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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Santjun hatte erleben dürfen.
    Santjun! Mit viel Glück lebte er und befand sich nur zweihundert Kilometer weit entfernt im Schiff der Silberherren. Als Gefangener. Naileth schloss minutenlang die Augen. Der Lärm von Swamp City um sie herum verringerte sich bis zur Bedeutungslosigkeit.
    Sie öffnete die Augen, betrachtete die übriggebliebene Hälfte vom M des Schriftzugs und sagte etwas lauter, aber mit krächzender Stimme: »Das war’s, IMASO. Das war’s, Kommandantin. Ab jetzt Fußtruppe im Dschungel. Wo versteckt sich der Lordadmiral?«
    Sie stand auf. Ihre Augen durchforschten die Umgebung. Alles in Ordnung? Noch lange nicht.
     
     
    Naileth Simmers trat auf mich zu. Ihre Augen waren gerötet, das Gesicht ungewohnt bleich.
    »In zwei, drei Stunden sind wir mit allem fertig, Sir«, sagte sie und wischte den Schweiß von ihrer Stirn. Die Blicke ihrer bräunlichgrünen Augen flirrten. »Droht uns etwa ein Marsch durch den Dschungel?«
    Ich vergegenwärtigte mir, was ich eben gesehen und gehört hatte und zuckte mit den Schultern.
    »Hoffentlich nicht. Kein Fußmarsch, meine ich. Ich würde in jedem Fall die technisch gestützte Variante bevorzugen. Wir müssen zum Monolithen.«
    »Leutnant Weiland kümmert sich um den Proviant für Swamp City. Ich hab die Kombüsencrew angewiesen, für die hart arbeitende USO-Mannschaft etwas Kräftiges zuzubereiten. Können wir im Schiff essen?«
    Wir blickten gleichzeitig zur IMASO hinüber. Sie schien wieder einen Meter tiefer eingesunken zu sein. Der Sumpfschlick lief blasenwerfend langsam in den untersten geöffneten Laderaum hinein.
    »Ja. Wurden die Notrationen geborgen?«
    »Wir haben genügend Proviant und Wasser für sechs Wochen oder zwei Monate, Lordadmiral. Selbst für den monströsen Appetit von Ertrusern.«
    »Das beruhigt mich ein wenig.«
    Ein Dutzend Roboter umstand das Lager. Die optischen Zellen glühten, die Kontrolldioden der Waffen glommen mit Grünwerten. Zwischen den einzelnen Maschinen betrug der Abstand etwa ein Dutzend Meter. Die Anordnung des Lagers ließ beruhigende Professionalität erkennen. Jemand hatte in einem Anflug von Galgenhumor das Feldlager »Swamp City« getauft; Sumpfstadt , in terranischem Alt-Englisch; eine treffende Bezeichnung. Die USO-Schulung schien wirklich über jeden Zweifel erhaben, dachte ich bei mir.
    Ich nickte der Kommandantin zu und sagte leise: »Ausgezeichnete Arbeit inmitten des Chaos, Madam. Bevor wir uns das Schiff der Silberherren und den Monolithen vornehmen, können wir uns eine Pause leisten.« Ich schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: »Und ein würdiges Begräbnis.«
    Iasana Weiland kam zwischen zwei Iglus hervor. Sie hatte ihre roten Locken unter eine Kappe gezwängt, nickte uns zu und zeigte nach rechts.
    »Sieben Besatzungsmitglieder liegen im Schiff im Tiefstschlaf. Amelia Marcos versorgt sie gerade. Wahrscheinlich überleben sie ihre Verletzungen. Vorausgesetzt, wir müssen sie nicht durch den Dschungel mitschleppen.«
    »Ich achte darauf, dass sie nicht in Gefahr geraten«, sagte ich und versuchte sie zu beruhigen. »Wenn alles erledigt ist, versammeln wir uns alle zur Beratung. Übrigens: Rund um das Lager Abwehrschirme aktivieren. Ich hatte eben einen Zusammenstoß mit zwei echsenartigen Riesenschlangen mit Krokodilgebiss.«
    »Offensichtlich haben Sie’s überlebt. Einverstanden, Sir.«
    »Ich bin im Schiff.« Ein weiterer Blick auf die arbeitenden Teams. »Auf uns warten zwei beziehungsweise vier Probleme.«
    »Der Monolith, die TRAUM DER EWIGKEIT und …«
    Die Führungsoffiziere und jedes einzelne Crewmitglied hatten Vorbildliches geleistet. Die Shifts standen am Eingang des Lagers; gedrungene Allzweckfahrzeuge, deren Chamäleonlackierung ihre Farbe der Umgebung angeglichen hatte. Wir, die USO, hatten die Expeditionsgeräte gründlich modifiziert. Bis zu 21 Mann fanden, wenn auch beengt, Platz im Inneren. Die Ladeflächen waren aus den Heckabschnitten ausgefahren worden. Im Bug befand sich, von einem zusätzlichen Miniatur-Fusionskatalyse-Block gespeist, ein ausfahrbares kleines, aber leistungsfähiges Plasmageschütz. Zusätzlich zu den Antigravtriebwerken in den Flügelwülsten waren HÜ-Schirm-Projektoren eingebaut worden, deren Stärke und Ausrichtung vom Steuersitz aus kontrolliert werden konnte. Die Gesamtlänge betrug anstelle der rund zehn Meter der ursprünglichen Ausführung fast das Doppelte, wenn die Ladefläche ausgefahren war. Gerade wurden zwei Shifts ausgerüstet und

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