Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen
Ausstrahlung steht außer Zweifel. Die gleichen Parameter wie bei den anderen Funden.«
»Weiter!« Ich studierte die Kurven und Analyseangaben auf dem Holoschirm. Die Hyperschockwellen glichen in Struktur und Energiegehalt den Signalen, die wir von den Monolithen auf Thanaton und in der Ergosphäre Zartiryts kannten.
»Die Werte zeigen, dass die tödliche Ausstrahlung kontinuierlich zunimmt, Sir. Bald wird es zu spüren sein.«
Das betraf nicht nur mich, sondern auch die Verletzten, dachte ich in steigender Verzweiflung. Ich schätzte den Wirkungsgrad des Monolithen-Effekts und kam auf einen Radius, der zwischen hundert und zweihundert Kilometer betragen mochte. Weder die Daten von Thanaton noch die Beobachtungen und Berechnungen im System Zartiryt halfen mir, genauere Annahmen zu treffen. Wir befanden uns innerhalb dieses Radius.
»Halten Sie das abgestürzte Schiff der Silberherren für eine Bedrohung, Lordadmiral?«
»Ja. Ohne jeden Zweifel. Zunächst die Beiboote. Würden sie starten und fliegen können, hätten sie schon längst versucht, uns zu vernichten.«
Aber wir wussten nicht, ob der Kreuzer, zweifellos irgendwann preiswert gekauft, tatsächlich Beiboote an Bord hatte. Ich zuckte mit den Schultern.
»Sehe ich genauso, Sir. Aber …«
»Ich weiß, was Sie sagen wollen. Schon allein die Feuerkraft der möglichen Beiboote des Kreuzers kann uns schaden. Sie müssen dort drüben in Panik sein, denn sonst wären sie schon hier aufgetaucht.«
»Das wollte ich sagen, ja. Oder sie haben keine Tender, Jets oder anderes Gefährt.«
»Denkbar, Oberleutnant, aber eher unwahrscheinlich. Kalkulieren wir diese Bedrohung ein, dann sind wir nicht überrascht, wenn sie hier auftauchen.«
»Hiermit geschehen, Sir.« Er tippte zwei Finger gegen seine rechte Schläfe.
Natürlich warteten wir alle auf die Hilfe, die wir angefordert hatten. Sie müsste eigentlich innerhalb von höchstens hundert Stunden eintreffen. Aber keiner von uns wusste, ob unsere Signale, Hilferufe und Funksprüche durchgekommen und empfangen worden waren. Die Störungen des Hyperraums waren bisher unsere einzigen zuverlässigen Begleiter gewesen. Vordringlich galt es, Möglichkeiten zu finden, den Monolithen zu zerstören oder zu desaktivieren.
»Es gibt nur einen Weg, diese verdammte Ausstrahlung zu beenden«, sagte ich und blickte in Santorins strahlende blaue Augen. Das Gesicht des Afroterraners hingegen war ungewöhnlich ernst.
»Wir müssen die lemurischen Einrichtungen des Monolithen oder ihn selbst vernichten, Lordadmiral«, lautete Santorins selbstbewusste Antwort.
»Zudem bedrohen uns, wie wir eben nach langer Beratung herausgefunden haben, das Schiff und gegebenenfalls die Beiboote der Silberherren«, fügte ich hinzu. »Diese Bedrohung ist massiv.«
»Immerhin gibt es auch einige positive Ausblicke«, sagte der Cheforter. Auf seine schmalen Lippen stahl sich ein ebenso dünnes Lächeln. »Die Hypersignale eines Monolithen, die von Chonosso aus abgestrahlt werden, scheinen definitiv zu beweisen, dass diese Bauwerke – oder was auch immer sie sind – höchstwahrscheinlich galaxisweit verstreut sind und zu einem System gehören.«
»Zu einem System einer längst ausgestorbenen Kultur und Zivilisation. Wobei wir nach den Erkenntnissen von Zartiryt davon ausgehen können, dass die Lemurer es nicht selbst installiert, sondern übernommen haben. Was immer sie auch damit beabsichtigten …«
Du drückst dich ungewohnt nebulös aus , kommentierte der Logiksektor. Meist bist du klarer und entschiedener in deinen Folgerungen.
Ich reagierte nicht auf den Vorwurf. Aber diese Feststellung beinhaltete einen weiteren Ausblick: Sollten diese Monolithensignale genügen, die Solare Flotte oder die USO auf den Plan zu rufen? Sie waren schon aufgrund weniger aufregender Informationen in Marsch gesetzt worden.
»Früher oder später können wir mit dem Auftauchen terranischer Schiffe über Welten mit aktivierten Monolithen rechnen, also auch über diesem bizarren Dschungelmond.« Torben Santorin schaltete die Weitwinkel-Ansicht des Sumpfes und des Lagers auf den Zentralschirm. Einige Atemzüge lang sahen wir zu, wie sich bis auf die Wache bei den Verwundeten alle Mannschaftsangehörigen auf den Weg zum Schiffswrack machten. Essen und Besprechung.
Ich wandte mich an Santorin und sagte: »Wir versammeln uns in der Messe. Milton Elks hat mir versichert, dass wir noch mindestens vierundzwanzig Stunden, eher einige Tage lang in den unzerstörten
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