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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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weiß.«
    Naileth ging rückwärts zur Tür, öffnete sie, zog den Bahtorp über das Gesicht und trat hinaus.
    Es war früher Abend, und die Gasse war recht belebt. Inzwischen machte ihr der Chemikaliengestank nur noch wenig aus. Sie ließ sich einige Minuten treiben. Das eben Erlebte arbeitete in ihr.
    »Tyaheel«, murmelte sie und dachte daran, dass Santjun offenbar wieder mit übermäßiger Härte vorgegangen war. Handelte es sich überhaupt noch um den Santjun, den sie …
    Naileth weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu denken.

 
    Kapitel 22
     
     
    Gegenmaßnahmen: Atlan
     
    »Ein Irrtum ist ausgeschlossen!«, sagte Poltor eindringlich. »Seit Ihr hier seid, werden wir systematisch gejagt.«
    Der alte Arkonide erzählte mir, dass in den letzten Stunden fünf seiner fähigsten Leute vom SiDi festgenommen worden waren. Hinzu kamen weitere zehn Männer und Frauen, von denen jede Spur fehlte.
    »Wir haben ein großes Problem, Poltor«, sagte ich nachdenklich. »In Ihren Reihen befindet sich mindestens ein Verräter. Nur auf diese Weise kann erklärt werden, weshalb der Arzt Asphimin so schnell aus dem Weg geschafft werden konnte.«
    Mit Bedauern dachte ich an den schrulligen Ara mit dem Hang zu körperlicher Freizügigkeit. Nur durch ihn hatten wir so schnell Kontakt mit Poltor und seinen Leuten aufnehmen können. Nun war er tot, weil er uns unterstützt hatte. Ein weiteres dieser vielen individuellen Opfer innerhalb der großen galaktischen Spiele. Unnötige Tode vernunftbegabter und fühlender Lebewesen.
    »Das kann ich leider nicht ausschließen, Erhabener. Dennoch müsst Ihr mir vertrauen.«
    »Muss ich das?«, gab ich schroff zurück.
    Dem Anführer der Widerstandsbewegung wich alle Farbe aus dem ohnehin schon blassen Gesicht.
    Du kommst nicht umhin, ihm zu vertrauen , wisperte der Extrasinn. Erzähle ihm, was er wissen muss. Sonst zieht er eigene Schlüsse, die deinen Interessen zuwider laufen könnten, Arkonidenprinz.
    »Verzeihen Sie, Poltor«, sagte ich in versöhnlichem Tonfall. »Selbstverständlich genießen Sie mein Vertrauen. Aber in Zukunft dürfen wir keinen Ihrer Leute mit mehr Informationen versorgen, als sie wirklich benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Aus diesem Grund werde ich auch davon absehen, unser Geheimversteck als Basis unserer gemeinsamen Aktionen zu verwenden. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
    Poltor machte eine bestätigende Geste. »Das verstehe ich sehr wohl, Erhabener.«
    »Gut«, antwortete ich. »Dann werde ich Ihnen erzählen, was wir derzeit wissen. Die Gruppe, die wir über das Transportsystem eines uralten Relikts bis auf diesen Planeten verfolgt haben, nennt sich Silberherren . Sie wurde – zusammen mit einer Geisel aus meinen Reihen – kurz nach ihrer Ankunft durch die Truppen des hiesigen Machthabers gefangen genommen und nach Magoria geschafft. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie sich in den Gefängnissen des Palastes befindet. Der Anführer der Silberherren heißt Onjar Marik und hält mit dem Wissen über dieses Transportsystem und ein Metall mit besonderen Eigenschaften starke Trümpfe in der Hand. Zudem verfolgt er seine Ziele rücksichtslos und versteht er sich gut auf Psychospiele.«
    Poltor folgte meinen Ausführungen konzentriert. Ich ließ ihm kurz Zeit, um die Informationen zu verarbeiten.
    »Ich gehe davon aus, dass es ihm inzwischen gelungen ist, sich mit dem Herrscher Magorias zu verbünden. Aus diesem Grund werden wir – und Sie – plötzlich gejagt.«
    »Das erklärt einiges«, sagte Poltor düster.
    »Was wissen Sie über den Machthaber?«
    »Eigentlich nicht viel«, gab der Arkonide düster zurück. »Den Gerüchten zufolge ist er Akone, doch ich kenne niemanden, der ihn je von Angesicht zu Angesicht gesehen hat.«
    Das deckte sich zumindest mit den spärlichen Daten, die Calipher-SIM über den Machthaber hatte auftreiben können. Offenbar agierte der geheimnisvolle Herr über Magoria gerne aus dem Verborgenen heraus. Die Vorteile lagen auf der Hand: Was man nicht kannte, konnte man schwerlich angreifen. Das Böse benötigte immer ein Gesicht, wenn es wahrgenommen werden wollte. War dies nicht der Fall, so wurde seine Existenz gerne verdrängt und vergessen. Oder es wurde mystifiziert und in immer größerem Ausmaß als unangreifbar angesehen.
    »Wie sieht es aus mit dem Herrscherpalast? Hat den schon einmal irgendjemand von Ihnen betreten?«
    »Betreten vielleicht schon – aber ganz bestimmt nicht mehr lebend verlassen«, grollte

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