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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Räumen genügend Energie haben werden.«
    »Nützen wir es aus, Sir.«
    Ich nickte, stand auf und verließ die Zentrale.
     
     
    Ich deponierte den Schutzanzug in einem Wandfach vor der Messe und trat durch das offene Schott ein. Santorin und ich holten unser Essen vom Tresen, füllten die Becher mit Energiedrinks und setzten uns zu Naileth Simmers und Wissenschaftsoffizier Christina Gabrielle. Plötzlich merkte ich, wie hungrig und durstig ich war. Schließlich hatte ich drei Tage lang im Überlebenstank gelegen, ohne richtige Versorgung. Zum ersten Mal seit der harten Landung stand der Mannschaft Zeit zur Verfügung, sich für kurze Zeit zu entspannen und zu sich zu finden.
    Als meine Teller und Schalen zur Hälfte geleert waren und mein Magen nicht mehr laut knurrte, lehnte sich die Kommandantin zurück, fasste mich ins Auge und zeigte auf das Holo, das die Gesamtansicht unseres Feldlagers wiedergab.
    »Als ich mit den Frauen und Männern, die über spezielle ärztliche Kenntnisse verfügen, die Verwundeten versorgt habe, ist mir einiges … nun, Bedenkenswertes aufgefallen.«
    »Lassen Sie hören, Kommandantin Simmers«, sagte ich und schnitt den kalten Braten in mundgerechte Stücke. »Was bereitet Ihnen Kopfzerbrechen?«
    »Major Santjun und Sie, Lordadmiral.«
    »Es ehrt Sie, dass Sie sich um mich sorgen.« Ich versuchte, sarkastisch zu antworten, aber ihr Gesichtsausdruck sagte mir, dass sie ein ernstes Gespräch zu führen beabsichtigte. »Pardon. Schlechter Scherz zu falscher Zeit.«
    »Seit Santjun im Einsatz ist, habe nicht nur ich bestimmte Anomalien beobachtet, die mir Sorge bereitet haben. Ich meine seinen körperlichen Zustand, die medizinischen Analysen. Da habe ich zunächst noch nicht an Sie gedacht, Sir.«
    Santorin und Gabrielle aßen langsam weiter und hörten aufmerksam zu. Der Geräuschpegel in der voll besetzten Messe war niedrig; die Besatzung hatte stundenlang unter höchster Belastung gearbeitet, fetzt waren die Frauen und Männer müde und betrieben nur leise Konversation. Das Lauteste war das Klirren der Bestecke, der Teller und Schalen.
    Die Kommandantin fuhr leicht irritiert fort: »Wie fühlen Sie sich jetzt? Und: Wie fühlten Sie sich vor dem Zusammenbruch, Sir? Können Sie bestimmte Muster erkennen?«
    »Ich habe mir erst dann Gedanken gemacht oder machen wollen, als es mir nicht gut ging«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Und dann war’s zu spät.«
    »Ich und die Medorobots mussten andere Analysen bearbeiten«, fuhr Naileth Simmers ruhig fort. »Ihr Zellaktivator scheint gegen einen Schwund an Lebensenergie anzukämpfen. Dieser Schwund nimmt in der Nähe, im Umfeld eines aktiven Monolithen stark zu, ist aber auch sonst vorhanden, wenn auch in weitaus geringerem Maß.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht«, sagte ich. »Aber im Augenblick …«
    »Die Daten stammen aus der Medostation. Energie tröpfelt sozusagen aus Ihnen heraus.« Die Kommandantin hob ein Glas und neigte es ein wenig. »Permanenter Verlust an Elan vital. Aber in den letzten Stunden ist Ihnen – wir alle haben es bemerkt – aus irgendeiner mysteriösen Quelle eine ganze Menge neuer Lebensenergie zugeflossen. Sonst lägen Sie noch immer in der behaglichen Nährflüssigkeit.«
    Ich nickte nachdenklich und ließ mir ihre Schlussfolgerungen durch den Kopf gehen. Die erregte Bemerkung des Extrasinns bekräftigte diese Analyse.
    Ihre Folgerungen und Beobachtungen treffen zu. Du bist mit deiner Energie geradezu gewissenlos unbedarft umgegangen, Arkonide.
    »Was schließen Sie daraus?« Ich legte meine Hand auf die Brust, wo ich die Ausbuchtung des Aktivators spürte. »Und was folgt daraus für mich?«
    »Dass, wenn die Regenerationsleistung Ihres fabelhaften Gerätes nachgelassen hat, die Zellschädigungen langsamer behoben werden. Sehe ich das richtig?«
    »Das ist wohl zutreffend«, musste ich zugeben. »Ich werde in der nächsten Zeit viel intensiver in mich hineinhorchen. Gegenwärtig spüre ich nichts, weder das eine noch das andere, also keinen Unterschied.«
    »Abgelenkt durch die Ereignisse! Nicht wahr?«, stellte Santorin trocken fest. Ich nickte.
    »Was bedeuten diese Feststellungen?«, sagte ich beunruhigt.
    Naileth Simmers überlegte nicht lange. Sie schien sich, trotz der Aufregungen, intensiv mit mir und Santjun beschäftigt zu haben.
    »Ich kann nicht sagen, in welche Richtung sich die Ausgewogenheit der beiden gegenläufigen Prozesse in der Zukunft verschieben wird. Weder in der nahen noch,

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