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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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zu merken.
    »Warum zeigen Sie mir das alles?«, erkundigte er sich und hoffte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    Der Kommandant schien stolz darauf zu sein, dass er Santjun um fast einen Kopf überragte. Er grinste kalt und sagte mit spürbarer Genugtuung: »Der Zweite ist schon der erste Verlierer. Es ist ein Vergnügen, dem Gegner beim Verlieren zuzusehen. Warten Sie ab – gleich sehen Sie’s.«
    Einige Besatzungsmitglieder arbeiteten an Schaltpulten und redeten mit Reparaturmannschaften irgendwo innerhalb und außerhalb des Schiffs. Santjun sah auf dem Zentralschirm in der entsprechenden Perspektive, dass sich der Drei-Mann-Zerstörer und der Jäger auf den Start vorbereitet hatten. Die Aufmerksamkeit der Besatzung richtete sich auf die kleinen Raumschiffe.
    Der Mond Lumbagoo also war das Ziel des Silberherren-Kreuzers gewesen, und somit auch der Monolith, der sich, Thalias Bemerkung zufolge, auf diesem Mond befand!
    Schlagartig änderte sich die Situation vor dem Wrack der IMASO. Kurz nacheinander starteten die kleinen Raumschiffe.
    Im Halbkreis um die Sumpflichtung und bis weit hinein in die verbrannte Schneise begannen sich die Riesenbäume in einem Sturm zu bewegen, weit zur Seite zu biegen, den wässerigen Inhalt ihrer großen Kelche zu verspritzen. Aufgeregt reagierten die Besatzungsangehörigen der IMASO.
    Der Zerstörer und der Jäger stiegen auf verschiedenen Startkursen hoch, dann gerieten sie außer Kontrolle. Der Jäger taumelte, Explosionen zerrissen die Hülle des Zerstörers, dessen Überlebenszellen aus dem Schiff geschossen wurden und dem Boden entgegen fielen.
    »Wie ist es Ihnen gelungen, einen Sturm hervorzurufen?«, wollte Santjun wissen, als er sein Erschrecken überwunden hatte. »Oder gehorchen den Silberherren inzwischen die fremden Wälder?«
    »Ausnahmsweise noch nicht. Was sehen Sie als die Ursache an?«
    Die erschreckenden Bilder trafen Santjun im Innersten. Er suchte fieberhaft nach einer Erklärung für sich und einer anderen für den Kommandanten und die Silberherren. Er musste sie auf eine falsche Spur bringen. Während er die Wirkungen des Sturms beobachtete und sich noch immer nicht vorstellen konnte, wer oder was diesen Effekt ausgelöst hatte, zuckte die Erleuchtung durch seinen Verstand.
    »Wenn Sie es nicht waren, und wenn kein anderes Raumschiff angegriffen hat, gibt es nur eine Erklärung.«
    Die Medikerin rief, mit fast ehrfürchtiger Betonung: »Malcher wird eine Technik erfunden haben, mit der er solche Aktivitäten beherrscht!«
    »Malcher ist gut«, schnarrte Onjar Marik. »Malcher ist mächtig. Aber noch gebietet er nicht der Natur! Mach nicht so blöde Bemerkungen! Blutige Amateurin!«
    »Und er gebietet auch nicht einem aktiven Monolithen!«, sagte Santjun nachdrücklich. Er notierte innerlich und nicht ohne Verwunderung, dass sich die Ärztin und der Kommandant mit »Sie« anredeten und bisweilen ins »Du« fielen. Zurückfielen? Hatten sie, was er für wahrscheinlich hielt, eine enge Beziehung gehabt, oder waren sie noch immer ein Paar? Diese beiden? Es erschien ihm eher unwahrscheinlich.
    »Was sagen Sie? Ein Monolith? Der Monolith?«, erkundigte sich Marik halb neugierig. Auf dem Zentralschirm beobachtete Santjun, wie sich die IMASO-Crew mühsam wieder organisierte. Der Sturm war offensichtlich abgeflaut. Er hoffte zuversichtlich, dass die Silberherren weniger über die Auswirkungen eines Monolithen wussten als er selbst. Er redete immerhin aus eigener schmerzvoller Erfahrung.
    »Angstgefühle und Schmerzen, Störungen der Raumzeit, Ausfall von Funk- und Ortungseinrichtungen«, zählte Santjun auf. »Das sind Wirkungen von Abwehreinrichtungen des Monolithen. Denken Sie darüber nach, Kommandant.«
    Die meisten Silberherren hatten Thanaton wahrscheinlich kurz nach der Aktivierung jenes Monolithen verlassen. Selbst die Beobachtungen Malchers und seiner Spießgesellen, sogar Messungen in der Ergosphäre Zartiryts waren wahrscheinlich ungenau, bedingt durch die besonderen Umgebungsbedingungen. Er sah ganz klar, dass er sich mitten in einer gefährlichen, bald sogar tödlichen Situation befand. Der Kreuzer TRAUM DER EWIGKEIT hatte augenblicklich keine Verbindung zu anderen Schiffen, auch nicht zu anderen Einheiten Malchers und der Silberherren. Das schloss er aus Lacroix’ Bemerkung. Sein Beitrag konnte etwas ändern, die Lage der USO und der terranischen Behörden verbessern.
    Er musste den Kommandanten im Glauben bestärken, dass der Monolith an allem

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