Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
selbst nicht in Gefahr zu bringen.
    Der Mann von Passa streckte sich nach seinem Strahler, steckte ihn ein und kroch dann auf allen vieren aus dem Zimmer, in dem der Kampf stattgefunden hatte. Auf der rechten Seite des Gangs führte eine Treppe in ein Untergeschoss.
    Falls der Strahlschuss bemerkt worden war oder wenn bei einer Routinekontrolle festgestellt wurde, dass der SiDi-Posten unbesetzt war, würde es hier bald von Sicherheitskräften wimmeln.
    Santjun spürte, dass es besser gewesen wäre, sich in ein anderes Haus zurückzuziehen. Ein Kribbeln im Nacken kündigte jedoch die nahende Ohnmacht an. Er konnte es sich nicht leisten, in diesem Zustand mit dem Flugaggregat des Kampfanzuges zu flüchten.
    Er musste warten, bis Atlan den Zellaktivator wieder ablegte.
    Hier, in diesem Haus.
    Mit letzter Kraft schob er sich bis zur Kellertreppe, zog den Strahler und schoss im Impulsmodus in den Raum, aus der er eben gekommen war. Eine gewaltige Stichflamme schlug in den Gang, während Santjun sich die Kellertreppe hinunterrutschen ließ.
    Die Schmerzen waren das einzige Indiz dafür, dass er noch lebte.
    Silbermetall , hämmerte es in seinem Kopf, als er am Fuße der Treppe liegen blieb. Ich brauche Silbermetall!
    Sobald die Krise vorbei war, würde er es sich holen. Direkt bei den Silberherren. Er würde es Marik vom Körper reißen. Dann würde er ihn zertreten wie einen dieser kleinen blauen Würmer.
    Santjun zog sich stöhnend unter ein Gestell mit weit ausladenden Regalböden und schloss den Helm des Kampfanzuges. Von weit her hörte er das Krachen zusammenfallender Wände und einstürzender Decken.
    Eine Stimme tief in seinem Innern sagte ihm, dass es Wahnsinn war, was er da tat. Eine andere sagte ihm, dass er Silbermetall benötigte, wenn er Naileth wiedersehen wollte.
    Er glaubte der zweiten.
    Dann verlor er das Bewusstsein.

 
    Kapitel 23
     
     
    Eine Nachricht von Chonosso: Onjar Marik
     
    Magor blickte ihm aus dem Bildschirm des Kom-Geräts unwillig entgegen. Ihre gegenseitige Abneigung kam mit jedem Tag deutlicher zum Ausdruck. Der Herrscher hatte Marik im Arbeitszimmer eine eigene kleine Kom-Anlage zur Verfügung gestellt, um »ihre Verständigung zu vereinfachen«. Der Silberherr nahm aber an, dass ihm der kleingewachsene Herrscher wegen seiner physischen Präsenz nicht mehr unmittelbar begegnen wollte.
    »Wie ist die Lage?«, blaffte Marik.
    »Es gibt konkrete Fortschritte, aber auch Rückschläge«, führte der Herrscher aus. »Der Arzt, der Atlan und die USO-Agenten unterstützte, wurde nur zwei Stunden nach der Ausschreibung tranquiliert.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Das heißt getötet. Zudem wurden mehrere Stützpunkte der Rebellen ausgehoben. Einer befand sich in den Kellern einer Schenke. Alle Beteiligten wurden festgenommen, verhört und anschließend entsorgt. Die Gesuchten waren zu diesem Zeitpunkt jedoch schon geflüchtet. Auch der Folgestützpunkt war zum Zeitpunkt der Überprüfung bereits wieder geräumt.«
    Marik schlug verärgert auf die Tischplatte neben dem Kom-Gerät.
    »Ich habe dir gesagt, dass du unverzüglich handeln musst! Atlan ist nicht umsonst eine der größten Geißeln dieser Galaxis. Sein Überlebenspotenzial ist gewaltig. Da reicht eine Überprüfung nicht aus – da muss man zuerst schießen, und dann fragen. Ist das klar?«
    Magor ballte die Hand in seine Richtung. »Mäßige deine Worte«, zischte er. »Ich habe mehr als genug von deinem cholerischen Wesen und den andauernden Belehrungen! Ohne mich wärst du hilf- und machtlos. Einzig meinem perfekten System ist es zu verdanken, dass wir Atlan überhaupt auf der Spur sind! Also schweig, bevor ich mich vergesse und dich deiner Privilegien wieder enthebe!«
    Das Gesicht des Akonen war beim Sprechen immer näher an die Linse der Aufnahmeoptik gerückt. Deutlich waren seine zur zornigen Fratze verzerrten Züge zu sehen. Die räumliche Distanz zu dem Silberherrn schien ihn im Gespräch mutiger zu machen.
    »Verfügt ihr nun wenigstens über Bilder?«, brummte Marik. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, sich bei Magor für seinen Ton zu entschuldigen.
    »Eine direkte Aufnahme haben wir nur von diesem Mann erhalten.«
    Das Gesicht des Herrschers machte einem Bild Platz, das einen in schmutzige Tücher gewickelten Terraner zeigte. Blaue Augen stachen aus einem ungesund-gräulich wirkenden Gesicht. Der Hals war blutverkrustet und an der linken Schläfe breitete sich ein silbernes Gespinst aus wie eine

Weitere Kostenlose Bücher