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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Höhe wie ein Stein auf den harten Metallboden. Der Schmerz fuhr mir mit glühenden Messern in den Rücken, und mein Zeilaktivator, der seit meiner Ankunft im Monolithen ohnehin verrückt spielte, verstärkte sein beständiges Pochen noch einmal.
    »Lordadmiral!«
    Iasana Weiland tauchte mit hochrotem Kopf neben mir auf und half mir auf die Beine. Ihre Wangen wirkten eingefallen, und um die Augen lagen dunkle Ringe.
    »Es … es tut mir so leid, Sir«, stieß sie hervor. »Wenn ich gewusst hätte …«
    Ich stoppte sie mit einer energischen Handbewegung.
    »Erledigt«, sagte ich nur. »Kommen Sie. Santjun verlässt sich auf uns. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir ein paar Bomben legen.«
    Ich ahnte die Bewegung mehr, als dass ich sie tatsächlich sah. Selbst der Logiksektor hatte mich diesmal nicht gewarnt. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit stieß ich die Plophoserin brutal zur Seite. Im gleichen Augenblick brach die Hölle los.

 
    Kapitel 24
     
     
    Santjun
     
    Santjun kämpfte mit sich selbst. Er hatte sich bereits mehrfach dabei ertappt, dass er während des Gehens plötzlich aus einer Art Halbschlaf hochschreckte und im ersten Moment nicht wusste, wo er sich befand. Einmal wurde er sogar erst wach, als er unsanft gegen eine Gangwand prallte. Seine Augen brannten, die Mundschleimhäute waren trotz regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr trocken, und immer wieder fröstelte er, obwohl er die Heizung des Kampfanzugs schon zweimal höher geregelt hatte. Alles eindeutige Zeichen von Übermüdung. Schließlich war es ihm zu dumm geworden. Unter Umgehung der medizinischen Sicherheitssperren ließ er sich ein starkes Aufputschmittel injizieren. Zumindest für eine Weile würde das helfen.
    Er brauchte etwa eine halbe Stunde, um über mehrere Decks knapp zweihundert Meter in horizontaler Richtung zurückzulegen. Dabei gewann er allerdings auch stetig an Höhe, so dass er wahrscheinlich schon längst über das Bodenniveau des zentralen Hohlraums hinaus war, ein Umstand, mit dem er leben musste.
    Ohne Atlan – und vor allem ohne Iasana Weiland – kam er wesentlich schneller voran. Dem USO-Spezialisten war von Anfang an schleierhaft gewesen, warum der Lordadmiral die Versorgungsoffizierin überhaupt mitgenommen hatte. Sie besaß keinerlei Erfahrung und hätte normalerweise erst einmal einige Routineeinsätze absolvieren müssen, bevor sie an einem so risikoreichen Unternehmen wie der Erkundung des Monolithen teilnahm. Natürlich hatte auch Santjun nicht damit gerechnet, dass sie im Innern des geheimnisvollen Gebildes auf einen nicht nur gut bewaffneten, sondern vor allem auch aggressiven Gegner treffen würden. Dennoch: Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er die Plophoserin dort zurückgelassen, wohin sie gehörte: an Bord der IMASO!
    Überhaupt war er sich inzwischen nicht mehr sicher, ob das, was sie hier taten, noch irgendeinen Sinn ergab. Santjun schätzte den Lordadmiral als absolut vertrauenswürdigen und in seinen Zielen und Absichten integeren Mann ein, doch was die Monolithen anging, schien er geradezu besessen zu sein. Offenbar war er fest davon überzeugt, dass er durch die unabsichtlich ausgelöste Aktivierung des Exemplars auf Thanaton eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen hervorgerufen hatte. In Santjuns Augen verhielt sich der Arkonide nicht mehr rational. Die folgerichtige Entscheidung wäre gewesen, auf die von Quinto Center angeforderte Verstärkung zu warten. Wenn die Gefahr durch die Monolithen tatsächlich so groß war, wie der Lordadmiral befürchtete, konnte ein eigenmächtiger Vorstoß die Situation sogar noch verschlimmern.
    Möglicherweise erwachten in diesen Minuten Hunderte von Monolithen überall in der Milchstraße und begannen das zu tun, wofür sie ein unbekanntes Volk vor über einer Million Jahren erbaut hatte. Und möglicherweise geschah das alles nur deshalb, weil Atlan ohne ausreichende Vorbereitung und aus falsch verstandenem Verantwortungsbewusstsein agierte, weil er sich in blindem Aktionismus erging und sich selbst damit beruhigen wollte, dass er die Hände nicht in den Schoß legte, sondern etwas tat. Es kam dem USO-Agenten fast so vor, als wäre sein oberster Vorgesetzter ein kleines Kind, das einen ungesicherten Kombistrahler gefunden hatte und nun damit spielte. Die Waffe war neu und unbekannt und deshalb reizvoll, doch jede falsche Bewegung, jeder unabsichtliche Druck auf den Auslöser konnte eine Katastrophe heraufbeschwören.
    Waren das womöglich sogar

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