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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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aber ohne Anhängsel. Der Aktivator selbst befand sich in der mir zugewiesenen Kabine unter Bewachung eines Roboters.
    »Keine Angst, ich geh doch nicht ohne«, lachte ich.
    Perry runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. So ganz schien er mir nicht zu glauben, aber das war mir in diesem Augenblick gleichgültig.
    »Wo ist Bully?«, erkundigte ich mich, um ihn abzulenken.
    Mit Vizeadministrator Reginald Bull hatte noch ein weiterer Aktivatorträger zur Besprechung stoßen sollen, aber Perry erklärte mir, dass »der Dicke« dank der Störungen durch die fluktuierende Hyperinstabilität ohnehin zu spät gekommen wäre. Also hatte er schweren Herzens auf die Teilnahme an der Konferenz verzichtet und seinen Untersuchungsflug mit der EX-7598 fortgesetzt. Auch einige der höchsten USO-Führungsoffiziere waren sich in Imperium-Alpha anwesend. Sie hatten die neuesten Erkenntnisse unserer Agenten mitgebracht.
    Nun saß ich also an einem großen ovalen Tisch in einem Besprechungsraum in Imperium-Alpha und musste einen großen Teil der Erklärungen zu den Monolithen selbst abgeben, obwohl ich nur einen kleinen Aspekt dieses Mysteriums kannte.
    Ich erzählte die Geschichte, angefangen von meinem Eintreffen auf der IMASO, wobei ich die sechs Ebenen verschwieg, die ich hatte durchlaufen müssen, bis ich wieder normal geworden war, Allerdings war ich mir sicher, dass Gucky schon etwas darüber hatte verlauten lassen. Auch verheimlichte ich bewusst den Zusammenhang zwischen Santjun und mir beziehungsweise meinem Zellaktivator. Das war etwas, das ich aus bestimmten Gründen nicht verraten wollte. Umso ausführlicher ging ich auf die Ereignisse auf Thanaton, Zartiryt, Lumbagoo und Shenzen ein. Ich berichtete von Malcher und den anderen Silberherren und von der Bedrohung, die von dieser Gruppe für die Milchstraße ausging. Ich ließ nicht aus, dass ich den Silberschmuck, der das Leben verlängerte, zuerst für einen Hinweis auf ES gehalten hatte, das verschollene Geistwesen vom zerstörten Kunstplaneten Wanderer. Soweit vorhanden, wurden Holos der erwähnten Personen und Orte gezeigt, um die Präsentation abzurunden.
    Als die Rede auf Malcher kam, sah ich wieder jenen jungen Mutanten vor mir, der dem Silberherrn gedient hatte: Te'pros. Groß, schlaksig, dürr, bleich. Seine Augen hatten geglänzt wie von hohem Fieber. Immer wieder hatte er gedroht: »Ich könnte dich töten.«
    Aber er hatte es nicht vermochte, mich umzubringen. Und nun war er selbst tot.
    »Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, weshalb ich weder von USO-Seite noch vom Solaren Imperium Unterstützung erhalten habe«, beendete ich meinen Bericht. »Schließlich hat Amelia Marcos, die Cheffunkerin der IMASO, mehr als einen Hyperspruch an euch losgelassen.«
    Perry rieb sich an der kleinen Narbe am linken Nasenflügel, die er seit früher Kindheit besaß.
    »Daran bin ich nicht so ganz unschuldig, denn das du keine Antwort erhieltst, geschah auf meine Veranlassung«, bekannte er, doch auf eine Erklärung musste ich warten.
    »Ich höre.«
    Perry räusperte sich und blickte Galbraith Deighton an. Der Solarmarschall nickte.
    »Als die Monolithen von Zartiryt und insbesondere von Chonosso aus ihrer Starre erwachten, war unglücklicherweise gerade eines der Splitterreiche ganz unmittelbar betroffen, nämlich die Tarey-Bruderschaft. Selbst auf dem neuntausend Lichtjahre entfernten Planeten Epsal oder auf Rudyn, der noch näher gelegenen Kernwelt der Zentralgalaktischen Union, empfing man natürlich die Hyperschockwelle des Aktivierungssignals. Innerhalb weniger Stunden schickten alle diese Welten ihre Schiffe aus, um den Signalen auf den Grund zu gehen. Wäre es dabei zu Zusammenstößen – insbesondere mit Einheiten der Solaren Flotte – gekommen, wäre das seit Jahren gepflegte Ränkespiel unserer Geheimdienste in eine militärische Konfrontation regulärer Truppen umgeschlagen, und damit in einen Krieg. Und den wollen wir um jeden Preis vermeiden.«
    Damit erzählte mir der SolAb-Chef nichts Neues, schließlich war ich als Chef der USO der Ansprechpartner für derartige Situationen. Als er das Stichwort Rudyn nannte, musste ich unwillkürlich an die Söldnerin Trilith Okt denken, mit der ich vor zehn Jahren einige Abenteuer erlebt hatte. Ich gab ihm ein Zeichen, dass er weiterreden sollte.
    »Gleichzeitig breitete sich die Aktivierungswelle der Monolithen durch die Milchstraße aus, jedes Mal verstärkt, wenn ein neuer Monolith aus seiner Starre gerissen wurde.

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