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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Der Agent hatte keine Möglichkeit mehr zu reagieren. Die Impulssalve traf ihn frontal in der Körpermitte und schleuderte ihn gegen eine der Baracken. Der Deflektorschirm erlosch; wahrscheinlich hatte der Projektor etwas abbekommen. Dafür flammte der Individualschutzschirm auf. Der Schmerz in Santjuns Brust war so mörderisch, dass er das Bewusstsein zu verlieren drohte, und doch reagierte sein Körper ohne Zutun seines Bewusstseins. Zehntausendfach geübte und deshalb in Fleisch und Blut übergegangene Reflexe setzten ein und machten aus seinen Muskeln, Sehnen, Bändern, Knochen und Gelenken eine perfekt funktionierende Maschine. Ohne nachzudenken, rollte er sich mehrfach über die Schultern ab, bis er Widerstand spürte. Obwohl er das Gefühl hatte, sein Brustkorb stünde in Flammen, zwang er sich auf die Beine und ging hinter einer der Barackenwände in Deckung.
    War es möglich, dass er ein derart unglaubliches Glück gehabt und die Panzerung des Kampfanzugs einen Großteil der thermischen Energie absorbiert hatte? Nein, das war völlig ausgeschlossen. Ein Treffer, wie er ihn abbekommen hatte, hätte ihn auf der Stelle töten müssen. Der Unbekannte musste absichtlich mit geringer Intensität gefeuert haben.
    »Sie sind ein USO-Spezialist, nicht wahr?«, sagte der Silberhäutige in diesem Moment und bestätigte damit Santjuns Annahme. »Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Malcher. Sie haben natürlich längst erkannt, dass ich Sie hätte umbringen können, wenn das meine Absicht gewesen wäre. Lassen Sie uns stattdessen lieber wie vernünftige Menschen reden. Sie könnten mir als Zeichen Ihres guten Willens zum Beispiel verraten, wo sich Ihr Chef, Lordadmiral Atlan, versteckt hält.«
    Malcher! Diesen Namen hatte der Händler Atog’Mar auf Thanaton erwähnt. Santjun war keineswegs überrascht, dass sein Gegenüber die Anwesenheit des Unsterblichen an Bord des Monolithen vermutete. Dieser Malcher nahm offenbar eine herausragende Stellung in der Hierarchie der Silberherren ein und war an den Entwicklungen auf Thanaton entweder persönlich beteiligt oder zumindest in allen Details informiert gewesen.
    Santjun musste die Augen schließen, weil sich der zentrale Hohlraum plötzlich mit irrsinniger Geschwindigkeit um ihn herum zu drehen begann. Der Wirkungstreffer aus Malchers Blaster hatte seinen ohnehin schon labilen Gesundheitszustand nicht gerade verbessert.
    »Nun kommen Sie schon, Mr. USO-Agent. Wollen Sie etwa den Helden spielen? Jeder hat seinen Preis. Fragen Sie Ihren Kollegen Terry Ulcarach. Wäre er nicht so dumm und sorglos gewesen, würde er immer noch leben. Ich verlange nicht viel, Mr. USO-Agent, aber ich habe viel zu geben.«
    »Mein Name ist Santjun«, sagte Santjun und bemühte sich, seine Stimme hart und entschlossen klingen zu lassen, ein Vorhaben, das gründlich misslang. »Hiermit erkläre ich Sie im Namen der United Stars Organisation für verhaftet. Ihre Tätigkeit auf Thanaton wie auch in diesem Monolithen ist ungesetzlich …«
    »Monolith?«, unterbrach ihn Malcher leise. »Sie nennen ihn auch so? Interessant.«
    Santjun ließ sich nicht beirren. »Ergeben Sie sich, und legen Sie Ihre Waffen nieder. Dann garantiere ich für Ihre Unversehrtheit. Leisten Sie dagegen Widerstand, tragen Sie allein die sich daraus ergebenden Konsequenzen.«
    Malcher lachte. Nicht hysterisch und schallend, wie man es von einem Psychopathen erwartete, sondern amüsiert, geradezu wohlwollend und auf eigentümliche Weise sympathisch.
    »Wunderbar, Mr. Santjun«, sprach er schließlich weiter. »Wirklich wunderbar. Sie sind ein echtes Original. Wo findet der Lordadmiral nur Mitarbeiter wie Sie? Wenn Sie auch nur ahnen würden, wie sehr ich Loyalität zu schätzen weiß, würden Sie auf der Stelle in meine Dienste treten.«
    »Und genau dadurch den Verrat begehen, den Sie angeblich so hassen«, stieß Santjun hervor.
    »Wohl wahr, wohl wahr«, gab Malcher zu. »Da stecken Sie in einem ziemlichen Dilemma, habe ich recht? Meine Männer werden in Kürze hier eintreffen – mit oder ohne den Lordadmiral –, und ich befürchte, dass Sie dann der Einzige sein werden, der irgendwelche Konsequenzen zu tragen hat. Wollen Sie es sich nicht vielleicht doch noch einmal überlegen?«
    »Wer sind Sie?«, fragte der USO-Agent.
    »Ist das wirklich wichtig?«, lautete die Gegenfrage. »Sagen wir, dass ich jemand bin, der nicht in eingefahrenen Bahnen denkt. Jemand, den Leute wie Sie und Ihresgleichen zum Verbrecher stempeln,

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