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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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schnellstem Weg zur Gaststätte. Er hoffte, dass Atlan und Asphimin noch dort waren, damit er den Ara warnen konnte.
     
     
     
    Atlan
     
    Wir saßen im Verhandlungszimmer. Neben Amelia Marcos und Torben Santorin waren Poltor und seine Lebensgefährtin Manja'Re zugegen.
    Letztere hatte nach Santjuns überhartem Einsteigen Asphimins Heilkünste in Anspruch nehmen müssen. Er hatte ihr mehrere Platzwunden geklebt und Schwellungen behandelt. Eine strikte Bettruhe wegen der erlittenen Gehirnerschütterung hatte sie jedoch kategorisch abgelehnt. Dann war der Ara wegen eines Notfalls unter Poltors Männer an anderer Stelle benötigt und die erwartete Diskussion im Keim erstickt worden.
    Das war vor zwei Stunden gewesen. Seither fehlte von dem Mediziner jede Spur. Ebenso wie von Santjun. Naileth Simmers hatte vorhin gemeldet, dass er ohne Kampfanzug die Fabrik verlassen und in den Gassen Magorias untergetaucht war.
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Ereignisse miteinander in Verbindung stehen? , fragte ich meinen Logiksektor.
    Etwa bei vierzig Prozent , antworte er. Doch das liegt größtenteils am zeitlichen Faktor. Die einzige logische Erklärung für ein Aufgreifen Asphimins durch Santjun wäre, dass er vom Ara Heilmethoden erpressen will, die du nicht genehmigen würdest.
    Vorher würde er andere Möglichkeiten austesten. Beispielsweise den Silberschmuck.
    Mit siebzigprozentiger Wahrscheinlichkeit hat er diese Option bereits wahrgenommen , wisperte der Extrasinn.
    Könnte dies der Ursprung seines aggressiven Verhaltens sein?
    Das könnte es.
    Bevor wir diesen Gedankengang weiterspinnen konnten, öffnete sich die Tür und ein Mitglied der Widerstandsorganisation kam herein. Sogleich erfüllte den Raum eine nach Fäkalien riechende Duftwolke. Der Farbe seiner Wickeltücher nach zu urteilen, hatte sich der Mann in der Kanalisation herumgetrieben.
    »Euer Ara«, stieß er atemlos in meine Richtung aus. »Er ist tot. Sein Chip fehlt – eindeutig ein Tranquilierungsauftrag.«
    »Er war mit Ihren Männern unterwegs, Poltor«, sagte ich scharf. »Wie kann es sein, dass er ermordet wurde?«
    Poltor presste die Lippen aufeinander, dass sie nur noch wie blutleere Striche aussahen. »Jeder hat im Spiel um die Punkte seine Schmerzgrenze«, sagte er tonlos.
    Stumm blickte ich ihn an.
    »Fast jeder!«, schob Poltor hinterher.
    »Wir müssen davon ausgehen,« sagte ich scharf, »dass die Gegenseite über unsere Anwesenheit – und ganz besonders über diesen Stützpunkt – informiert ist. Wir werden uns umgehend in ein anderes Quartier begeben. Eines, das Ihren Leuten bisher nicht bekannt ist!«
    »Beim Fleischermeister«, sagte Manja'Re.
    Poltor presste beide Handflächen aufeinander. »So sei es!«, sagte er.
     
     
     
    Santjun
     
    »Und du bist sicher, dass es sich um unseren Verbündeten Asphimin gehandelt hat?«, fragte Santjun mit zitternder Stimme.
    Die junge Frau nickte. Allen Widrigkeiten zum Trotz erschien sie ihm wie eine Gesandte des Himmels. Eine Strähne ihres dunkelbraunen Haars fiel ihr über das linke Auge und zielte auf den kleinen, perfekt platzierten Schönheitsfleck.
    Santjun atmete tief und nahm einen Schluck warmes Barooba-Bier, das Nera ihm hingestellt hatte.
    »Er lag ganz in der Nähe des Hinterausgangs. Der Mörder hat ihm den Schädel eingeschlagen und ein Stück des Halses herausgetrennt. Wahrscheinlich wegen des Chips. Daraufhin haben Poltor und deine Leute die Schenke umgehend verlassen.«
    Nera setzte sich ihm gegenüber an den fleckigen Tisch in einer dunklen Ecke der Gaststätte. Ihre Finger kneteten nervös ein Geschirrtuch.
    Santjun streckte die rechte Hand aus und legte sie über ihre kalten Finger.
    »Ich … ich brauche …« Er brach ab. Konnte seine hastenden Gedanken nicht in Worte fassen.
    »Ich habe etwas Snuxx«, flüsterte sie.
    Santjun seufzte schwer. Er betrachtete die fein geschwungenen Lippen der Frau, ihre samtweiße Haut. Sein Blick glitt an ihrem Kinn entlang, den Schwanenhals hinunter, bis zum Ausschnitt ihres dünnen Pullovers. Der Ansatz ihrer jungen, vollen Brüste, ließ seine Pulsfrequenz steigen.
    Wie lange war es her?
    Er verdrängte den Gedanken an Naileth und blickte in Neras haselnussbraune Augen.

 
    Kapitel 20
     
     
    Transformationen: Santjun
     
    Der Schmerz bohrte sich bis in sein Unterbewusstsein hinab und entriss ihn dem Reich seiner wirren Träume. Santjun erwachte.
    Jede Faser seines Körpers schien mit ätzender Säure versetzt zu

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