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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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körperliche Veränderung, doch er spürte, wie der Transportvorgang eingeleitet wurde. Sämtliche Gefühle und Überlegungen traten in den Hintergrund. Nur eines beherrschte Malcher.
    Unbändiger Triumph.
     
     
    Naileth Simmers Stimme bahnte sich einen Weg ins Innerste seiner Seele. Ein Orkan der Gefühle stürmte über Santjun hinweg, als er seine Gefährtin dreißig Meter über sich am Rand des Bunkers hängen sah. Ihr Antigrav war ausgefallen, und sie versuchte vergeblich, sich in die Höhe zu ziehen. Stürzte sie, würde das ihren unweigerlichen Tod bedeuten. Er liebte Naileth. Jetzt, in diesem Moment, da es um nicht weniger ging als ihrer beider Leben, wurde es ihm klarer als in den gemeinsamen Tagen, die hinter ihnen lagen.
    Santjun tastete nach der Bedienungseinrichtung des Aggregats auf seinem Rücken – und entdeckte Atlan, der sich von der umlaufenden Galerie löste, auf der die Kämpfe dank unerwarteter Verstärkung zum Erliegen gekommen waren.
    Nein, dachte Santjun mit der absoluten Gewissheit, die man nur in wenigen klaren Augenblicken seiner Existenz empfand. Um sein Leben ging es nicht mehr. Jeder Schlag seines Herzens und jeder Atemzug pumpte die verbliebene Kraft aus seinem Körper. Er stand noch auf eigenen Beinen und war doch bereits tot. Folgte Atlan ihm durch das Portal, war sein Leben ebenfalls verwirkt. Die Pforte war aktiv, wie eine enorme Energiespitze Santjun verraten hatte.
    Du darfst das Durchgangsystem nicht benutzen, Lordadmiral , dachte er. Statt den Antigrav an seinem Rückentornister einzuschalten, ließ er die Hand sinken und drehte sich um. Er trat durch den Eingang in den Bunker, ohne Naileth oder dem Arkoniden noch einen Blick zuzuwerfen. Hätte er es getan, hätte er seine Entscheidung nicht in die Tat umsetzen können.
    »Rette Naileth, Atlan«, sagte er. »Nun bist du der Einzige, der es kann.«
    Er vernahm einen ungläubigen Aufschrei der Frau, die er liebte, gefolgt von unverständlichen Worten Atlans, den er durch seine Handlungsweise dazu zwang, etwas zu unternehmen. Gleichgültig was es für ihn bedeutete, Atlan würde Naileth nicht im Stich lassen. Indem er sie rettete, konnte er nicht an Santjuns Seite durch das Portal gehen.
    Der Silbermann unterbrach die Verbindung und lief mit erhobener Waffe durch die Gänge des Bunkers. Er glaubte nicht, dass er den Strahler brauchte. Sollte es außer Malcher einem Silberherrn gelungen sein, sich aus den Kämpfen herauszuhalten und in den Bunker zu gelangen, würde er nicht hier warten, sondern das Portal benutzen, solange es eingeschaltet war.
    Santjuns Kom-Armband summte. Naileth. Atlan. Santjun ignorierte die Anrufe.
    Für einen furchtbaren Moment befiel ihn die Angst davor, zu spät zu kommen. Sie mobilisierte seine letzten Kraftreserven vor dem endgültigen Zusammenbruch. Als er in den Raum mit den Steuereinrichtungen stürmte, schimmerte das Transportfeld zwischen den silbrigen Metallgewächsen. Niemand hielt sich im Bunker auf Malcher war fort, auf die andere Seite gegangen.
    Santjun umklammerte seinen Strahler und wandelte das wenige an Kraft, das noch in seinem Körper steckte, in tödliche Entschlossenheit um. Eine letzte Aufgabe lag vor dem Risikospezialisten der USO. Er musste verhindern, dass Malcher die Steuereinrichtung im Jenseits unter seine Kontrolle brachte und mit dem Monolithen-System der Galaxis seine Bedingungen diktieren konnte.
    Santjun stieg in das silbrig-trübe Feld und begab sich auf die Reise an einen Ort, von dem er keine Vorstellung hatte.
     
     
    Er hatte sich vom Träger des Lichts emanzipiert, und nun emanzipierte er sich von der Sternenfreibeuterin. Hinter Calipher-SIMS stählernem Rücken eilten Tipa Riordans Piraten den Terranern zu Hilfe gegen die Silberherren. Dieser Kampf war nicht der seine. Der Roboter drehte sich nicht um, sondern hielt den Blick starr auf den Bunker gerichtet, in dem das Durchgangssystem untergebracht war, das allein ihn noch von seinem Herrn Anat Serkuloon trennte.
    Mit seinen Ortungsanzeigen verfolgte er, wie die Kämpfe durch das Eingreifen der Piraten an Intensität zunahmen und bald darauf abebbten. Malchers Organisation wurde zerschlagen, und der Träger des Lichts war in Sicherheit. Ihm würde nicht gefallen, dass er sein Leben der Piratenhexe, wie er die kleine Frau nannte, verdankte. Soviel hatte Calipher-SIM über die eigenartige soziale Interaktion zwischen Atlan und Tipa Riordan mitbekommen. Sie hassten und liebten sich auf eine gewisse Weise, eine

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