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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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hämisches Echo lediglich in meinem Kopf fort. Ich stand auf kahlem Boden, in einem scheinbar bedeutungslosen Alkoven. Nichts zeigte, dass er eben noch ein Transportfeld beherbergt hatte, den Zugang zu einer uns unbekannten Sphäre.
    »Lordadmiral, Sir, der Durchgang ist geschlossen. Der Weg ins Jenseits besteht nicht mehr.« Naileth Simmers' Stimme. Ich vernahm sie wie aus weiter Ferne. »Kommen Sie da raus.«
    Ich atmete schwer, von der Anstrengung des Laufens gezeichnet, die mir normalerweise nichts ausmachte. Die Kämpfe, die Verfolgung, die Aussicht auf einen positiven Ausgang der Ereignisse – all das hatte mich meine körperliche Schwäche vergessen und überwinden lassen. Nun war sie zurück, und ich empfand sie intensiver als zuvor. Mein Geist war leer, und mein Körper fühlte sich tatsächlich an wie der eines Zehntausendjährigen, der allerdings nie einen Zellaktivator getragen hatte. Der Aktivator, erinnerte ich mich. Ich konnte ihn wieder anlegen, ohne Santjun zu gefährden, denn der Silbermann hatte sich für mich geopfert.
    Er war fort, ebenso wie Malcher und Calipher-SIM.
    Es kostete mich Überwindung, aus dem Alkoven zu steigen. Erst jetzt registrierte ich den Ausdruck von Schmerz in Simmers' Gesicht. »Es tut mir leid, Major.«
    »Ja, Sir.« Sie drehte sich um und ging zum Bunkerausgang.
    Ich folgte ihr, vorbei an den positronischen Anlagen und Steuereinrichtungen. Zahlreiche Systemelemente waren noch aktiv, andere zusammen mit dem Transportfeld erloschen. Die teilweise weiter bestehende Funktionstüchtigkeit der Anlage nützte mir nichts. Weder ich noch unsere Spezialisten konnten damit umgehen.
    Draußen hatten die Kämpfe geendet. Angehörige der SolAb führten die lethargischen Silberherren ab. Sie leisteten keinen Widerstand, denn es gab für sie keinen Grund, weiter zu kämpfen. Nach dem Erlöschen des Portals waren mögliche Silbermetallvorräte im Palast der Unsterblichkeit, so es sie überhaupt gab, für die Silberherren unerreichbar. Wieder einmal waren Träume von der Unsterblichkeit geplatzt.
    »Hallo, Bully«, begrüßte ich Perry Rhodans Stellvertreter. »Ihr seid rechtzeitig gekommen, um die Lage zu klären.«
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. »Ich hasse es, mich mit fremden Federn zu schmücken, Atlan. Als wir eintrafen, war schon alles vorbei. Ob es dir gefällt oder nicht, aber dafür hat Tipa Riordan mit ihren Piraten gesorgt.«
    Ich nickte. Diesmal hatte sich der Drachen die verlangte Positronik aus USO-Beständen redlich verdient. Ich stand in Tante Tipas Schuld, nahm mir vor, die Bereitstellung zu veranlassen, sobald ich an Bord der RASTATT oder der NASSAU war, gewissermaßen als letzte Amtshandlung vor meiner Demission. Denn die wollte ich vornehmen, solange ich noch auf eigenen Beinen stehen konnte. Vielleicht, überlegte ich, sollte ich mein Schicksal so gelassen handhaben, wie Lemy Danger es getan hatte, und den Tod wie einen lange vermissten Freund erwarten.
    Dann tue das bitte ohne mich , meldete sich der Extrasinn. Denn ich empfinde gerade eine Stabilisierung deines physischen Zustands.
    Wie bitte?
    »Staatsmarschall, Sir, das müssen Sie sich ansehen«, rief ein Soldat der SolAb, der mit zwei Kameraden an einem mobilen Einsatzstand tätig war.
    Wir gingen zu ihnen hinüber, und ich betrachtete die Spezialausrüstung. Innerhalb weniger Minuten hatte Bully eine Phalanx von Mess- und Überwachungseinrichtungen durch den Transmitter schaffen lassen und sich häuslich eingerichtet. Wieder einmal wurde er seinem Ruf als Improvisationsgenie gerecht.
    »Was gibt es?«, fragte Bull.
    »Die Energieanlagen des Monolithen schalten sich ab, Sir. Eine Anlage nach der anderen stellt ihre Tätigkeit ein. Wenn es mit dieser Geschwindigkeit weitergeht, wird das gesamte System in wenigen Minuten erloschen sein.«
    Ich sah zum Bunker hinüber. Durch den Zugang auf unserer Seite fiel kein Lichtschein. Die künstliche Beleuchtung im Inneren des Würfels war erloschen. »Wie ist das möglich? Haben Sie Zugriff auf die Einrichtungen erlangt?«
    »Negativ.« Der Soldat warf mir einen undefinierbaren Blick zu und wandte sich an Bully. Mit meiner Maske und den roten Haaren erkannte er mich nicht. »Wir haben keinen Einfluss auf die Geschehnisse. Wir können nicht einmal bestimmen, was sie auslöst.«
    »Santjun«, entfuhr es Naileth Simmers.
    »Ja, Major«, pflichtete ich ihr bei. Entweder hatte der Silbermann mit letzter Kraft auf der anderen Seite eine Schaltung vorgenommen oder

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