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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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verboten war.
    Er traf Lamina Floter in einem Aufenthaltsraum, der unter den Wohntrakten lag. Mit der Buhrlo-Frau fühlte sich Candyr sehr verbunden. Sie teilte seine sentimentale und melancholische Art. Die beiden brauchten nicht viel miteinander zu sprechen, sie verstanden sich meistens ohne viele Worte.
    Da auch mehrere Ferraten im Raum waren und da man sich vor den Brüdern der sechsten Wertigkeit hüten musste, machte Candyr ein unauffälliges Zeichen. Wie zufällig hob er den Zeigefinger seiner linken Hand. Normalerweise benutzten die Buhrlos diese Zeichensprache nur dann, wenn sie draußen im Weltall waren, weil es dort keine andere Verständigungsmöglichkeit gab. Der erhobene Zeigefinger bedeutete: Aufpassen, ich will etwas mitteilen.
    Lamina erhob sich und folgte Candyr auf den Gang.
    »Es schleichen verdächtig viele Brüder herum«, sagte Candyr leise. »Eben bin ich sogar dem Vystiden-Chef Aksel von Dhrau begegnet. Irgendetwas stimmt nicht. Vorsicht kann also nicht schaden.« Lamina nickte nur stumm. Sie war keine Frau der vielen Worte.
    »Terranie hat eine Konferenz in Imperium-Alpha einberufen«, fuhr Candyr fort. Er nannte den genauen Ort und die Uhrzeit.
    »In Ordnung, Terraner Candyr Hartz.« Lamina lächelte. Sie gehörte zu den fanatischsten Verfechtern der Ideen der Terra-Idealisten. Sie machte auch kein Geheimnis daraus, dass sie in den eigenen Reihen nur Valara Brackfaust und Candyr Hartz traute. Der High Sideryt und seine Schergen von der SOL-Arbeitsgemeinschaft hatten überall ihre Spitzel. Schon mehrere Treffen waren aufgeflogen. Lamina erinnerte sich noch gut daran, dass Tineidbha Daraw, der High Sideryt vor Chart Deccon, einmal eine erfolgreiche Strafexpedition gegen die Terra-Idealisten durchgeführt hatte, bei der beinahe auch sie gefasst worden wäre.
    Als fanatische Vorkämpferin benutzte Lamina bei jeder Gelegenheit den besonderen Jargon, den Terranie von ihren Mitstreitern erwartete. Dazu gehörte unter anderem, dass man die geheimen Treffpunkte nach dem Nervenzentrum des Solaren Imperiums auf der Erde Imperium-Alpha nannte und dass man sich mit dem Zusatz Terraner vor dem eigentlichen Namen ansprach.
    Mit Candyr verband sie auch, dass sie die beiden einzigen Buhrlos aus der SZ-1 waren, die zur eigentlichen Gruppe der Terra-Idealisten gehörten. Terranie behauptete, dass es in der ganzen SOL etwa 5000 Menschen waren, die ihre Ideen vertraten. Die überwiegende Mehrzahl bestand sicher aus Mitläufern und Sympathisanten, aber je unerträglicher die Zustände an Bord wurden, desto schneller nahm die Bedeutung der Bewegung zu.
    »Bis heute Abend in Imperium-Alpha«, sagte die 26-jährige Buhrlo-Frau, als sie sich trennten. »Und denk daran.«
    Sie hob zwei Finger der rechten Hand. In der Buhrlo-Zeichensprache bedeutete das: Vorsicht, Gefahr!

14.
     
    Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Kleine Wolken kringelten sich über einer schneebedeckten Bergkette. Davor lag ein See mit tiefblauem Wasser. Ein paar Segelboote glitten über die Oberfläche. Fröhliche Menschen in bunten, kurzen Anzügen standen darin. Leise, einschmeichelnde Musik untermalte die Szene, die Ruhe und Frieden ausstrahlte.
    Majestätisch und völlig lautlos schwebte ein riesiges Kugelraumschiff aus der Höhe herab. Über dem See schwenkte es zur Seite und glitt auf ein großes, ebenes Gelände zu, wo es behutsam aufsetzte. Ringsum standen hohe Gebäude mit glänzenden Wänden und Fenstern. Kleine, bunte Gleitfahrzeuge fuhren dicht über dem Boden auf das gelandete Raumschiff zu. Menschen kamen sich entgegen, schüttelten sich die Hände und umarmten sich. Auf Hochglanz polierte Roboter trugen Gepäckstücke zu einer Antigravplattform und fuhren damit zu den nahen Gebäuden.
    Die Gesichter der Menschen waren deutlich zu sehen. Sie strahlten Zufriedenheit und Gelassenheit aus, aber auch Tatkraft und Selbstbewusstsein.
    »Es ist geschafft«, sagte eine sonore Männerstimme. »Wir konnten den abstürzenden Mond einfangen und in eine stabile Umlaufbahn bringen. Die Menschen auf Tarment sind gerettet.«
    Ein großer Mann mit stahlblauen Augen trat auf die Ankömmlinge zu und begrüßte sie. Er trug die schlichte lindgrüne Kombination eines Raumfahrers. Was er sagte, konnte man nicht hören, aber sein Gesichtsausdruck spiegelte Zufriedenheit wider.
    Eine andere Szene. Wie überdimensionale Bäume ragten Wohnblocks in die Höhe. In den breiten Straßenschluchten tummelten sich Fahrzeuge aller Art in sieben

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