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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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auf akonische Anteile im Erbgut.
    »Den Kode erhältst du nur, wenn du den Versuch nicht abbrichst«, sagte er mit hoher Fistelstimme anstelle einer Begrüßung.
    Naileth wusste, dass den Einheimischen für das Nennen dieses Kodes beim nächsten SiDi-Posten die ominösen Punkte gutgeschrieben wurden.
    Unschlüssig blieb sie stehen und blickte auf die Gestalt auf der Liege. Spastische Zuckungen liefen durch deren Körper.
    »Zieh dich aus!«, befahl der Ara, während er sich über die Liege beugte.
    Er schlug eine Decke zurück. Das Gesicht eines leichenblassen jungen Mannes kam zum Vorschein. Die Physiognomie und der rote Bartflaum deuteten auf einen Springer. Der Ara fluchte und setzte ihm eine Injektionspistole an die Halsschlagader. Sofort beruhigte sich der junge Mann.
    Der Ara blickte auf, bemerkte, dass Naileth seit seiner Anweisung keine Bewegung gemacht hatte.
    »Steh nicht herum! Je schneller du bereit bist, desto eher hast du es hinter dir!«
    »Ich benötige eine Auskunft«, sagte sie.
    Entgeistert blickte er sie an. »Was willst du?«
    In diesem Moment schrie der Liegende auf und ruderte wild mit den Armen. Unter seiner rechten Achselhöhle kam etwas Bläuliches zum Vorschein, doch seine Bewegungen waren zu hastig – Naileth konnte nicht erkennen, was es war.
    »Viel zu schnell!«, schrie der junge Springer. »Nehmen Sie es weg! Nehmen Sie es weg!«
    »Verdammt, bleib ruhig!«, gab der Ara scharf zurück. »Ihr müsst euch zuerst aneinander gewöhnen.«
    Als die linke Hand des Jungen zu seiner rechten Achselhöhle schoss, griff der andere blitzschnell zu und bekam die beiden Handgelenke des Springers zu fassen.
    »Jetzt reiß dich zusammen!«, brüllte er ihn an. Brutal riss er seine Arme in die Höhe.
    Nun sah Naileth den blauen Wurm, der bis zur Hälfte im weichen Fleisch der Achselhöhle steckte und sich heftig wand. Auf den ersten Blick erkannte sie, dass es sich um ein Exemplar der Würmer handelte, die sie in den Labor-Baracken vorgefunden hatten.
    Der Proband wand sich im Griff des Aras. Seine wasserhellen Augen rollten, die langen rotblonden Haare klebten an Stirn und Hals.
    »Ich sehe Bilder«, flüsterte er entsetzt. »Alles geht so schnell.«
    »Die Tiefenschärfe stellt sich gleich ein«, gab der Ara zurück. »Flenne nicht wie ein kleines Kind!«
    Naileth zog den Armband-Kom aus einer Falte ihres Gewandes, rief ein Bild Santjuns auf und zeigte es dem Akonen.
    »Hast du diesen Mann schon einmal gesehen?«
    »Ich habe dir gesagt, dass du …«, fuhr der Ara sie an. Dann fiel sein Blick auf das Bild, und er zuckte zusammen.
    »Dieser …«, stieß er aus.
    Sofort riss er sich wieder zusammen und blickte die Gäa-Geborene kritisch an. »Weshalb willst du das wissen?«
    »Ein Tranquilierungsauftrag!«, log Naileth.
    »Wunderbar«, keuchte er. »Dieser verdammte Pankote! Er hat meine Assistentin verletzt und mich bestohlen! Zwölf Tyaheel hat er mitgenommen. Zwölf!«
    »Was kann er damit anstellen?«
    »Das wirst du selbst herausfinden, wenn du ihn triffst – falls er tatsächlich so verrückt sein sollte und sie an sich selbst anwendet.« Seine Augen funkelten gefährlich. »Ich gebe dir einen Tipp, Puppe: Erschieß ihn auf Sicht. Wenn du zögerst, tötet er dich.«
    » Das ist ein Tyaheel?« Naileth deutete auf den blauen Wurm, der sich immer noch heftig wand und kringelte.
    Der Blick des Aras wurde noch um eine Spur misstrauischer. »Das weiß jeder. Weshalb du nicht?«
    »Für wen sind die Tyaheel bestimmt? Den SiDi?«, fragte Naileth unbeirrt.
    »Auch«, antwortete der Ara. »Ein Großteil wird exportiert für … Verdammt!«
    Der junge Springer hatte sein linkes Handgelenk befreit, ergriff den Wurm und zog ihn ruckartig heraus. Der Symbiont zerriss. Eine weiße Flüssigkeit und rotes Springerblut spritzten aus der Wunde.
    Der Junge schrie auf wie ein Tier, während sich sein Körper krampfartig zusammenzog.
    »Verschwinde!«, rief der Ara zornig. »Du hältst mich vom Arbeiten ab, Weib!«
    Er zog eine Ampulle aus einer der vielen Taschen seines Kittels, entfernte die Schutzabdeckung, lud die Injektionspistole und presste sie dem Springer auf den Brustkorb. Der verdrehte seine Augen und erstarrte.
    »Sag mir, wohin er gegangen ist!«, sagte Naileth hart.
    »Ich weiß es nicht!«, fauchte der Ara zurück. »Glaub mir: Niemand wäre glücklicher als ich, wenn dieser wandelnde Gendefekt entsorgt werden würde. Schau einfach, wo es Ärger gibt, dann wird er nicht weit sein! Und nun …«
    »Ich

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