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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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alles aus. Langsam und vorsichtig kletterte sie weiter, wobei sie darauf achtete, jedes Geräusch zu vermeiden. Die Stimmen konnte sie nicht verstehen, weil der Schacht die Laute verzerrte. Sie war sich allerdings sicher, dass es sich um ihre Verfolger handelte.
    Innerlich verfluchte sie die beiden Monster vor dem Wohntrakt der Extras. Ihre verdammte Habgier hatte sie schließlich erst in diese Lage gebracht. Egoismus und Missgunst bestimmten viel zu häufig das, was in der SOL geschah.
    Valaras Hand tastete plötzlich ins Leere. Hier war eine seitliche Abzweigung des Luftschachts. Rasch kroch sie in den waagrechten Stollen. Sie brauchte eine Erholungspause.
    Das Glück stand ihr zur Seite. Kaum hatte sie die Beine nachgezogen, da huschte der Strahl einer Lampe durch den Schacht. Sie hörte ein paar Wortfetzen, die dumpf an ihr Ohr drangen.
    »... alles möglich ... hinterher ... verrückt ... müde ...«
    Einen Reim konnte sie sich nicht darauf machen. Nur bei dem Wort müde wurde sie daran erinnert, dass sie tatsächlich sehr erschöpft war. Die Leuchtziffern ihrer Armbanduhr zeigten an, dass es kurz nach zwei Uhr nachts war. Sie holte Piex hervor und versuchte ihn an die seitliche Begrenzung des Schachts zu heften. Piex fand dort jedoch keinen Halt. Eine dicke Staubschicht ließ ihn immer wieder abrutschen. Sie fegte eine Stelle frei, so gut es ging. Dann versuchte sie es erneut. Diesmal blieb der kleine Igel an der Wand hängen. Sie ließ ihn dort, hielt ihre eine Hand aber dicht darunter, da sie das Tier in der Dunkelheit kaum sehen konnte.
    Endlich wurde es unten ruhig. Die Ferraten schienen sich zu entfernen. Es war Valaras Glück, dass sie sich nicht näher mit dem Luftschacht befasst hatten. Obwohl die waagerechte Abzweigung, in der sie nun hockte, voller Dreck und Staub war, beschloss die Frau, ihre Flucht auf diesem Weg fortzusetzen. Sie hatte keine Kraft mehr, um noch weiter nach oben zu klettern. Allerdings hatte sie auch keine Ahnung, wohin sie dieser Weg führen würde. Die Richtung zeigte vom Wohntrakt der Extras weg. Allerdings musste sie in diesem Augenblick schon mindestens zwei Zwischendecks weiter sein.
    Sorgfältig verstaute sie Piex. Dann wagte sie es, ihre Lampe kurz einzuschalten. Der Lichtstrahl verlor sich in der Ferne. Ein Ende des Querschachts war nicht erkennbar.
    Sie kroch langsam auf Händen und Füßen voran. Mehrmals glaubte sie Stimmen in ihrer Nähe zu hören, aber immer wenn sie anhielt, war wieder alles ruhig. Später hätte Valara nicht sagen können, wie lang der Schacht gewesen war. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, doch wahrscheinlich spielte die Erschöpfung ihren Sinnen einen Streich.
    Der Schacht endete vor einem Gitter. Dahinter war alles dunkel und still. Sie holte noch einmal ihre Lampe heraus und leuchtete durch den feinen Maschendraht. Etwa zehn Meter unter ihr war der Boden. Etwas weiter entfernt standen staubbedeckte Gleiter, wie man sie als Fahrzeuge auf Planetenoberflächen benutzte. Menschen waren nicht zu sehen.
    Der Maschendraht leistete ihr keinen großen Widerstand. Sie trat mehrmals dagegen, bis die Öffnung frei war. Sorgen bereitete ihr allerdings die Tiefe, dennoch musste sie es wagen. Mit den Beinen voran kletterte sie aus der Öffnung. Die Dunkelheit war beängstigend. Mit den Händen hielt sie sich am Rahmen fest, bis ihr Körper senkrecht nach unten hing. Dann ließ sie los.
    Der Aufprall kam früher, als sie erwartet hatte. Sie wurde nach hinten gerissen und schlug schmerzhaft auf dem Stahlboden auf. Geschickt rollte sie sich auf die linke Seite, um Piex nicht zu zerquetschen.
    »Eine Terranerin kennt keinen Schmerz«, murmelte sie, während sie aufstand. Sie holte ihre Lampe heraus und freute sich, dass diese den Sturz unbeschädigt überstanden hatte.
    »Terranische Wertarbeit«, sagte sie und lauschte dem leisen Echo nach, das ihre Worte erzeugten. Dann machte sie sich auf den Weg.
    Die Halle mit den Gleitfahrzeugen war etwa fünfzig mal fünfzig Meter groß. Valara suchte nicht nach einem Ausgang. Sie wollte sich irgendwo verkriechen und erst einmal ausruhen. In ihren Gedanken stellte sie sich eine Bergwiese vor, die in saftigem Grün erstrahlte und auf der bunte Blumen wuchsen.
    Die metallenen Maschinen ringsum bildeten einen grotesken Gegensatz zu ihren Vorstellungen. Ihre unbeschreibliche Sehnsucht nach freier Natur und festem Erdboden brach in diesem Augenblick voll in ihr durch.
    Valara strich sich die Haare aus dem Gesicht und setzte ihren

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