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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Unterstützung. Wenn ich ihn ansah, wurde ich oft an Bilder aus einem Horrorroman erinnert.
    Ich wollte gerade das mir zur Verfügung gestellte Apartment verlassen, als mich Perry aufsuchte.
    »Dein USO-Major sollte sich in den großen Medo-Centern untersuchen lassen. Wenn er so weitermacht, wird er nicht mehr lange leben«, meinte Perry, und ich teilte sogar seine Einschätzung. Aber das sagte ich ihm selbstverständlich nicht.
    »Von was redest du?«, fragte ich.
    »Ich spreche davon, dass ich diesem Santjun vor einigen Minuten nahegelegt habe, sich nach Tahun zu begeben«, antwortete Perry. »Aber der Herr Major hat dankend abgelehnt. Du siehst selbst, wie schlecht es ihm geht. Also kümmere dich bitte darum.«
    »Was soll …«
    Ein Signal ertönte an der Eingangstür. Durch ein Schaltwort aktivierte ich ein Hologramm.
    Naileth Simmers und Santjun blickten mich an. Gerade als der Silbermann etwas sagen wollte, aktivierte ich den Türmechanismus. Die Schiebetür öffnete sich und schloss sich gleich wieder darauf, nachdem die beiden eingetreten waren.
    Nach einer kurzen Begrüßung blickte Santjun erst zu Perry Rhodan, dann zu mir. Schließlich zeigte er mit dem Daumen auf den Großadministrator.
    »Will er dich auch überreden, dass du mich in die Medo-Center schicken sollst? Er meinte, ich solle mich nach Tahun, Titan oder Quinto-Center verlegen lassen. Ich sage euch nur eins: Vergesst es! Ich bleibe hier!«
    Ich verbiss mir ein Grinsen, als Naileth ihm den Mund zuhalten wollte, und antwortete ihm: »Ich kann dich nicht dazu zwingen. Da du neben mir derjenige mit der größten Erfahrung in Bezug auf die Monolithen bist, habe ich nichts dagegen, dass du bleibst.«
    Perrys Überraschung über mein Eingehen auf Santjuns Wunsch war enorm.
    »Du als Chef der USO kannst deinem Untergebenen sehr wohl befehlen, sich in ärztliche Behandlung zu begeben«, ereiferte er sich. »Warum tust du das nicht? Siehst du denn nicht, dass er am Ende ist? Er gehört in die Behandlung erfahrener Mediker.«
    Er hatte ja recht, unter normalen Umständen hätte ich auch anders reagiert. Nur waren die derzeitigen Umstände alles andere als normal. Santjun wurde mittels modernster medizinischer Einrichtungen stabilisiert und körperlich so gut wie möglich regeneriert; psychisch jedoch ließ er nur Naileth Simmers an sich heran. Ich hatte es zuerst selbst nicht glauben wollen, aber die letzten Tage hatten mir bewiesen, dass aus dem todkranken Santjun und der ruhigen Naileth ein Paar wurde. Immer wenn ich mir klarmachte, dass ihr Glück nur wenige Tage dauern würde, fühlte ich einen Stich in der Brust.
    Santjuns Veränderung zu einem un menschlichen Wesen schritt weiter fort. Das semimetallische Silbergeflecht wucherte immer tiefer in seinen Körper hinein. Seine Haut war jetzt noch trockener und faltiger, als sie es schon vor Tagen gewesen war. Als zweite Kraft griff mein Zellaktivator reparierend ein, sofern der Abstand zwischen mir und dem Risiko-Spezialisten nicht mehr als einige Kilometer betrug.
    Die beiden Effekte der Vitalenergiekopplung störten sich allerdings gegenseitig, insbesondere, wenn ich den Aktivator trug, was wiederum mich in Gefahr brachte. Daher benutzte ich ja meinen Zellaktivator kaum noch, glaubte aber, dass sich die negativen Auswirkungen immer schneller einstellen würden und Santjuns Tod möglicherweise nicht mehr lange auf sich warten ließ.
    Ich hatte meine gefährliche Lage vor Perry Rhodan und den USO-Angehörigen verborgen, um meine eigene Handlungsfreiheit nicht zu gefährden. Dies war unter anderem auch einer der Gründe, warum ich Naileth Simmers und andere Besatzungsmitglieder der IMASO, die von der MORPHEUS mitgenommen worden waren, nicht in den Urlaub abkommandiert hatte – sie waren Eingeweihte und hatten sich mein Vertrauen erworben. Das hatte ich schon auf Thanaton so gehalten, als ich Santjun trotz seines schlechten Zustands mit in den Einsatz genommen hatte.
    »Mediker machen einen nur krank«, brummte Santjun. »Und genau davon leben sie. Das haben wir doch erst in Magoria mit dem Ara-Mediker Asphimin erlebt.«
    »Wir haben uns schon während des Herflugs ausgiebig über dieses Problem unterhalten«, sagte ich zu Perry, »und ich respektiere Major Santjuns Einstellung. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    »Ich habe dich bereits gestern Abend darauf hingewiesen, dass du auf eine seltsame Art und Weise reagierst und dass mir das nicht gefällt.« Perry zog die Stirn in Falten. »Wir haben jetzt

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