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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erstaunte, aber seltsamerweise nicht erschreckte, weniger jedenfalls als alle anderen Behinderungen. Wer »redete« mit ihm? Oder gab es Wesen, die so wie er auf derselben Ebene dachten? Kam er mit ihnen in Verbindung?
    Er stand auf und sah in der halben Dämmerung der Zwischenzone eine Gruppe Schlammer. Sie näherten sich, ihre unförmigen Körper schwankten unbeholfen, aber sie schienen keinerlei kriegerische Absichten zu haben. In seinen Gedanken fand Asberfahn eine Bestätigung. Die Schlammer folgten ihm in der Dumpfheit ihrer kleinen Hirne, um den Seruumi zu helfen.
    »Weiter!«, rief er. Die Luftschiff-Mannschaft setzte sich wieder in Bewegung, und nach kurzem Lauf teilte sich die Gruppe. Asberfahn führte die rechte Abteilung auf der federnden Unterlage zum Rand des Sumpfes, dorthin, wo die letzten Bodenbrände der furchtbaren Schneise schwelten.
    Einige Dutzend Schlammkriecher folgten, in einigem Abstand, den Seruumi. Die degenerierten Wesen waren zornig, aber unbewaffnet; das las der Anführer in den fremden Gedanken. Der Sumpf war bis auf die Kugel von den Sternen leer. Während sich die Luftschiff-Mannschaft für den Zusammenstoß mit den Fremden bereit machte und deren Spur folgte, begannen sich über ihren Köpfen die Trichter zu bewegen. Die riesengroßen Blätter, aus denen sich die Trichterkelche gefaltet hatten, rieben aneinander. Aber trotz der Bewegungen war kein Wind zu hören und zu spüren. Das anschwellende Heulen eines Sturms blieb aus. Der fremde Geruch nahm zu und verwirrte zusätzlich die Sinne.

 
    Ärger mit Fauna und Flora
     
    Ramit Claudrin, 55 Jahre alt, kaum größer als 155 Zentimeter und fast ebenso breit, ein typischer Epsaler, schien in diesen Augenblicken alles andere als verschlossen oder wortkarg zu sein.
    Er hatte sich fünfzig Schritte abseits des Wracks vor Henryk VanCrenn, Torm Kostakh und Amadé Bryner aufgebaut und brüllte: »Die schweren Anzüge und die Selbstzerstörungsanlagen haben euch gerettet. Ich bin froh, dass es euch nicht erwischt hat. Aber jetzt verschlimmert sich alles. Habt ihr gesehen, wer den Sturm ausgelöst habt? Oder haben irgendwelche Instrumente etwas Ungewöhnliches angezeigt?«
    Torm Kostakh schüttelte den Kopf sah zu, wie ein Shift heranrollte. Ich redete leise mit der Kommandantin. Wir hatten den Ansturm der fremden Energie überstanden und versuchten, uns zu erholen. Ein Dutzend Besatzungsmitglieder hatten mit Unterstützung eines Robots begonnen, das Grab für die getöteten USO-Agenten im weichen Boden am Sumpfrand Swamp Citys auszuheben.
    »Claudrin hat Recht«, sagte ich und beobachtete einige Atemzüge lang die Vogelschwärme, die noch immer aufgeregt über der offenen Landschaft kreisten. »Die Bäume sind noch in heftiger Bewegung. Sturm ohne Wind, Bewegung ohne Mondbeben. Woher kommt die verdammte Energie?«
    Nicht einmal der Extrasinn konnte meine rhetorische Frage beantworten. Milton Elks war es gelungen, eine Beobachtungsdrohne auszuwerfen und hoch über den wild schaukelnden Trichtern kreisen zu lassen. Ihre Aufnahmen zeigten uns, dass die Trichter und Stämme erst in einigen Kilometern Entfernung zur Ruhe kamen; dann kippte sie mit versagenden Antigravprojektoren trudelnd ab. Der virtuelle Sturm hatte nach kurzer Zeit die Drohne zerstört und abstürzen lassen. Ich zermarterte mein Hirn und dachte an Psi-Bastionen der alten Lemurer, an Monolithen, Trichterbäume, Abwehreinrichtungen und an die Bilder der insektoiden »Verlorenen«, aber ich fand nicht einmal den Ansatz einer Erklärung. Konnte eine psionische Beeinflussung diese Baumriesen bewegen?
    Vor nicht einmal dreihundert Jahren war ich mit lemurischen Psi-Bastionen in Berührung gekommen, als Comden Partan, der vergessene Meister der Insel, diese Hinterlassenschaft der Ersten Menschheit für seine fragwürdigen Zwecke hatte nutzen wollen. Ich hatte am eigenen Leib erfahren, welche Verheerungen entfesselte psionische Materie anzurichten vermochte.
    »Die Drohne. Abermals Totalverlust«, schaltete sich Iasana Weiland ein. Sie rieb sich die Augen und gähnte. Vor Minuten war sie aus der Steuerkabine des Shifts geklettert und hatte die Triebwerke abgeschaltet. »Die rätselhaft aggressive Flora Lumbagoos ist gegen uns.«
    »Wahrscheinlich auch gegen andere Lebewesen«, sagte Major Naileth Simmers. Die drei Agenten, die sich unverletzt und nur mit einigen Schrammen und blauen Flecken aus dem Zerstörer gerettet hatten, stapften zum Lager hinüber, wo Terence Abigon sie in

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