    Schluss damit! , rief sich der Agent zur Ordnung. Vergeude deine Zeit nicht mit sinnlosen Grübeleien!
    Santjun war weit davon entfernt, Atlan kritisieren zu wollen. Während seiner Jahre an der Akademie und in den Ausbildungszentren der USO hatte er die zahllosen Einsätze des unsterblichen Arkoniden im Detail studiert und den Mann oft genug ob seiner strategischen Weitsicht und bemerkenswerten militärischen Kreativität bewundert, doch auch ein so gewiefter Taktiker wie der Lordadmiral war nicht gegen Fehleinschätzungen gefeit. Sie wussten nach wie vor so gut wie nichts über die Monolithen und ihre Erbauer, und all die guten Absichten, die sie verfolgten, konnten sich schnell als Bumerang erweisen.
    Wer waren die Verlorenen gewesen? Ein friedliches Volk, so wie der Lordadmiral aus für Santjun unverständlichen Gründen glaubte? Oder rücksichtslose Invasoren, die die Galaxis einstmals mit Tod und Vernichtung überzogen hatten? Die Monolithen waren gefährlich. Er selbst hatte das auf Thanaton zu spüren bekommen, und auch jetzt fühlte er sich mit jeder weiteren verstrichenen Stunde schlechter. Ohne die Hilfe der modernen Medizin hätte er sich schon längst nicht mehr auf den Beinen halten können.
    Was also sprach dagegen, dass die Monolithen eine Waffe waren, etwas, das die Verlorenen einst für ihre Eroberungen genutzt, mit dem sie womöglich ganze Welten entvölkert hatten? Atlan wollte oder konnte diesen Aspekt nicht sehen, doch er, Santjun, war einfach nicht in der Lage, die Augen zu schließen und das Offensichtliche zu ignorieren.
    All das hatte Santjun schon auf Thanaton und an Bord der IMASO beschäftigt, doch dort hatte es keine Gelegenheit gegeben, die Faktenlage in der gebotenen Ausführlichkeit zu erörtern. Atlan war der Ansicht, dass ihnen nur wenig Zeit blieb, doch eine logische Begründung für diese Meinung hatte er nicht angeboten. Streng genommen musste er das auch nicht, denn er war der Regierende Lordadmiral der USO, doch so wie Santjun seinen Chef einschätzte, war das nicht der wahre Grund für Atlans Zurückhaltung. Der Unsterbliche war sich seiner Sache nicht sicher und wollte dies auf keinen Fall offen zeigen.
    Diese Analyse ließ auch die waghalsige Expedition in die Ergosphäre eines Schwarzen Lochs in einem anderen Licht erscheinen. Die Nachforschungen auf Thanaton hatten so gut wie keine Ergebnisse gebracht. Atlan war offenbar zu dem Schluss gekommen, dass es notwendig war, mehr zu riskieren, um endlich die gewünschten Resultate vorweisen zu können. Diese Haltung konnte Santjun sogar bis zu einem bestimmten Punkt nachvollziehen, doch er war zugleich der Auffassung, dass es maßvollere Alternativen gab, die man zumindest ernsthaft in Erwägung ziehen musste.
    Santjun kam an eine Schleuse, die sich anstandslos vor ihm öffnete. Ein Druck- oder Atmosphärenausgleich fand nicht statt; zumindest bemerkte der USO-Spezialist nichts davon. Fünf Minuten später weitete sich der Gang, durch den er schritt, und führte auf eine Art Galerie. Dämmriges Silberlicht, das von überall her gleichzeitig zu kommen schien, beleuchtete eine silbergraue Plattform, von der im jeweils rechten Winkel zwei Meter breite, von einem hohen Geländer begrenzte Brücken abzweigten und in sanftem Schwung an den Wänden einer gewaltigen Halle entlangführten.
    Der zentrale Hohlraum!
    Alles sah genau so aus wie im Monolithen auf Thanaton, auch wenn sie damals nicht von oben in die Riesenkuppel eingedrungen waren.
    Santjun legte sich flach auf den Boden und schob sich vorsichtig näher an das Geländer heran. Kein Laut drang an seine Ohren, aber das hatte nichts zu sagen. Der zentrale Hohlraum war zwar im Grunde nichts anderes als ein Dom von einem halben Kilometer Höhe, besaß jedoch eine miserable Akustik. Selbst wenn

Weitere Kostenlose Bücher