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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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ist zu schlau, einen solchen Fehler zu begehen , dachte Malcher. Er wird mir nicht einfach so folgen.
    Er war sich noch nicht darüber im Klaren, welchen Köder er auslegen musste, damit er den USO-Befehlshaber endlich ausschalten konnte, doch es stand außer Zweifel, dass er möglichst schnell eine Entscheidung herbeiführen musste.
    Er stand vor dem Portal und blickte noch einmal zurück. Es tat ihm fast körperlich weh, dass er gezwungen war, den Monolithen von Ceres aufzugeben, aber es ging nicht anders.
    Und falls du mir nicht folgen willst, dann ist es umso besser , freute er sich in Gedanken auf den Tod des Lordadmirals und aktivierte die lemurische Selbstzerstörungsanlage des Bunkers. In etwa einer Stunde würde der Monolith nicht mehr existieren.
    »Und du auch nicht, Lordadmiral.«

 
    Kapitel 35
     
     
    Dienstag, 7. Mai 3112
    Ceres
     
    »Tiefer gehen, Major«, wies Oberst Jana Andersson den Piloten der BLACK SATIN DANCER an. Der leichte Einhundert-Meter-Spähkreuzer der Solaren Flotte schwebte in 150 Metern Höhe über Ceres.
    »Wir befinden uns direkt über dem festgelegten Gelände«, meldete der Navigator. »Von hier aus ist der kürzeste Weg nach unten.« Nur lagen immer noch knapp dreihundert Kilometer zwischen ihrem Standort und dem Ziel.
    Dreihundert Kilometer Eis und Gestein , ging es Oberst Andersson durch den Kopf. Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig. Dass ihrem Schiff etwas geschehen könnte, daran dachte sie in diesem Augenblick nicht. Dabei wären sie nicht die ersten Helfer gewesen, die selbst Hilfe benötigt hätten.
    »Mit dem Desintegratorbeschuss beginnen«, rief sie dem Feuerleitoffizier zu. Der Mann an der im Jargon Feuerorgel genannten Waffensteuerung bestätigte den Erhalt des Befehls: »Jawohl, Madam!«
    Er löste die tödlich wirkende Waffe aus und feuerte auf die Oberfläche von Ceres. Innerhalb kurzer Zeit wurde so ein mehrere Meter durchmessendes Loch geschaffen, das mit jeder Sekunde tiefer wurde. Schon nach kurzer Zeit hatte er so einen langen Schacht in den Planetoiden gefräst. Die BLACK SATIN DANCER schwebte tiefer, dabei wurde sie von den Antigravprojektoren gehalten.
    Julian Tifflor hatte alles auf eine Karte gesetzt, nachdem ihn Lordadmiral Atlan mittels Richtfunkverbindung angerufen und ihm die Lage erklärt hatte. Der Solarmarschall war nicht sicher, ob nicht vielleicht doch ein erneuter Angriff erfolgen würde; das war der Hauptgrund, weshalb er den relativ kleinen Spähkreuzer für diese Aufgabe ausgewählt hatte. Er wollte so wenig Menschenleben wie möglich in Gefahr bringen.
    Die dünne Kruste aus Wassereis und leichten Mineralien machte es dem Desintegratorgeschütz leicht. Der Feuerleitoffizier schoss den Weg bis zu einer Tiefe von zwanzig Kilometern frei. Danach wurde eine Mini-Space-Jet ausgeschleust, die ebenfalls ein Desintegratorgeschütz besaß. Damit bohrten sich die drei Besatzungsmitglieder durch den schmutziggrauen Mantel aus Eis.
    Mit der Mini-Space-Jet war ein schnelleres Vorkommen möglich als mit dem mehr als zehn mal größeren Spähkreuzer. Oberst Andersson blickte der BSD-MSJ-01 nach. Durch die Positronik besaß sie Zugriff auf die Ortungssysteme der Mini-Space-Jet und sah auf dem Panoramabildschirm dasselbe wie der Pilot des Beiboots.
    Nach etwas mehr als fünfzehn Minuten wechselte sich die Mini-Space-Jet mit ihrem Schwesterschiff BSD-MSJ-02 ab. Der Feuerleitoffizier ließ das Geschütz ununterbrochen arbeiten.
    »Das schaffen die nie in der kurzen Zeit«, murmelte Oberst Andersson. Der Plan lautete, nicht zur Kaverne des Monolithen vorzudringen, sondern in den Nachbarsektor, wo sich eine letzte große Höhle vor der zweiten Luftschleuse befand, gegenüber jener Schleuse, durch die Atlan und seine Kolonne gekommen waren. Dort gab es auch einen längeren Gang, der direkt in Schussrichtung führte.
    »Und bis dahin sind es noch einige Kilometer.« Jana Andersson wusste nicht, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte. Die fragenden Blicke ihrer Untergebenen ignorierte die Offizierin mit der blonden Kurzhaarfrisur und den stechenden blauen Augen.
    Die BSD-MSJ-01 kam dem Schwesterschiff zu Hilfe. Gemeinsam trieben die beiden Mini-Space-Jets den Schacht voran. Nur den gekoppelten Positroniken und dem Können der Piloten war es zu verdanken, dass die Jets nicht miteinander kollidierten.
    Nach knapp vierzig Minuten hatten sie es schließlich geschafft. Sie waren am Zielgang angelangt. Oberst Andersson erschrak. Niemand war dort zu sehen,

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