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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Bestätigung, entfernte sich aber nicht von uns.
    »Er hat recht, Sie haben etwas vor, Sir. Leugnen ist zwecklos.« Naileth Simmers kam Santjun zu Hilfe. Sie blickte mich auffordernd an; auch sie schien mich mittlerweile ziemlich leicht zu durchschauen.
    »Ich benötige dein Fachwissen«, wandte ich mich an den Risiko-Spezialisten.
    »Als USO-Agent oder als Hyperphysiker?« Seine blauen Augen funkelten, das Gefühl, gebraucht zu werden, tat ihm gut.
    »Wahrscheinlich eher Letzteres, Genaues weiß ich noch nicht.« Als ich sah, dass er die Stirn in Falten zog, erklärte ich: »Ihr erinnert euch noch an den Original-Calipher auf Zartiryt und an seinen Ableger Calipher-SIM. Den GLADIATOR, den Iasana Weiland mit der positronischen Teilabtastung versehen hat.«
    »Ja, natürlich, aber was willst du …« Noch während er die Frage stellte, erhellte sich Santjuns Gesicht. »Du bist ein Teufelskerl!«
    Naileth sah verwirrt zwischen uns beiden hin und her, sie hatte noch nicht erfasst, worauf ich hinauswollte. Steph Barkin dagegen schon, er verzog den Mund zu einem breiten Grinsen.
    »Ich habe diese positronische Teilabtastung aus Iasanas Kampfanzug in meine Ausrüstung überspielt«, erläuterte ich deshalb. »Und die Mitarbeiter der Exardis/Nolan-Corporation haben mir mitgeteilt, dass sich hier eine Schnittstelle befindet, eine alte lemurische Positronik, die mit einer modernen zwecks Datenaustausch und -übersetzung gekoppelt ist.«
    Naileth lächelte anerkennend. Ihre grün-braunen Augen strahlten, ihr für terranische Verhältnisse dunkler Teint kontrastierte bei der Beleuchtung noch stärker zu den blonden Haaren.
    »In der alten lemurischen Positronik, die sich in der Endstation befindet, sehen Sie die Zugriffsmöglichkeit auf das Datennetzwerk von Ceres, und damit wollen Sie insbesondere eine Verbindung zu den lemurischen Einrichtungen schaffen«, erkannte sie meine Gedanken. »So, wie sich Calipher-SIM, als autonome Rekonstruktion aller Speicherinhalte und Verhaltensalgorithmen des alten Calipher, als sehr hilfreich bei der Infiltration von Computersystemen aller Art erwiesen hat.«
    Ich bremste ihre Begeisterung etwas. »Diese Fähigkeit schätze ich mittlerweile als sehr gefährlich ein – die lemurischen Positroniker waren denen des Imperiums teilweise deutlich überlegen. Da Ceres aber momentan abgeschottet ist, dürfte allerdings die Gefahr, dass Calipher sich selbständig macht, eher gering sein.«
    Der Nutzen lag klar auf der Hand: Die Manifestation Caliphers sollte Malchers Aktivitäten stören und die lemurischen Abwehreinrichtungen gegen ihn statt gegen uns richten. Caliphers Loyalität gegenüber mir als »Träger des Lichts« war uneingeschränkt gewesen, auch wenn ich mir das Verschwinden Calipher-SIMS bis heute nicht erklären konnte.
    »Du spielst mit dem Feuer, Atlan«, sagte Santjun und lächelte. »Verbrenne dich nicht bei deinem Spiel. Das Risiko ist unendlich groß.«
    »Bisher wusste ich immer, wann aus dem Spiel Ernst wurde«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
    »Wann fangen wir endlich an?«, erkundigte sich Naileth Simmers. »Ich bin dabei.«
     
     
    Santjun führte eine Systemüberprüfung der Zentralpositronik des Bahnhofs durch, koppelte sie mit der lemurischen Positronik, die Zugriff auf das alte Datennetzwerk besaß, dann schaltete er in den Aktivmodus zurück. Die Datenübertragungen dauerten noch nicht einmal sechs Minuten. Nun warteten wir gespannt darauf, wie die Positronik reagieren würde.
    Ich war dabei gewesen, als Iasana Weiland den GLADIATOR Nummer Sieben mit einer neuen Programmierung ausgestattet hatte. Wahrscheinlich würde es hier so ähnlich verlaufen.
    »Bemerkst du einen Unterschied zwischen jetzt und vorhin?«, wollte ich wissen.
    Der Bildschirm zeigte auf einmal nicht mehr die Lage vor dem Bahnhof. Nach einer kurzen Störung erschien zuerst für einige Sekunden das Zeichen Lemurs. Es ging nahtlos über in das Symbol einer lächelnden Katze. Soviel ich bis jetzt mitbekommen hatte, handelte es sich um das Zeichen des lemurischen Wissenschaftlers Anat Serkuloon.
    »Ich habe eine neue Teilprogrammierung erhalten«, erklärte die Positronik. »Eine überaus attraktive Bereicherung meiner positronischen Grundausstattung.«
    Mir schien, dass die Kopie, die sich in Calipher-SIM manifestiert hatte, gleich von Beginn an erheblich geschwätziger gewesen war. Sollte es sich etwa nicht um die gleiche positronische Teilabtastung handeln? Dann wäre mein Plan hinfällig gewesen, noch

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