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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Befriedigung erfasste Calipher-SIM. Nun wusste er, was er zu tun hatte. Er würde den Weg gehen, den Anat Serkuloon gegangen war.
     
     
     
    Santjun
     
    »Du bist zurück?« Erleichterung und Sorge sprachen gleichermaßen aus ihrer Frage.
    »Ich benötige meinen Kampfanzug«, antwortete Santjun und blickte zu Boden. Ich musste dich kurz sehen , fügte er in Gedanken hinzu.
    »Du siehst furchtbar aus.«
    Er blickte auf. Direkt in ihre warmen Augen. »Du bist schön wie immer, Naileth.«
    »Du bist nicht der Mann für billige Komplimente. Wie geht es dir?«
    »Das war kein Kompliment, Naileth. Das war die Wahrheit.«
    Naileth fuhr sich mit allen zehn Fingern durch das Haar und kam näher. Santjun blieb regungslos am Eingang stehen, wo sie ihn so unerwartet früh gesehen hatte.
    Mit vorsichtigen Bewegungen befreite sie seinen Kopf von den Stoffbahnen. Tausend Emotionen schienen über ihr Gesicht zu gleiten, als sie seinen enthüllten Kopf betrachtete.
    »Das Silber breitet sich wie ein Geflecht über deinen Körper aus«, flüsterte sie. »Sind … sind das Kratzspuren an deinen Wangen? Und diese Wunde an deinem Hals ist entzündet. Was ist geschehen?«
    Schwermütig blickte er sie an. »Nichts«, sagte er schließlich. »Ich ermittle.«
    Santjun konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Die Wahrheit darüber, dass er wahrscheinlich jemanden fast grundlos getötet hatte. Dass er sich einem wilden sexuellen Akt mit einer Einheimischen hingegeben hatte. Dass er dringender als ein Verdurstender Wasser in der Wüste weiteres Silbermetall benötigte, um zu überleben. Dass er sich, seit er das Silbermetall trug, manchmal nicht mehr im Griff hatte. Dass er Naileth abgöttisch liebte und sich von ihr fernhalten musste, weil er sie weder psychisch noch physisch verletzen wollte.
    »Bleib bei uns, Santjun«, hauchte sie und schob sich noch ein Stück näher an ihn heran.
    Der herbe Geruch ihres verschwitzten Körpers stieg wohlig in seine Nase. Erregte ihn erneut. Brachte ihn fast zur Besinnungslosigkeit.
    »Ich sorge für dich«, sagte sie eindringlich. »Und Asphimin ebenfalls, er …«
    »Asphimin ist tot«, fuhr er ihr dazwischen. »Ich habe es bei meinen Ermittlungen erfahren, doch als ich ihn warnen wollte, war es bereits zu spät. Ich kam zu spät.«
    »Manchmal können wir uns noch so sehr gegen das Schicksal stemmen und kommen doch zu spät.«
    Santjun sah sie an. Litt unter ihrem Anblick. Die ehemalige Kommandantin flüchtete sich in Allgemeinplätze, wirkte ihm gegenüber ebenso hilflos wie er sich vor ihr.
    Was habe ich dir angetan, Geliebte? , fragte er sich in Gedanken.
    »Ich … ich«, stammelte er.
    »Bleib bei uns, Santjun.« Naileth streckte die rechte Hand aus und berührte sanft seine Schläfe.
    Und plötzlich sah er Neras Gesicht. Auch sie hatte gefordert, dass er bei ihr blieb. Verstanden sie denn nicht, dass er eine Gefahr für sie darstellte? Eine unbändige Wut breitete sich in ihm aus. Er packte Naileths schmale Schultern und stieß sie brutal von sich. Mit einem Ausdruck des maßlosen Erstaunens stolperte sie drei Schritte rückwärts und stürzte über einen Stapel sauberer Bahtorp, den jemand dort abgestellt hatte.
    »Santjun!«
    Entsetzt starrte sie ihn an.
    Er wandte sich ab und stürmte zu seinem Schlaflager, befreite sich aus den Tüchern und stieg in seinen Kampfanzug. Dann ballte er den Bahtorp zu einem Knäuel zusammen und klemmte ihn sich unter den Arm. Das Blut hämmerte in seinen Ohren.
    Das ist ein Alptraum! Alles war falsch, lief falsch.
    Er eilte zurück zur Tür. Nur aus dem Augenwinkel gewahrte er, dass Naileth immer noch am Boden lag, das Gesicht auf ihn gerichtet.
    »Santjun …« Naileth sprach seinen Namen wie immer um eine Nuance anders aus als alle übrigen.
    Als ob sie ihn mit diesem einen Wort eingefangen hätte wie mit einer Wurfschlinge, blieb er abrupt stehen. Im Zeitlupentempo wandte er sich ihr zu.
    Naileths zitternde Hände tasteten über den Boden, als müsse sie sich erst von dessen Beschaffenheit überzeugen. Mit einer unsicheren Bewegung erhob sie sich, den gepeinigten Blick starr auf Santjun gerichtet.
    Eine Weile standen sie da, jeder auf seiner Seite des Raums. Litten unter dem Blick und Anblick des anderen.
    Es gibt kein Morgen , dachte Santjun.
    Er atmete scharf ein und marschierte mit großen, raumgreifenden Schritten auf Naileth zu, packte ihr Gesicht mit beiden Händen und presste seine Lippen auf die ihren.
    Als wäre ein Staudamm niedergerissen worden,

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