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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Unbotmäßigkeit zu sichern – und niemand war da.
    Er war allein, und es gab keinen Menschen, dem er sich anvertrauen durfte.
    Ich werde sie alle aus dem Schiff werfen , dachte er grimmig, ohne eine entsprechende Direktive zu erlassen. Er schreckte sogar davor zurück, die Transmitterverbindung schließen zu lassen und damit den weiteren Zustrom zu unterbinden. Der Aufbau seiner Organisation hatte ihn Zeit und Mühe gekostet, die er nicht vergeblich investiert haben wollte. Diese Speichellecker hatten die Pflicht, ihm etwas zurückzugeben, auf welche Weise auch immer.
    Das Problem war, dass seine Organisation ohne ihn nicht lebensfähig war. Es gab keine Führungspersönlichkeiten. Nicht einmal seine Vertrauten wagten, eigene Entscheidungen zu treffen. Jedem seiner Untergebenen war die Abhängigkeit von Malcher bewusst. Nur er besaß Silbermetall-Reserven, nach denen sie gierten, und nur er kannte den Lagerort, an dem er die lebensverlängernden Splitter und Schmuckstücke versteckt hatte: K'unlun, den Palast der Unsterblichkeit.
    Es wurde Zeit, jemanden ins Vertrauen zu ziehen, überlegte Malcher. Die Lage auf Chonosso wurde verworrener, weil der aktivierte Monolith jeden verstrahlte, der ihm zu nahe kam, und der Bereich um das Artefakt, in dem die Strahlung wirkte, breitete sich weiter aus. Die Nachrichten berichteten von Todesfällen unter der Bevölkerung.
    Und wenn schon! Er hatte nichts zu befürchten. Das Silbermetall schützte ihn vor der Strahlung.
    Wo steckte Monani Thersus? Malcher hatte seinen Vertrauten beauftragt, sich unter seinen Anhängern im Schiff umzuhören. Wenn sie wirklich hinter Malchers Rücken über ihn redeten, würde er es erfahren. Bildeten sie sich etwa ein, etwas vor ihm verbergen zu können?
    Rede dir nichts ein, was nicht existent ist , rief er sich zur Ordnung. Wo bleibt deine Fähigkeit, klar zu denken?
    Nicht von ungefähr galt er als Verstandesmensch mit hoher Intelligenz. Seine Gefühle die Oberhand über die Ratio gewinnen zu lassen, war geradezu lächerlich. Jeden anderen hätte er dafür verachtet.
    Er kontaktierte Thersus und beorderte ihn zu sich. Ein Geräusch ließ ihn aufsehen. Silvia Croux kam aus seiner Schlafkabine, lediglich mit einem Handtuch bekleidet, das sie sich um die Hüften gewunden hatte. Um ihren schlanken Hals trug sie eine Kette, an der ein Tropfen Silbermetall hing. Sie sah nicht nur blendend aus, sie war ihm völlig ergeben, und zwar in jeder Hinsicht, wie sie in der vergangenen Nacht bewiesen hatte.
    »Schmiedest du schon wieder Pläne?«, fragte sie gähnend und setzte sich auf seinen Schoß.
    »Ich muss nicht nur für mich denken, sondern für uns alle«, antwortete Malcher mürrisch. Doch wenn er für die Organisation dachte, dann nur aus Eigennutz. Keiner seiner Anhänger interessierte ihn. Im Grunde betrachtete er sie als Masse, die er nur soweit wertschätzte, wie sie zum Erreichen seiner Ziele taugte. Dass er die besondere Loyalität Einzelner belohnte, widersprach dem nicht.
    »Ich finde es beruhigend, dass du es bist, der für mich denkt«, hauchte die Blondine.
    »Wirklich?«
    Sie nickte, und der Tropfen Silbermetall hüpfte zwischen ihren Brüsten auf und ab. Er sah aus wie die verkleinerte Version eines Zellaktivators, dachte Malcher. Die frappierende Ähnlichkeit war ihm zuvor nie aufgefallen. Jetzt brannte sie sich förmlich in seinen Verstand und erinnerte ihn an die Aktivatorträger. Benutzte er das Portal des Monolithen für den interuniversellen Durchgang an einen anderen Ort, hatten sie gewonnen, weil er sie nicht länger bekämpfen konnte. War er gezwungen, seine Organisation aufzugeben, die er hauptsächlich zu diesem einen Zweck aufgebaut hatte, galt das Gleiche. Sein Kampf gegen die Unsterblichen endete ohne befriedigenden Abschluss.
    Der Türsummer ertönte, und Malcher verdrängte seine Grübeleien. Er hielt immer noch die Fäden des Handelns in Händen. Er schob seine Geliebte von sich.
    »Das wird Monani Thersus sein«, sagte er. »Öffne!«
    Silvia Croux starrte erst ihn an und sah dann an ihrem fast nackten Körper hinab. »Ich kann so doch nicht …«
    »Du sollst aufmachen!«, herrschte Malcher sie an, ohne sie ausreden zu lassen.
    Sie zuckte zusammen wie unter körperlichen Schlägen. Die eine denkbare Maßnahme waren, falls sie sich weiterhin sträubte, dachte Malcher. Croux ging zur Tür hinüber, zögerte, öffnete sie und ließ den Besucher ein. Wie erwartet, handelte es sich um Thersus.
    »Dein Bericht ist

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