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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sie in die Richtung gesteuert, in die er den Gegner vermutete. Er rechnete damit, dass irgendeine Kraft auf Lumbagoo, wahrscheinlich der Monolith, die Sonde binnen weniger Sekunden zerstören oder zumindest zum Absturz bringen würde. Aber die Sonde flog, ließ sich fernsteuern und lieferte brauchbare Bilder. Sie steuerte dicht über den Trichterwipfeln den Ort an, an dem die IMASO als Wrack blubbernd im Sumpf versank.
    Die Besatzung hatte offensichtlich das Schiff aufgegeben und war im Begriff, die große Sumpflichtung zu verlassen. Die Drohne verbarg sich am Waldrand zwischen den Baumstämmen, unterhalb der Kelche; ihre Kameras zoomten auf einzelne Gestalten, die sich zwischen voll beladenen Shifts bewegten.
    »Atlan, der USO-Arkonide?«, überlegte Marik verblüfft.
    Das Bild wechselte, die Optiken hefteten sich wieder auf den Hochgewachsenen mit dem weißen Haar, und nun bestand kein Zweifel mehr: Atlan war auf Lumbagoo!
    Atlan, der Unsterbliche. Sein Gegner. Erklärter Feind Malchers. Der seit einer Ewigkeit erreicht hatte, was er, Marik, mit übermenschlicher Energie zu erlangen versuchte: potenzielle Unsterblichkeit. Schlagartig wallte wieder der Hass gegen die Arroganz der galaktischen Macht auf, die Wut auf die Unsterblichen, auf Atlan, Rhodan, Bull und die anderen hochnäsigen Zellaktivatorträger.
    Vielleicht, dachte der Kommandant, beeinflusste sein Verhalten und das seiner Mannschaft das Verhalten des Monolithen, der Natur Lumbagoos oder eines anderen Faktors. Oder besser: Ein Umstand oder ein Zustand, der ihm unbekannt war, der aber mit der TRAUM zu tun hatte, sorgte für mehr Ruhe.
    Weitere Bilder folgten. Die Mannschaft des Kreuzers versteckte sich im Dschungel. Die Ortungszentrale der TRAUM hatte die Kameras der Sonde die Spuren des Gegners einige hundert Meter weit im Halbdunkel des Urwaldes verfolgen lassen. Nachhaltig gestört durch die Entladungen des Monolithen und die Psi-Ausbrüche lieferte die Sonde trotzdem in Abständen immer wieder ausreichendes Bildmaterial. Dann versagte die Sonde; der Kommandant verlor die Spur der Gruppe.
    Auch die nächste Drohne, die sich in der Luft hielt und nach Südosten gesteuert wurde, schwebte zunächst zwischen den aufgewölbten Rändern der Trichter über die vielen runden Tümpel und suchte nach einem Durchschlupf. Mehrere Male stieß die Sonde durch dunkle Löcher und sah sich nach kurzem Flug einer durchgehenden Schicht gegenüber, die keine Lücke aufwies. Im Zickzack schwebte sie, ständig irgendwo anstoßend und in unsichtbare Astgabelungen hineinschwirrend, zwischen den Säulen der Bäume hin und her und dem hellen Schimmer entgegen, der den Waldrand markierte.
    Aber selbst stundenlanges Suchen brachte keinen Erfolg.
    Der Kommandant war überzeugt, dass die TRAUM das Ziel der IMASO-Mannschaft war, ließ Santjun in die Zentrale holen und erklärte scheinbar ruhig: »Ich zeige Ihnen interessante Bilder. Überlegen Sie Ihre Reaktionen genau, USO-Spezialist Santjun.«
    Schon die ersten Aufnahmen, die keine besonders gute Qualität hatten, waren tatsächlich gedankliche Folter für Santjun. Er betrachtete schweigend, in steigender Enttäuschung, die Luftaufnahmen vom Wrack der IMASO, die im Sumpf versank, das Lager, das aufgelöst wurde, und den Konvoi, der im Dschungel verschwand. Er hoffte, dass der Kommandant den Arkoniden nicht identifiziert hätte, aber die nächste Erklärung beseitigte seine Zweifel.
    »Ihre ehemaligen Freunde haben das Wrack verlassen. Wahrscheinlich glauben sie, sie könnten spurlos verschwinden.«
    »Das würde mich angesichts des anscheinend endlosen Dschungels nicht überraschen«, antwortete er bedächtig. Seine Gedanken überschlugen sich. Seine Lage wurde von Stunde zu Stunde unbehaglicher. Er wunderte sich, dass Onjar Marik noch nicht zu drastischeren Methoden gegriffen hatte. Er wunderte sich überhaupt, dass er noch am Leben war.
    »Meine Gehilfen haben die Spur aufgenommen«, erklärte der Kommandant selbstsicher. »Sehen Sie selbst.«
    Eine Kamera in einer Hangaröffnung zeigte eine Schar Roboter, die vom Schiff in einer langen Linie zum Dschungelrand marschierten. Auf den ersten Blick identifizierte sie Santjun als veraltete Modelle des GLADIATOR-Typs, so, wie er von seinem nächtlichen Ausflug kannte. Sie waren herkömmlich ausgerüstet und bewaffnet, schienen sich aber technisch in einwandfreiem Zustand zu befinden. Die Maschinen, es mochten zwei Dutzend sein, verschwanden mit erschreckender Zielstrebigkeit im

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