Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund
Großadministrator so lange wartet«, beschwerte sich Santjun. »Bei einer Bedrohung dieser Größenordnung im eigenen Sonnensystem hätte ich schon längst reagiert.«
Mitten in unsere Unterhaltung platzte ein Funkspruch Perry Rhodans.
»Hallo, Beuteterraner! Ich habe eine Meldung aus dem Asteroidengürtel.«
»Du meinst von Ceres, Barbar?«
»Von Ceres, fast direkt vom Monolithen«, bestätigte mein terranischer Freund. »Es handelt sich um den Angriff auf das Forscherteam von Professor Varinar unter Begleitung einiger Eisgräber und Sicherheitsleute. Die Aufnahme stammt von einem GLADIATOR R3, sie ist verstümmelt und nicht sehr gut, aber wir haben, so weit es ging, alles herausgefiltert. Ich bin gespannt, ob dir etwas auffällt. Auf der Aufnahme ist eine Person zu sehen, die verblüffend einer Beschreibung ähnelt, die du gegeben hast.«
Dann ließ er die Sendung direkt aus dem Planetoiden abspielen.
Ich sah eine Gruppe von etwa fünfundzwanzig bis dreißig Personen, die von drei GLADIATOR-Kampfrobotern begleitet wurden.
Hinter den fünfzehn anderen Kampfrobotern wurde schemenhaft ein menschlicher Angreifer sichtbar. Das Gesicht des unglaublich dürren Mann hatte eine silberne Hautfarbe. Seine grünen Augen leuchteten.
Santjun zeigte auf den Monitor. Er hatte auch erkannt, wer dieser Mann war. Wir hatten ihn auf Thanaton und Zartiryt von seiner schlechtesten Seiten kennengelernt.
»Das ist Malcher, der Anführer der Silberherren!«, stieß Santjun hervor.
Ich wollte es nicht glauben. Die Silberherren befanden sich im Solsystem! Wir hatten Malcher das letzte Mal gesehen, als er mit der Korvette RONIN den Bereich der Akkretionsscheibe von Zartiryt verlassen hatte.
Natürlich, Narr! Oder hast du angenommen, dass sich die Silberherren diesen Brocken entgehen lassen? , meldete sich mein Extrasinn. Das würden wir doch genauso machen.
Ich hatte zumindest gehofft, dass sie sich erst mit den anderen Monolithen begnügen würden. Aber es war eigentlich logisch und nachvollziehbar, dass sie jeden aktivierten Monolithen besuchen würden. Wir hätten das genauso gehalten, da hatte mein anderes Ich recht.
»Die Aufnahme geht noch weiter«, sagte Perry. »Pass auf.« Am rauen Klang seiner Stimme und der Art, wie er einatmete, erkannte ich, dass mir die nächsten Sequenzen einiges abverlangen würden. Ich kannte ihn lange genug, um diese kleinen Signale interpretieren zu können.
Jetzt schossen nicht nur die feindlichen Kampfroboter. Aus den Wänden kamen Strahlen und hüllten einen der GLADIATOR-Roboter ein. Es dauerte nicht lange, dann wurde er zerstört. Die Einsatzleiterin des Sicherungstrupps sowie einige ihrer Begleiter wurden innerhalb kurzer Zeit getötet. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance.
Die restlichen Personen des Teams versuchten ihr Heil in der Flucht. Ein weiterer GLADIATOR wurde zerstört, aber auch fünf der feindlichen Kampfmaschinen.
Die Menschen flohen weiter durch die engen Stollen, bis sie in einen Hohlraum kamen. Als sie den Raum wieder verließen, wurden sie erneut angegriffen, wobei einige der Personen erschossen wurden. Einer der Männer, an seiner Statur unschwer als Epsaler zu erkennen, benutzte eine der Fräsmaschinen, um gegen zwei feindliche Kampfroboter zu kämpfen. Mit der Zerstörung der beiden Roboter und einem Thermostrahl in Richtung der Aufnahmekamera des GLADIATORS ging der Film abrupt zu Ende.
»Mehr haben wir leider nicht«, sagte Perry, als sein Bild wieder eingeblendet wurde. »Aber ich glaube, der Film war aussagekräftig genug. Ich kann dir leider nicht sagen, ob diese tapferen Leute überlebt haben. Der GLADIATOR, der diese Aufnahmen gesendet hat, soll nach Deutung meiner Leute zerstört worden sein.«
»Wie verzweifelt muss man sein, wenn man mit so einer Maschine gegen Roboter kämpft?«, raunte Santjun. Auch ihn hatten die Aufnahmen innerlich getroffen.
»Wann wurden die Aufnahmen gemacht, Sir?«, erkundigte sich Naileth Simmers. »Auf dem unteren rechten Bildrand stand das heutige Datum. Ist dieses Abschlachten wirklich gerade erst geschehen?«
»Wir haben die Aufnahmen erst vor etwa fünfzehn Minuten erhalten«, bestätigte Perry das heutige Aufnahmedatum.
»Wir müssen nach Ceres«, verlangte ich. »So schnell wie möglich. Am besten per Transmitter.«
»Langsam, alter Mann. Die Transmitterverbindung kannst du dir wegen der fluktuierenden Hyperinstabilität aus dem Kopf schlagen. Das ist zu gefährlich«, versuchte Rhodan meinen Tatendrang
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