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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Wie in Ihrem Bericht erwähnt, Lordadmiral, erzeugten sowohl die Welle als auch die aktiven Monolithen schwere Störungen des Hyperraums, was Hyperfunk und -ortung erschwerte, aber auch die Leistungsfähigkeit der Triebwerke reduzierte. Sie haben es ja selbst auf ihrem Weg hierher erlebt.
    Die Auswirkungen werden, wie bekannt, als fluktuierende Hyperinstabilität bezeichnet. In erster Linie sind Funk und Ortung betroffen. Auch Ortungssysteme und Lineartriebwerke sind gestört; es gibt immer noch Kursfehler, angeblich sogar Fälle einer – halten Sie sich fest, Lordadmiral – Teilentstofflichung , die jedoch noch nicht bestätigt werden konnten.«
    Der Aspekt mit der Teilentstofflichung erinnerte mich sofort an Zartiryt. Dort hatte ich dieses Phänomen erlebt.
    »Das erhöhte natürlich die Nervosität aller Beteiligten noch weiter, und viele der uns nicht gerade freundlich gesinnten Sternenreiche begannen, ihre Schiffe wieder zusammenzuziehen, um sich auf eine unbekannte, aber offensichtlich milchstraßenweite Bedrohung einzustellen. Soviel zur Einstimmung.«
    Deighton lehnte sich zurück. Sein Part als Erzähler war vorbei.
    »Noch während du dich mit der IMASO auf dem Flug von Thanaton nach Zartiryt befandest, beorderte ich zum Zwecke der Deeskalation die Einheiten der Solaren Flotte zu ihren Stützpunkten zurück und bat die USO, diesem Beispiel vorerst zu folgen, während ich selbst bis zum 22. April eine Stabilisierung auf diplomatischem Wege herbeiführte«, nahm Perry den Faden auf.
    »Dies erklärt, warum du ohne die Unterstützung eines schlagkräftigen USO-Verbands operieren musstest, was dir natürlich sofort als Unstimmigkeit aufgefallen ist. Ein sofortiges, massives Eingreifen wäre zu riskant gewesen – und dann musste sich die Lage erst politisch klären, was viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als ein Flug durch die halbe Milchstraße. Selbstverständlich wurden geheime Beobachtungsmissionen gestartet, und auch die Explorerflotte blieb nicht untätig, aber die ausgesandten Raumschiffe konnten die Spur der IMASO zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr aufnehmen.«
    Ich schloss kurz die Augen und biss die Zähne zusammen. Wären nur zwei Kreuzer in der Nähe von Zartiryt oder Lumbagoo gewesen, würden die getöteten Besatzungsmitglieder der IMASO mit großer Wahrscheinlichkeit noch leben, und der Spähkreuzer wäre nicht zerstört worden.
    Aber wem sollte ich dabei einen Vorwurf machen? Sicher hatten die Verantwortlichen der Solaren Flotte und der USO zusammen beraten, so wie heute, und über das Für und Wider von Einsätzen abgestimmt. Ich kannte das doch aus eigener Erfahrung, denn ich hatte schon oft genug für andere Leute Schicksal gespielt.
    Ich schüttelte den Kopf und hoffte, die trüben Gedanken zu vertreiben. Was nun anstand, war eine Beseitigung der Gefahr durch die Monolithen. Alles andere konnte auf später verschoben werden.
    »Insgesamt sind in der Milchstraße bisher dreizehn Monolithen aktiv geworden. Strukturbeben dehnen sich über den gesamten betroffenen Raumabschnitt aus. Die Solare Flotte und die USO sind in Alarmbereitschaft versetzt worden. Und das Allerwichtigste: Seit dem 24. April 3112, 8.15 Uhr ist auch das Solsystem direkt betroffen !«, berichtete Galbraith Deighton und nickte Rhodans ehemaligem Schwiegersohn zu. Waringer sollte direkt an Deightons Rede anschließen.
    »Danke an meinen Vorredner. Halten wir also fest, dass außer im Solsystem an bisher zwölf Orten in der Milchstraße die von Lordadmiral Atlan bezeichneten Monolithen aktiviert wurden«, sagte Geoffry Abel Waringer in der ihm eigenen umständlichen Art. »Ich führe einige Aktivierungsorte mit Tag und Uhrzeit auf, damit wir einen Überblick erhalten.«
    Waringer hustete und trank einen Schluck Wasser. Er wischte mit dem Ärmel über die Stirn, dann blickte er auf die Versammelten. Einige unterdrückten ein Gähnen, sie wussten, dass er meistens etwas länger brauchte, um zum Kern eines Themas vorzudringen.
    »Zuerst am 12. April um 11.21 Uhr eine Aktivierung auf dem Planeten Thanaton, dann am 15. April um 13.58 Uhr auf Zartiryt, am 18. April um 14.57 Uhr auf Lumbagoo und schließlich am 21. April um 9.00 Uhr auf Shenzen. Bei all diesen Prozessen hielten sich Lordadmiral Atlan sowie einige Leute von der IMASO in der Nähe auf. Aber selbstverständlich kann auch ein so dynamischer Mann wie unser Lordadmiral nicht überall sein.«
    Er sah in die Runde, doch keiner der Anwesenden reagierte auf den müden Scherz.

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