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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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schuld war. Bisher hatte seine Aufgeregtheit verhindert, dass er den Einfluss des Monolithen spürte. Und darüber hinaus musste er verhindern, dass die Beiboote der TRAUM die Überlebenden der IMASO angriffen.
    »Kennen Sie etwa eine Möglichkeit, den Monolithen zu kontrollieren?«
    »Sicherlich nicht von der Zentrale Ihres Schiffes aus.«
    Santjun wusste, dass das Abwehrsystem aus der fernen Vergangenheit stammte. Eine der vielen Erblasten der Lemurer. Falls der Kommandant von Malcher erfahren hatte, dass Santjun und seine Begleiter in der Lage gewesen waren, die Abwehrsysteme des zartiryschen Monolithen zu beeinflussen, würde er Santjun dieses Wissen zu entreißen suchen und eine starke eigene Machtposition aufbauen. Die Lage wurde zusehends verworrener. Wenn, vielleicht, wahrscheinlich, möglicherweise, unter Umständen … verwirrend und kaum überschaubar. Santjun focht auf verlorenem Posten.
    »Von welchem Punkt aus kann der Monolith beeinflusst werden?«
    »Nur an verschiedenen Stellen in seinem Inneren, soviel ich weiß.«
    »Das hat Malcher auch gesagt«, bestätigte Thalia Lacroix und berührte ihr silbernes Schmuckstück. Ihre Finger schlossen sich so fest darum, dass ihre Knöchel und die Fingerspitzen weiß wurden. »Das ewige Leben hat seine Urquelle in den Monolithen.«
    »Davon hat er mir nichts gesagt!« Marik gab einem seiner Männer einen Wink. Das Bild der Lichtung verschwand vom Zentralschirm und wurde durch Aufnahmen von irgendwelchen Reparaturarbeiten in der TRAUM abgelöst. Santjun nahm als Arbeitshypothese an, dass der Kommandant und Malcher nach den Zartiryt-Ereignissen allenfalls kurz in Verbindung gestanden hatten. Aber er sagte sich, dass der Monolith desaktiviert werden musste.
    Nur so waren die Überlebenden der IMASO zu retten. Konnte es ihm gelingen, Kommandant Marik ins Innere des Monolithen zu locken und dort dafür zu sorgen, dass die lemurischen Binnensysteme zerstört wurden? Er rechnete fest damit, dass Marik von Malcher den Auftrag erhalten hatte, hinter das Geheimnis der lemurischen Hinterlassenschaften im Monolithen zu kommen.
    Also sagte er: »Diese Monolithen sind gefährlich. Sehr gefährlich. Nicht nur für Lebewesen in seinem engen Umkreis. Es steckt viel mehr dahinter.«
    Santjun hoffte, den Kommandanten durch die Betonung und seine vage Argumentation in einen Dialog zu verwickeln, der Marik auf jenen Weg führte, auf dem ihn Santjun haben wollt.
    »Können Sie etwa diese Abwehreinrichtungen kontrollieren?«
    »Können Sie es, Kommandant?«
    »Wenn ich vor den Kontrollen stehe, werde ich es wissen. Können Sie es?«
    »Anscheinend gerade nicht.«
    »Und dort draußen sterben Ihre Freunde.«
    Wenn es Santjun gelang, an der Seite des Kommandanten ins Innere des Monolithen einzudringen, konnte er versuchen, den Monolithen auszuschalten. Der seltsame Dialog zwischen ihm und dem Kommandanten uferte zu einem Psychodrama aus. Wenn Malcher den Befehl gegeben hatte, würde der Kommandant versuchen müssen, das Geheimnis des Monolithen zu entschlüsseln. Litten die Silberherren unter den Sekundärwirkungen der lemurischen Hinterlassenschaft? Er selbst spürte eine deutliche Schwächung seines Zustandes.
    »Ja. Auch meine Freunde geraten in Schwierigkeiten und sterben«, sagte Santjun leise. »Jeder stirbt irgendwann. Auch jeder Pseudo-Unsterbliche, mit Silbermetall behängt und bepflastert wie ein funkelndes Gesamtkunstwerk. Sogar Sie, Marik, und ich und die schöne Dottoressa Lacroix. Alle. Irgendwann. Früher oder später.«
    »Verschwenden Sie Ihre Weisheit an andere. Ich weiß, was ich tue.«
    »Schön für Sie, Kommandant.«
    Der Kommandant schien zu einem Entschluss gekommen zu sein, wandte sich an die Medikerin und sagte hart: »Bringt ihn zurück. Du kümmerst dich um ihn. Sieh zu, dass du die Wahrheit aus ihm herausholst.«
    Sein barscher Wink ließ die Wachen zusammenrücken. Sie packten Santjun und schoben ihn aus der Zentrale. Er wehrte sich nicht und sah aus dem Augenwinkel, dass Thalia Lacroix folgte. Die Wachen brachten ihn in die Medozentrale, warfen ihn auf die Pritsche und schnallten seine Arme und Beine fest.
    Die Ärztin blieb neben der Liege stehen, sah auf ihn hinunter und sagte: »Die Monolithen entscheiden zwischen Leben und Tod. Ich glaube, Sie sind ebenso vom lemurischen Ewigkeitserbe fasziniert wie ich.«
    Sie hatte ihr schulterlanges dunkelblondes Haar straff in den Nacken frisiert und mit einer silbernen Spange zusammengerafft. Ihr Kopf wirkte

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