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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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hatte der wunderbar exzentrische Michael damals für Furore gesorgt und uns alle – mich eingeschlossen – einige Monate lang an der Nase herumgeführt. Von meiner jetzigen Warte aus betrachtet war das vielleicht die schönste Zeit meines Lebens gewesen. »Aber man kann nicht behaupten, dass es in unserem Jahrhundert geruhsamer und weniger verrückt zugeht.«
    »Wir werden im Morgengrauen ankommen«, sagte die ehemalige Kommandantin der IMASO nach einem Blick auf ihr Chronometer. »Terrania bei Sonnenaufgang.«
    »Terrania lohnt sich zu jeder Tageszeit«, bestätigte ich. »Aber bei Sonnenaufgang ist die Stadt am schönsten.«
    »Wir haben den Erdorbit erreicht«, meldete Gortan Kolln. »Sie werden mit einer Space-Jet auf der Oberfläche abgesetzt, Sir.«
    Das war vernünftig, Ultraschlachtschiffe landeten aufgrund ihres unglaublich großen Durchmessers von zweieinhalb Kilometer und ihrem Gewicht, das nach vielen hundert Millionen Tonnen zählte, nur in Ausnahmefällen auf Planeten. Eine Space-Jet war kleiner, leichter, wendiger und schneller für unsere Zwecke.
    Iasana Weiland wurde in das beste Krankenhaus Terranias gebracht, die anderen Besatzungsmitglieder der IMASO transportierte man ebenfalls nach unten. Die auf Lumbagoo und Zartiryt zurückgebliebenen Raumfahrer der IMASO waren in der Zwischenzeit ebenfalls geborgen und an eine USO-Einheit übergeben worden, die sie auf meinen Wunsch zur Erde bringen sollte. Dort würden sie voraussichtlich am 5. Mai eintreffen. Wenn die aktuellen Kapriolen des Hyperraums dies zuließen …
    Ich verabschiedete mich von ›Chepteyn‹ Kolln und der Zentralbesatzung der MORPHEUS. Ich freute mich erst einmal darauf, Perry Rhodan wiederzusehen. Vielleicht befand sich auch Reginald Bull auf der Erde oder Fellmer Lloyd oder einer der anderen Aktivatorträger.
    Und dann musste ich so schnell wie möglich den Monolithen auf Ceres sehen. Es ging um Santjuns und mein Leben.
     
     
    Ich hasse Besprechungen! Ich habe sie schon immer gehasst! Selbst vor elftausend Jahren, als ich noch Gos'athor des Tai Ark'Tussan gewesen war – Kristallprinz des Großen Arkon-Imperiums. Solange es sich um kurze Lageerörterungen drehte, ging es noch in Ordnung, aber stundenlange Rituale, die kein Ende nehmen wollten, waren mir zuwider. Und das um 9.30 Uhr morgens.
    Die Begrüßung zwischen Rhodan, Deighton, Waringer, Tifflor und mir war kurz, aber herzlich ausgefallen. Die anstehende Besprechung war weitaus wichtiger als die Wiedersehensfreude uralter Männer. Außerdem konnten wir eine entsprechende Feier immer noch abhalten, wenn alles vorbei war. Das heißt: Falls Santjun und ich die Ereignisse um die Monolithen überleben würden. Wie schon gesagt: Starb einer von uns, starb der andere mit. Der Silbermann befand sich in ärztlicher Obhut. Er hatte sich zwar darüber beschwert, dass er überhaupt nicht mehr aus den Medo-Centern herauskäme, aber dank des Einsatzes von Naileth Simmers hatte er sich am Ende doch geschlagen gegeben.
    Perry blickte mich nach der Begrüßung skeptisch an. Er musterte mich vom Kopf bis zu den Zehen.
    »Hast du deinen Aktivator verloren?« Er klopfte sich gegen die Brust. Bei ihm sah man eine leichte Ausbeulung, die von seinem Zellaktivator verursacht wurde. Bei mir fehlte dieses äußere Zeichen eines Aktivatorträgers. Ich hatte extra ein weites Hemd angezogen, um das Fehlen des Aktivators zu kaschieren.
    Ich hatte den Zellaktivator abgelegt, um Santjun zu schonen. Durch die merkwürdige Kopplung zwischen Santjun und mir entzog mein Aktivator dem Plophoser seit den Ereignissen auf Thanaton Vitalenergie. Wenn ich den Aktivator ablegte, verzögerte ich diesen Raub von Santjuns Lebenskraft. Allerdings musste ich das lebenspendende Gerät, das ES mir geschenkt hatte, spätestens nach zweieinhalb Tagen wieder für einige Stunden anlegen, sonst starb ich an rapidem Zellverfall. Und wenn ich starb … aber das hatten wir ja schon.
    Santjun hatte mir massive Vorhaltungen gemacht, als er herausgefunden hatte, dass ich mein Regenerationsgerät tagelang nicht trug. Als Ergebnis dieses Streits duzten wir uns.
    Ich habe dir doch gesagt, dass er es gleich bemerkt , konnte sich mein Extrasinn natürlich nicht verkneifen, Salz auf die Wunde zu streuen.
    Wie war das doch gleich mit dem Klugscheißer? , antwortete ich ihm. Daraufhin schwieg mein anderes Ich.
    Ich lächelte und fuhr mit dem rechten Zeigefinger unter die Kette meines Aktivators. Was Perry nicht wusste: es war die Kette,

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